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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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rote Drachenschiff ihn und seine Mannschaft nicht vernichtet hat, als es die Möglichkeit dazu hatte.«
    Fidelma nickte rasch. »Das ist höchst seltsam. Sicher, wer immer Kapitän auf dem Schiff ist, er hätte gewußt, daß Osric nicht noch einmal darauf warten würde, sich angreifen zu lassen, oder? Warum haben sie die Chance nicht genutzt? Du meinst, dieser Morgan wollte einfach nur die Leichen in der Bucht abladen? Daß die Sachsen für das Gemetzel verantwortlich gemacht werden sollen, liegt klar auf der Hand. Doch aus welchem Grund?«
    »Das habe ich mich auch schon mehrere Male gefragt.«
    »Wenn es sich bei den Leichen um die Mönche aus Llanpadern handelt und wenn es nicht Osrics Männer waren, die das Kloster überfallen haben, warum sollte es Morgan gewesen sein? Und warum will er den Angelsachsen dafür die Schuld zuschieben?«
    »Ich bin mir sicher, daß wir den Namen Morgan erst vor kurzem irgendwo gehört haben, und ich versuche mich zu erinnern, wo es war.«
    »Du hast recht, Eadulf. Corryn hat den Namen letzte Nacht erwähnt. Doch handelt es sich um den gleichen Morgan?«
    »Gute Frage. Es hängt von uns ab, eine gute Antwort darauf zu finden.«
    »So ist es«, sagte Fidelma munter.
    Sie standen gerade unweit von Iorwerths verlassener Schmiede. Da sie nun schwiegen, konnten sie Pferdegetrappel hören. Mindestens drei oder vier Pferde schienen sich ihnen zu nähern.
    Instinktiv winkte Fidelma Eadulf zu, ihr rasch zu folgen und mit seinem Pferd ebenfalls hinter einem benachbarten Gebäude Schutz zu suchen.
    »Was ist das?« fragte Eadulf.
    Fidelma legte einen Finger an die Lippen.
    Das Pferdegetrappel war verstummt. Fidelma spähte um die Ecke. Eadulf war überrascht, daß sie sich sofort wieder zurückzog.
    »Clydog!« flüsterte sie erschrocken.
    Eadulf sah sich nach einem besseren Versteck oder einer Fluchtmöglichkeit um.
    »Warte!« flüsterte Fidelma und schaute wieder vorsichtig um die Ecke. »Er sitzt noch auf dem Pferd. Bei ihm sind noch zwei Leute.«
    Zu ihrer Überraschung hörten sie, wie die Tür von Iorwerths Schmiede aufging und eine wohlbekannte Stimme Clydog begrüßte. Es war Iestyn.
    »Du bist ein Narr, dich an diesem Ort mit mir zu treffen!« fuhr der Bauer Clydog an.
    Clydogs boshaftes Lachen war zu hören. »Begrüßt ein Gastgeber so einen Reisenden, Freund Iestyn?«
    »Gwnda und die anderen könnten jeden Moment zurückkehren. Und diese lästige Gwyddel und ihr Kumpan, der Angelsachse, vielleicht auch.«
    »Ah, die würde ich gern wiedersehen. Sie schulden mir noch die Genugtuung, mich an ihnen zu rächen«, sagte Clydog nun.
    »Sie sind dir schon einmal entwischt, nicht wahr?« spottete Iestyn. »Unser gemeinsamer Freund Corryn hat mir haarklein davon erzählt. Unterdessen haben deine groben Fehler fast alles ruiniert. Die beiden stellen zu viele Fragen und kommen der Wahrheit näher und näher.«
    »Was bist du da beunruhigt? Artglys von Ceredigion wird dir allzeit Schutz gewähren.«
    »Jede Minute, die sich die Gwyddel und der Angelsachse in Llanwnda aufhalten, gefährdet unser Vorhaben. Deshalb solltest du dich um sie kümmern.«
    »Keine Sorge. Das werde ich tun. Doch zuvor sind wichtigere Dinge zu erledigen. Wir haben reichlich Zeit.«
    »Wann gibt man uns das Zeichen?« fragte Iestyn.
    »Sobald wir hören, daß Gwlyddien nach Osten marschiert.«
    »Ich kann nicht länger bleiben. Es war dumm von dir, hierherzukommen. Warum hast du mich herbestellt?«
    »Um dir zu sagen, daß Morgan seinen Auftrag erfüllt hat. Nun mußt du deinen erfüllen«, sagte Clydog.
    »Keine Sorge. Ich werde das Meinige tun, daß Gwlyddien von den letzten Ausschreitungen der Angelsachsen erfährt. Ist sonst alles nach Plan gelaufen?«
    »Bisher ja.«
    »Ich bleibe dabei, diese Gwyddel und ihr Gefährte könnten unsere Pläne durchkreuzen.«
    »Keine Angst, Iestyn. Bald geht es los. Das Volk von Dyfed traut den Angelsachsen doch alles zu. Ich habe einen meiner Männer mit der Nachricht von den sächsischen Überfällen zur Abtei Dewi Sant geschickt. Wenn das keine Wirkung tut bei dem alten Narren Gwlyddien und er nicht in den Krieg zieht, dann werden seine Leute die Dinge selbst in die Hand nehmen. Ganz gleich, wie, wir werden die Sieger sein. Sorge du nur dafür, daß ein paar Leute von hier die Leichen und das sächsische Schiff bald in Augenschein nehmen.«
    »Was ist, wenn es nicht klappt?«
    »Es wird klappen. Sobald Gwlyddien gezwungen ist, gegen die Sachsen anzutreten, wird Artglys von

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