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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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dich Bruder Meurig nach deiner Meinung über Mairs Tod gefragt?«
    Der Apotheker schüttelte den Kopf. »Nein, aber man hat mir berichtet, daß er mit mir sprechen wollte.«
    »Ich glaube, ich weiß, was er dich fragen wollte.«
    Der Apotheker sah sie erwartungsvoll an. »Ganz zu deinen Diensten, Schwester. Frag nur los«, forderte er sie auf.
    »Man hat dich gerufen, um Mairs Leiche zu untersuchen, nicht wahr?«
    Elisse nickte. »Traurig, wenn ein so junger Mensch aus dem Leben scheidet. Sehr traurig.«
    »Was war die Todesursache?«
    »Ich würde sagen, daß Mair zuerst erwürgt wurde. Die blauen Flecke und die Abschürfungen an ihrem Hals wiesen darauf hin.«
    » Zuerst erwürgt?« erkundigte sich Fidelma.
    »Die anderen Wunden wurden ihr nach ihrem Tod zugefügt, wie in einem Anfall von Wahnsinn.«
    Fidelma beugte sich neugierig vor. »Die anderen Wunden? Was für andere Wunden?«
    Überrascht musterte Elisse sie eine Weile. »Man hat dir doch sicher von den Messerstichen berichtet, wie?«
    Fidelma schaute zu Eadulf. »Davon haben wir nichts gehört. Aber an ihren Unterkleidern soll sich Blut befunden haben. Und man sagte uns, daß dies auf eine Vergewaltigung hindeute und sie noch Jungfrau gewesen sei.«
    »Nein, das war allein Gwndas Schlußfolgerung. Er und Iorwerth haben behauptet, daß Mair vor ihrem Tod vergewaltigt worden sein muß. Iorwerth hat geglaubt, seine Tochter sei noch Jungfrau gewesen.«
    »Was genau willst du damit sagen? Daß sie nicht mehr Jungfrau war?«
    »Ich fürchte nein. Ich habe mir Mairs Leiche sehr gründlich angesehen. Meine Frau säuberte Mair für das Begräbnis, und sie machte mich besonders auf die Wunden am inneren Oberschenkel aufmerksam. Mir sind zwei längliche Stiche aufgefallen, die wohl von einem breiten Messer stammten. Daher rührte die starke Blutung.«
    Fidelma schwieg, sie dachte über seine Worte nach.
    »Ich habe erklärt …« – der Apotheker zuckte verlegen mit den Schultern –, »daß es keinerlei Hinweise für sexuelle Gewalt gab. Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, daß sie keine virgo intacta war.«
    »Hast du das selbst festgestellt?«
    »Das hat meine Frau gemacht. Sie sagte mir auch, es überraschte sie nicht weiter, denn vor einem Jahr hätte sich Mair an sie gewandt und gefragt, wie sie verhindern könne, schwanger zu werden. Ich spreche gewagte Dinge aus, Schwester, doch du mußt wissen, wie Frauen solches Wissen weitergeben.«
    »Mair hat deine Frau danach gefragt?«
    »Du kannst selber mit ihr sprechen.« Der Apotheker wollte nach seiner Frau rufen, doch Fidelma hielt ihn zurück.
    »Das ist nicht nötig. Dein Wort als Apotheker genügt uns völlig. Das ist alles, was ich wissen will. Es erklärt eine Menge.«
    Sie verließen das Haus des Apothekers. Eadulf fiel auf, daß Fidelma leichtfüßig einherlief und selbstvergessen vor sich hin lächelte. Auf der Straße herrschte inzwischen reges Treiben. Offenbar waren alle Bewohner des Ortes zurückgekehrt. Zu Eadulfs Überraschung bewegte sich Fidelma erneut auf Iorwerths Schmiede zu.
    »Wohin wollen wir jetzt?« fragte er.
    Sie zeigte auf die Schmiede am Ende der Straße, wo ihre Pferde standen. »Ein letzter Stein fehlt noch in unserem Mosaik«, sagte sie rätselhaft.
    Noch ehe sie angelangt waren, konnten sie hören, daß Iorwerth bei der Arbeit war. Er fachte das Feuer neu an, der Blasebalg knarrte tüchtig. Sie holten ihre Pferde aus dem Versteck und banden sie am Zaun vor der Schmiede fest. Als sie eintraten, sah Iorwerth mürrisch auf.
    »Was denn nun schon wieder?« fragte er unfreundlich. »Werden uns deine angelsächsischen Freunde angreifen?«
    »Es gibt immer noch ein paar Dinge, die wir klären müssen«, erwiderte Fidelma.
    Iorwerth legte den Blasebalg beiseite und verschränkte die Arme. Seine Augen funkelten herausfordernd, er blickte von einem zum anderen. »Gwnda behauptet, daß du kein Recht hast, mich zum Tod meiner Tochter zu verhören. Ich sage nichts mehr.«
    »Das ist in Ordnung«, stimmte ihm Fidelma zu.
    »Wenn es nicht um den Tod meiner Tochter geht, um was dann?« fragte Iorwerth erstaunt.
    »Gestern hattest du Besuch in deiner Schmiede.«
    »Viele Leute kommen zur Schmiede. Das ist mein Geschäft.«
    »Dein Besuch war ein Krieger und, wie man mir sagte, fremd in dieser Gegend.«
    Der Schmied runzelte die Stirn. »Gewöhnlich kommen hier keine Krieger vorbei …« Er verstummte, und sein Gesichtsausdruck verriet ihnen, daß er sich an den Mann erinnerte. »Warum

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