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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Unsinn! Wozu sollte er das getan haben?«
    »Und was wäre, wenn er dahintersteckte?« wiederholte sie eindringlicher.
    »Dann, nehme ich an, müßte König Gwlyddien Krieger ausschicken, um ihn zu vertreiben. Allerdings brauchte man dazu eine stattliche Anzahl, denn sie müßten die Wälder durchkämmen, und das Königreich kann nicht noch mehr ausgebildete Krieger aufbieten. Nicht zu dem jetzigen Zeitpunkt.«
    »Warum?«
    »Artglys, der König von Ceredigion, bedroht unsere Grenzen, sucht Schwachstellen in der Hoffnung, unser Land zu erobern. Unsere Grenzen sind lang, und unsere Krieger stehen überall, um sie zu sichern.«
    Fidelma dachte einen Augenblick nach. »Wir wissen, was Clydog tut, aber ich würde gern wissen, wer er ist.«
    Gwnda war verblüfft. »Wer er ist?«
    »Dieser Räuber ist doch sicher nicht plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht, oder?«
    Der Fürst von Pen Caer nickte bedächtig. »So ist es aber gewesen.«
    »Du meinst, daß er nicht aus dieser Gegend stammt?«
    »Nicht daß ich und die anderen das wüßten.«
    »Wenn er nicht von hier ist, wieso kennt er sich dann so gut aus, daß er den Kriegern des Königs entkommen konnte?« hielt Eadulf ihm entgegen.
    Gwnda schnaubte mißbilligend. »Das ist eine gute Frage, angelsächsischer Bruder. Wirklich eine gute. Doch niemand, dem Clydog bisher begegnet ist, konnte ihn mit jemandem von hier in Verbindung bringen. Vielleicht weiß einer seiner Leute hier so gut Bescheid.«
    Fidelma war enttäuscht. Sie war sich sicher gewesen, daß Clydog aus Pen Caer stammte, und hatte gehofft, daß ihn seine Herkunft irgendwie mit ihrem rätselhaften Fall in Verbindung bringen würde.
    Da betrat Buddog wieder den Raum. »Die Gäste können nun ihr Bad nehmen, Fürst«, verkündete sie. »Doch wir haben keine frischen Sachen, die für die beiden frommen Leute angemessen wären. Vielleicht nehmen die Schwester und der Bruder aber mit unseren normalen Kleidern vorlieb, bis ihre gewaschen sind.«
    Langsam erhob sich Fidelma. »Das tun wir gern. Danke für deine Gastfreundschaft, Gwnda.«
    Als Buddog wieder fort war, standen auch der Fürst und Eadulf auf. »Ich hoffe aufrichtig, daß die Angelegenheit, die euch herführte, so rasch wie möglich aufgeklärt wird«, sagte der Fürst.
    »Das hoffen wir auch, Gwnda«, erwiderte Fidelma feierlich. »Es mag jedoch einige Zeit dauern. Denn du mußt wissen … Bruder Meurig ist verschwunden.«
    Eadulf hatte schon gespannt darauf gewartet, in welchem Moment Fidelma damit auftrumpfen würde.
    Gwndas Gesichtsausdruck veränderte sich nur langsam. Dann schüttelte er sich wie ein zottiger Hund. »Bruder Meurig ist tot?«
    »Er liegt tot im Wald«, erklärte ihm Fidelma.
    Gwnda seufzte. »Ermordet, meinst du? Warum hast du mir das nicht sofort mitgeteilt?«
    »Du hast gesagt, du wüßtest weder, wohin Bruder Meurig unterwegs war, noch wann er wiederkommt. Was hättest du mir denn erzählt, wenn du schon vorher von seinem Tod gewußt hättest?«
    »Nichts, nur …«
    »Nur?«
    »Sein Tod lastet schwer auf meinem Gewissen. Vielleicht hätte ich ihn vor seinem Aufbruch nachdrücklicher warnen sollen. Ich hätte dieses Verbrechen verhindern können.«
    Fidelma und Eadulf sahen sich an. »Ihn warnen sollen? Den Mord verhindern können? Das klingt ja, als wüßtest du weit mehr über Bruder Meurigs Ermittlungen, als du uns verraten hast?«
    »So ist es nun wieder nicht.«
    »Ach? Du beharrst darauf, daß du nicht wußtest, was er auskundschaften wollte, aber du hättest ihn davon abhalten können, sich auf den Weg zu machen, und so seinen Mord verhindern können?« Fidelmas Stimme klang zynisch.
    Gwnda suchte nach einer Rechtfertigung. Er blieb dabei: »Ich hätte es verhindern können. Am besten, ich breche sofort mit ein paar Männern zur Hütte auf und hole Bruder Meurigs Leiche her.«
    »Ehe du losgehst, bist du uns noch ein paar Erklärungen schuldig, glaube ich«, sagte Fidelma leise.
    »Was soll ich da erklären? Bevor Bruder Meurig sich verabschiedete, hätte ich ihn auffordern sollen, sich lieber allein auf den Weg zu machen. Das ist alles.«
    »Allein?« Fidelma legte die Stirn in Falten. »Willst du etwa sagen, daß er in Begleitung eines anderen von hier losgegangen ist?«
    »Habe ich das nicht schon gesagt?«
    Fidelma atmete in ihrer Wut hörbar aus. »Im Namen der Heiligen, verrate uns endlich, wer Bruder Meurig begleitet hat und warum du meinst, daß diese Person für seinen Tod verantwortlich ist!«
    »Nun, er ist mit

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