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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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du dich erinnerst, ist nicht mehr in Llanpadern und auch keiner der Mönche des Klosters«, warf Fidelma rasch ein, wobei sie Eadulf warnend anblickte.
    »Und wir haben euch alles gesagt, was wir wissen«, erwiderte Goff entschieden. »Ich könnte nur noch einmal das wiederholen, was ihr ohnehin schon von anderen erfahren habt. Ich kann euch nur eindringlich bitten, Clydog aus dem Weg zu gehen. Für unser Volk ist er eine Geißel. Er hat scharfe Ohren, und er bestraft rasch. Mehr sage ich nicht. Ich wünsche euch viel Glück auf eurer Reise.«
    Es war Fidelma und Eadulf nicht entgangen, daß Rhonwen bei der Nennung von Clydogs Namen die Fassung verloren hatte. Sie hatten nun auch lange genug ihre Gastfreundschaft in Anspruch genommen.
    Goff lehnte es ab, Geld von ihnen anzunehmen. Er hatte ihnen die Gastfreundschaft ja schließlich angeboten, wie er sagte. Er äußerte die bei solchen Gelegenheiten üblichen Worte, daß es mehr wert sei als Silber und Gold, wenn die frommen Leute für ihn und seine Familie beteten. Fidelma und Eadulf segneten sie daraufhin. Doch das alles geschah recht förmlich und ohne besondere Herzlichkeit.
    Dann nahmen Fidelma und Eadulf an der Schmiede aus Dewis Händen ihre Pferde in Empfang, ließen sich von dem Jungen den Weg nach Llanwnda zeigen und ritten los.
    »Sehr merkwürdig«, sagte Eadulf, nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander hergeritten waren.
    Fidelma, in Gedanken versunken, blickte ihn an. »Was?«
    »Erinnerst du dich an Rhonwens Reaktion, als wir nach Clydog fragten? Auch der Schmied wurde wortkarg und schien sich zu fürchten.«
    »Zweifellos hat das einen Grund«, stimmte sie ihm zu. »Leider können wir von Pater Clidro nichts mehr über Clydog erfahren. Ich vermute, daß er auch vor Raub und Plünderung nicht zurückschreckt.«
    »Ehe wir es nicht von ihm selbst hören, was ich aber nicht empfehle«, erwiderte Eadulf ironisch, »werden wir nicht dahinterkommen, glaube ich. Doch was das Verschwinden der Brüder von Llanpadern betrifft, können wir meines Erachtens Gwlyddien nun die Lösung des Rätsels liefern, sosehr sie mich auch beschämt.«
    Fidelma lachte auf. »Eine Erklärung hätten wir zu bieten, aber ob es die richtige ist? Komm, ich möchte deine Version hören.«
    Ihre Skepsis machte Eadulf ein wenig betroffen. »Meine Erklärung ist die gleiche wie vorher.«
    »Und die wäre …?«
    »Ich nehme mein Volk nicht in Schutz, du weißt selbst, daß viele angelsächsische Schiffe die Küsten hier bedrohen und Güter und Sklaven erbeuten. Ein Schiff der Hwicce ist vor Anker gegangen, und die Leute haben darauf das Kloster Llanpadern überfallen. Dabei wurde einer der Hwicce getötet … Der Mann, den wir in dem Sarg gefunden haben. Dann schleppten die Angreifer ihre Gefangenen zum Schiff. Als sie die Klippen erreichten, von denen man ihr Schiff sehen konnte, geschah etwas Unerwartetes. Vielleicht versuchte jemand zu fliehen. Sieben der Mönche wurden daraufhin niedergemetzelt. Die Waffen und ein Schild der Hwicce weisen darauf hin, wer die Täter waren.«
    Fidelma blickte ihren Gefährten zweifelnd an. »Die Theorie ist gut«, gab sie zu.
    Eadulf zog verärgert die Stirn kraus. »Die Theorie? Kannst du ihr nicht folgen?«
    »Nicht so, wie du sie darlegst. Du vergißt, daß Pater Clidro nicht zum Zeitpunkt des Überfalls umgebracht wurde. Als wir ihn fanden, war er noch nicht lange tot.«
    »Das hatte ich ganz vergessen«, erwiderte Eadulf enttäuscht.
    »Ich glaube aber, daß du in bestimmten Punkten recht hast. Ein sächsisches Schiff … Ich weiß nicht genau, ob es aus dem Königreich kam, das du erwähnt hast. Doch wenn wirklich ein sächsisches Schiff vor der Küste ankerte, wie Goff ja auch sagte, dann hat es sicher eine Rolle bei dem Überfall auf Llanpadern gespielt, ganz gleich, was da wirklich geschehen sein mag.«
    »Der Rest meiner Theorie stimmt«, meinte Eadulf hartnäckig.
    »Die Fakten sprechen aber eine andere Sprache. Vergiß einfach, daß du ein Sachse bist.«
    Eadulf grinste amüsiert. »Das ist ziemlich schwierig in diesem Land hier, wo ich ständig daran erinnert werde«, gab er trocken zu bedenken.
    »Was geschieht denn gewöhnlich, wenn deine Landsleute eine Ortschaft plündern? Es gab eine Reihe solcher Überfälle in Laigin und Muman, wir kennen das. Also, wie gehen sie immer vor?«
    Eadulf schwieg.
    »Sie brennen alles nieder, zerstören alles und schleppen ihre Beute fort«, begann Fidelma, ohne auf seine Antwort zu warten. »Sie

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