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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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benötigt, so läutet mit der Handglocke. Buddog wird euch zu Diensten sein.«
    Sie hörten, wie sich seine Schritte entfernten und wie kurze Zeit darauf ein Pferd den Stall verließ.
    Eadulf war vollkommen resigniert. »Das war es dann! Morgen kehren wir zur Abtei Dewi Sant zurück. Zumindest können wir …«
    Fidelmas verächtlicher Blick hieß ihn schweigen. »Meinst du etwa, daß ich einfach davonlaufe?«
    »Ich schätze nicht.«
    »So ist es.«
    »Was hast du also vor?«
    »Noch nie habe ich mich von einem Fall zurückgezogen, zu dem ich hinzugerufen wurde. Das werde ich auch jetzt nicht tun.«
    »Dann wirst du um die Vollmacht von König Gwlyddien ersuchen müssen, damit du gegenüber dem Fürsten von Pen Caer etwas in den Händen hast.«
    Sie blickte ihn an und lächelte. Wie gewöhnlich besaß Eadulf die Gabe, immer das Praktische ins Auge zu fassen. Eadulf ahnte, woran sie dachte, und stöhnte innerlich.
    »Du willst, daß ich zur Abtei Dewi Sant reite und um die Vollmacht von König Gwlyddien ersuche?«
    Sie nickte und fügte hinzu: »Das ist unsere einzige Chance.«
    »Habe ich noch Zeit, vorher etwas zu essen?« fragte er verdrießlich.
    »Aber sicher. Und zu schlafen. Ich glaube, das beste ist, wenn wir so tun, als würden wir morgen beim ersten Tageslicht gemeinsam aufbrechen. Ich werde mir dann irgendwo in der Nähe von Llanwnda eine Unterkunft suchen, während du zur Abtei reitest. Wenn du dich beeilst, könntest du innerhalb von vierundzwanzig Stunden zurück sein.«
    »Was wirst du die ganze Zeit über machen?« fragte Eadulf. »Du wirst dich nicht groß draußen zeigen und Ermittlungen anstellen können, und du darfst dich nicht in Gefahr begeben und etwa unserem Freund Clydog und seiner Bande in die Hände fallen.«
    Fidelma sah trübselig drein. »Da passe ich schon auf. Aber du hast recht, viele Freiheiten habe ich nicht bis zu deiner Rückkehr.«
    »Ich glaube, wir sollten den Plan noch einmal überdenken«, fuhr Eadulf fort. »Über Idwal wirst du absolut niemanden befragen können. Außerdem hat Gwnda ja recht, wie du weißt.«
    Sie blickte ihn herausfordernd an. »Recht? In welcher Beziehung?«
    »Die Sache mit Idwal geht uns eigentlich nichts an. Unsere Aufgabe ist es …«
    Sie hob die Hand und gebot ihm zu schweigen. »Erspare mir, was ich schon hundertmal hören mußte«, zischte sie. Doch dann lächelte sie ihn reumütig an. »Tut mir leid, Eadulf, aber das hast du mir bereits vorher erklärt – mehrere Male.«
    Er mußte ihr kleinlaut beipflichten. »Aber Tatsachen bleiben Tatsachen, ganz gleich, wie oft man sie wiederholt«, rechtfertigte er sich.
    »Tatsache ist, daß ich langsam glaube, alles, was hier geschieht, steht in irgendeinem Zusammenhang miteinander. Ich möchte wissen, in welchem.«
    »Es ist nicht das erstemal, daß du andeutest, eine Verbindung zwischen all den Vorfällen zu sehen. Wie kommst du darauf? Ich habe dafür bisher keine Anhaltspunkte entdeckt.«
    »Ich spüre es.«
    »Du verläßt dich doch aber sonst nicht auf deine Intuition.«
    »Ich verlasse mich auch nicht darauf, wie du sehr gut weißt. Doch Brehon Morann hat oft gesagt, daß das Herz und die Gefühle die Dinge erkennen, noch ehe der Kopf dazu in der Lage ist.«
    »Und häufig machen Herz und Gefühle blind, wohingegen der Verstand den Weg zeigt«, murrte Eadulf.
    »Ich dachte, wir könnten zusammenarbeiten«, entgegnete nun Fidelma, von sich selbst überrascht. »Statt dessen streiten wir uns die ganze Zeit. Was ist mit uns geschehen, Eadulf?«
    Eadulf wurde klar, daß sie recht hatte. Seit sie in dieses verfluchte Land Dyfed gekommen waren, hatte es zwischen ihnen ständig Reibereien gegeben. Nicht daß ihnen Streit fremd war. Sie hatten sich oft gestritten, doch jeder hatte dem anderen weiterhin Respekt gezollt. Und beide hatten ihren Sinn für Humor behalten. Fidelma neckte Eadulf oft wegen ihrer unterschiedlichen Ansichten über den Glauben und ihrer unterschiedlichen philosophischen Grundsätze. Doch das war immer ein freundliches Geplänkel gewesen, das nie etwas Feindseliges hatte. Doch nun, nun … Was stimmte da nicht? Eine zunehmende Bitterkeit schwang in ihren Worten mit.
    Nachdenklich rieb er sich das Kinn.
    »Ich glaube, es liegt an der Atmosphäre hier, Fidelma«, antwortete er leise. »Ich spüre, wie bedrückend sie ist.«
    »Du warst düsterer Stimmung, seit wir in Dyfed an Land mußten. Vielleicht hätte ich das nicht einfach übergehen sollen. Vielleicht hätten wir wirklich in

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