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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Ceredigion von Süden in das Königreich einfallen und innerhalb von ein, zwei Tagen werden wir zu dem neuen König aufschauen.«
    »Vergiß nicht das alte Sprichwort, Clydog: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben«, erwiderte Iestyn pessimistisch.
    »Sorge du nur dafür, daß genug Leute das Schiff und die Leichen sehen«, fuhr ihn Clydog barsch an, gab seinem Pferd die Sporen und ritt seinen Männern voran über die Brücke in die Wälder zurück.
    Fidelma und Eadulf warteten, bis Iestyn die Schmiede verlassen hatte und in Richtung seines Bauernhofes verschwunden war. Eadulf stieß einen Pfiff aus.
    »Nun kapiere ich gar nichts mehr«, gestand er und trat aus ihrem Versteck hervor.
    Fidelma schüttelte den Kopf. »Ganz im Gegenteil, jetzt treten die Dinge klar zutage.«
    »Klar?«
    »Jetzt ist klar, daß Prinz Cathens Vermutung in bezug auf Dyfeds Nachbar, König Artglys von Ceredigion, Hand und Fuß hat. Ceredigion versucht, eine Lage zu schaffen, die Gwlyddien und seine Truppen dazu bringen soll, die Hwicce anzugreifen. Sind die Krieger erst einmal fort, will Artglys in Dyfed einmarschieren und eine Marionette als Herrscher einsetzen, der ihm hörig ist.«
    »Meinst du damit Clydog?«
    »Das ist schon möglich.«
    »Du gehst also davon aus, daß die Vorgänge in Llanpadern inszeniert wurden, um Gwlyddien herauszufordern? Daß Morgan in Llanpadern eingerückt ist, weil Gwlyddiens Sohn Rhun Mönch dieses Klosters ist?«
    »So ist es.«
    »Ganz begreife ich das immer noch nicht … Warum hat man alle Mönche des Klosters verschleppt und dann ein, zwei Tage gewartet, ehe man ein paar von ihnen umbrachte? Und all das mit viel Aufwand, um es so aussehen zu lassen, als handele es sich um einen Überfall der Hwicce?«
    Fidelma nickte nachdenklich.
    »Ich glaube, das läßt sich erklären. Man hatte nicht damit gerechnet, daß Bruder Cyngar und Idwal an jenem Morgen in Llanpadern vorbeischauen würden. Wer immer für den Überfall verantwortlich ist, er hat nicht einmal gewußt, daß Bruder Cyngar und Idwal in Llanpadern waren und entdeckten, daß das Kloster verwaist lag. Warum zögerten diejenigen, die das Kloster überfielen, es hinaus, ihre Gefangenen umzubringen? Weil man erst auf das sächsische Schiff warten mußte, ehe man den ersten ›Angriff‹ inszenieren konnte. Cyngar und Idwal haben den Plan ganz unerwartet durchkreuzt, da sie zu früh auf der Bildfläche erschienen sind.«
    »Was hat das aber mit der Ermordung von Mair zu tun?«
    »Das müssen wir in unser Mosaik noch einpassen.« Fidelma wollte jetzt weg von hier. »Es gibt zwei Leute, die wir noch befragen müssen, dann sehen wir vielleicht klarer. Komm.«
    Sie liefen weiter, die Pferde ließen sie zurück. Ein paar Bewohner waren schon in ihre Häuser zurückgekehrt; man hatte ihnen versichert, daß das sächsische Schiff weitergesegelt war.
    »Sollten wir Iestyn davon abhalten, mit Leuten aus dem Ort ans Meer zu gehen, um das Auslaufen des Schiffes der Hwicce zu beobachten?« fragte Eadulf.
    »Bist du sicher, daß ihr die Leichen der Mönche gut verborgen habt?« Eadulf nickte. »Dann überlassen wir die Sache eine Weile sich selbst und verfolgen lieber unsere Absichten.«
    Sie waren an ein kleines Haus gelangt, vor dem sich eine Steinskulptur befand, die eine Frau mit einem Korb voll Früchten auf einem Pferd darstellte. Das war die alte heidnische Pferdegöttin Epona, die früher als Symbol der Fruchtbarkeit und Gesundheit galt. Das Haus gehörte dem Apotheker von Llanwnda. Hinter den dicken undurchsichtigen Fensterscheiben brannte Licht, und es war offenbar jemand zu Hause.
    Fidelma trat ein. Eadulf folgte ihr leicht irritiert. Ein älterer Mann saß auf einer Bank und tat getrocknete Kräuter in einen Mörser mit einem hölzernen Stößel. Er schaute auf.
    »Ah, du bist die dálaigh aus Cashel, nicht wahr? Aufregende Zeiten, wie? Zum erstenmal mußten wir alles stehen- und liegenlassen und in die Wälder fliehen. Ich habe schon öfter erlebt, daß die Ceredigion in die Bucht eingefahren sind, ganz zu schweigen von den Sachsen.« Der Alte war zweifellos eine redselige Natur.
    »Ich vermute, daß du Elisse, der Apotheker, bist?« fragte Fidelma.
    »So ist es. Worum geht es?«
    »Hat dich Bruder Meurig aufgesucht, ehe er umgebracht wurde?«
    »Ach, eine traurige Sache dieser Tod. Und noch trauriger ist, daß die Leute außer Rand und Band gerieten und den jungen Burschen ermordeten. Gerechtigkeit sollte nicht ein bloßer Racheakt sein.«
    »Hat

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