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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Dewi Sant seid ihr meine Gäste«, verkündete der Fürst pflichtschuldigst.
    »Dann werden wir …«, Eadulf verstummte, denn er hatte Fidelmas scharfen Blick bemerkt. Sie wollte wohl auf jeden Fall verhindern, daß er verriet, daß Bruder Meurig tot war. »… werden wir deine Gastfreundschaft annehmen«, beendete er schleppend seinen Satz.
    Sie folgten Gwnda ins Haus. Der klatschte in die Hände, und Buddog erschien. Als sie die Besucher erkannte, kniff sie die Augen ein wenig zusammen.
    »Buddog, Schwester Fidelma und Bruder Eadulf sind noch einmal unsere Gäste. Sorge dafür, daß man ihnen ein Bad richtet und ihnen Erfrischungen bringt. Auch ihre Pferde müssen versorgt werden.«
    Buddog neigte leicht den Kopf. »Wird gemacht.«
    Während Gwnda seine Anweisungen gegeben hatte, hatte Fidelma ihrem Gefährten zuflüstern können: »Laß mich über Bruder Meurig berichten.«
    Sie nahmen vor dem Feuer Platz. Buddog brachte ihnen Getränke und verkündete, daß das Bad vorbereitet werde. Als sich Gwnda zu ihnen setzte und seinen Becher in die Hand nahm, sagte Fidelma leise: »Pater Clidro ist tot.«
    Einen Moment starrte sie der Fürst von Pen Caer an. »Also war es doch ein Angriff der Sachsen? Wie viele Brüder sind umgekommen?« In seiner Stimme schwang ein wenig Triumph mit.
    »Noch sieben weitere, soweit wir wissen, und Pater Clidro. Er wurde in der Scheune von Llanpadern erhängt, wohingegen die anderen bei den Klippen in der Nähe von Llanferran den Tod fanden, so wie man dir berichtet hat.«
    Gwnda seufzte tief. »Unsere Küste ist vor Übergriffen der Angeln und Sachsen wenig geschützt.«
    »Kennst du einen Geächteten, der Clydog genannt wird?«
    Gwnda zuckte bei der Erwähnung des Namens derart zusammen, daß er sich ein wenig von seinem Met über die Hand kippte.
    Fidelma lächelte finster. »Wie es scheint, kennst du ihn«, bemerkte sie, ehe der Fürst sich wieder gefaßt hatte.
    »Die meisten Leute in der Gegend von Pen Caer wissen, wer Clydog ist, und viele haben leider schon seine Bekanntschaft gemacht«, sagte der Fürst.
    »Was weißt du über ihn?«
    Gwnda betrachtete Fidelma und Eadulf nachdenklich. »Was hat Clydog mit der Sache zu tun?« fragte er zögernd.
    »Ich möchte nur, daß du mir sagst, was du über ihn weißt.«
    Gwnda schwieg nachdenklich. »Clydog Cacynen.« Er sprach den Namen beinah höhnisch aus. »Vor sechs Monaten hörten wir, daß in den Wäldern um Ffynnon Druidion Reisende überfallen und ausgeplündert wurden. Anfangs wurde niemand umgebracht, man raubte die Leute aus und ließ sie laufen. Sie berichteten von einem Banditen, der sich Clydog nannte, ziemlich gebildet wirkte und ihnen mit einem Grinsen alles Wertvolle abnahm. Er hat eine kleine Gruppe von Kriegern um sich geschart, vermutlich irgendwelche Abenteurer, Diebe und Mörder, die auf der Flucht vor dem Gesetz sind. Ein Dutzend Männer oder so, die sich mit ihm in den Wäldern verstecken.«
    Damit erzählte ihnen Gwnda nur, was sie schon wußten. »Zuerst wurden die Ausgeraubten also nicht getötet. Das bedeutet, daß man später welche ins Jenseits beförderte?« erkundigte sich Fidelma.
    Gwnda nickte. »So ist es, Schwester. Clydogs Überfälle wurden immer verwegener. Einmal sandte König Gwlyddien einen Trupp Krieger durch die Wälder, um Clydog aufzuspüren, doch sie schafften es nicht. Clydog kennt jeden Baum und Strauch im Wald von Ffynnon Druidion.«
    »Gwlyddien hatte Krieger ausgeschickt? Du bist der Fürst von Pen Caer. Warum hast du nicht einen Trupp Krieger zusammengerufen, um Clydog unschädlich zu machen?«
    Gwnda lachte bitter vor sich hin. »Ich hätte kein Dutzend Männer dafür gefunden. Die meisten jungen Männer dienen schon Fürst Rhodri, um unsere Grenzen zum Königreich Ceredigion zu schützen.«
    »Abgesehen von diesem einen Versuch von König Gwlyddien hat man gegen Clydog seitdem nichts weiter unternommen?«
    »Solange er nicht eine der großen Siedlungen von Pen Caer angreift und sich auf Wegelagerei beschränkt, stellt er keine große Bedrohung für diese Gegend dar.«
    »Also besteht deine Taktik darin, Clydog in Ruhe zu lassen, in der Hoffnung, er läßt euch in Ruhe?« fragte Fidelma tadelnd. »Was ist, wenn er für die Vorkommnisse in Llanpadern verantwortlich ist?«
    Gwnda zuckte erstaunt zusammen. »Hast du nicht gesagt, daß es sich um einen Überfall der Sachsen handelt? Meinst du etwa, daß Clydog die Schuld an der Ermordung Pater Clidros und der anderen trägt? Das ist doch

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