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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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ein, um uns zu stärken.«
    »Da war ich auch schon«, meinte Fidelma.
    »Als wir eintrafen, ritten Clydog und seine Männer vor und verlangten von Goff, daß er ihre Pferde neu beschlägt. Sie hatten es viel zu eilig, als daß sie uns beiden Mädchen bemerkt hätten. Da sah ich Clydog zum erstenmal und erkannte ihn folglich im Wald wieder.«
    »Was ist mit dem dritten Mann?« wollte Eadulf wissen.
    Elen schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, wer das war. Irgendein Krieger.«
    »Also einer von Clydogs Männern?«
    »Vielleicht.«
    »Trug er einen Helm und hatte blaue Augen?«
    »Er trug keinen Helm. Ich glaube, er hatte sandfarbenes Haar, doch seine Augenfarbe … Ich bin mir nicht sicher.«
    »Und worum drehte sich die heftige Auseinandersetzung?«
    »Ich habe wenig verstanden. Das Eigenartige war …« Sie zögerte. »Das Eigenartige war, daß der Mönch Clydog und dem anderen Mann Befehle erteilte.«
    »Kannst du dich genau daran erinnern, was gesagt wurde?«
    »Nicht so recht. Ich entsinne mich nur, daß Clydog etwas über einen Plan sagte, der … Wie war doch gleich das Wort? … der zu verworren war, das war es. Verworren und keine Aussicht auf Erfolg hätte.«
    »Was für ein Plan?«
    Elen zuckte mit der Schulter. »Das weiß ich nicht. Der Mönch wandte sich an Clydog und sagte etwas wie, daß er seine Anweisungen befolgen müsse, sonst würde es ihm schlecht ergehen. Etwas in der Art.«
    »Was hat Clydog daraufhin erwidert?«
    »Er war trotzig, doch schien er dem Mönch gegenüber zu einer gewissen Ehrerbietung verpflichtet.«
    »Das klingt nicht nach dem Clydog, den wir kennengelernt haben«, murmelte Eadulf. »Der hatte keinen Respekt vor Nonnen und Mönchen.«
    Elen lächelte schwach. »Du hast recht, Angelsachse. Clydog respektiert den christlichen Glauben nicht. Darüber erzählen sich die Leute hier jede Menge Geschichten. Er soll ein grausamer und böser Kerl sein. Der König selbst hatte Krieger gesandt, um ihn aus den Wäldern zu vertreiben, doch ohne Erfolg.«
    »Doch diesem Mönch gegenüber zeigte er Ehrerbietung?« sann Fidelma nach. »Sprich weiter, Elen. Was geschah dann?«
    »Der andere Mann, der Krieger, schien eher auf Seiten des Mönches zu stehen. Er sagte etwas wie, der König hätte diesen Plan selbst ausgearbeitet, daran erinnere ich mich. Und der Erfolg sei garantiert, wenn man ihn genau einhielte.«
    Eadulf blickte zu Fidelma. »Der König? Gwlyddien?«
    Elen zuckte die Schultern. »Er sagte einfach nur ›der König‹. Gwlyddien ist der König von Dyfed. Clydog wies das zurück. Er sagte etwas wie, unter dem Zwang des Schwertes die Macht übernehmen. Der Mönch meinte, daß sich alle Königreiche gegen sie wenden würden, wenn sie nicht einen gesetzlichen Anspruch darauf erkennen könnten. Genau in dem Moment schnaubte mein Pferd und stampfte mit den Hufen.
    Clydog und der Krieger blickten beunruhigt in meine Richtung. Ich rannte los. Ich hörte, wie sie hinter mir herriefen und mich verfolgten. Ich sprang auf mein Pferd und galoppierte davon. Sie hatten ihre Pferde offenbar ein Stück entfernt abgestellt, denn sie sind mir nicht weiter auf den Fersen geblieben.«
    Fidelma setzte sich nachdenklich auf ihrem Schemel zurecht. »Weshalb bist du überzeugt davon, daß du und nicht Mair dran glauben sollte?«
    »Mair und ich waren gleich alt, wir hatten eine ähnliche Figur und die gleiche Haarfarbe. Manchmal hat man uns für Schwestern gehalten. Erst als ich über Mairs Tod nachdachte und mir klar wurde, daß der arme Idwal nie und nimmer ihr Mörder gewesen sein kann, da wurde mir das bewußt.«
    »Was wurde dir bewußt?« fragte Eadulf.
    »Daß Clydog mich kurz gesehen haben muß, als ich vor ihm floh. Er glaubte wohl, ich hätte etwas Wichtiges belauscht, etwas Geheimes. Ich nehme an, daß Clydog Mair im Wald begegnet ist und sie mit mir verwechselt hat. Ich denke, daß Clydog sie umgebracht hat.«
    Fidelma reagierte nicht weiter auf Elens Behauptung, sondern fragte: »Hast du jemandem erzählt, daß du das Gespräch der drei Männer mit angehört hast?«
    Elen verneinte.
    »Aber deinem Vater hast du es doch sicher gesagt? Als Fürst von Pen Caer ist er die oberste Gewalt hier. Er sollte über alle finsteren Machenschaften auf seinem Gebiet Bescheid wissen.«
    Das Mädchen schüttelte abwehrend den Kopf. »Ich dachte, es wäre besser, die Sache für mich zu behalten. Ich habe mich vor Clydogs Rache gefürchtet, und das, wie sich später zeigte, mit gutem Grund.«
    »Doch nachdem

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