10 - Die Angel Chroniken 3
eines während meiner Amtszeit hier im Höllenschlund gelernt habe, dann dies: Es gibt nie eine Zeit der Ruhe.
Aber Buffy wird nur einmal siebzehn, und sie hat ihre Party verdient.« Es gibt so wenige Jägerinnen, die überhaupt dieses Alter erreichen, fügte er im Stillen hinzu.
Xander war schwer beeindruckt. »Sie sind einer der Großen unserer Zeit.«
»Außerdem kommt Angel ja sowieso«, fügte Willow fröhlich hinzu. »Also wird sie ihn gleichzeitig beschützen und ihren Kuchen essen können.«
»Genau so ist es«, stimmte Giles zu. Zufrieden wanderten Xander und Willow in ihre Klassen.
Es war ein langer Tag gewesen, besonders für einen Geburtstag. Wenn man an der Schule nicht viele Freunde hat, dann wissen viele Leute sowieso nicht, dass man Geburtstag hat. Und das einzige besondere Ereignis an Buffys Geburtstag würde ihr Treffen mit Giles um sieben sein.
Als sie durch den dunklen Korridor ging, wurde sie von Miss Calendar überrascht. »Buffy«, grüßte die Lehrerin. Buffy machte vor Schreck einen Satz.
Sie strich ihr Haar zurück. »Mein Gott. Ich habe Sie gar nicht gesehen.« Buffy mochte Miss Calendar. Sie war klug und hübsch, und allen war völlig klar, dass sie total auf Giles abfuhr. Buffy freute sich für ihn. Außerdem wusste Miss Calendar über die bösen, finsteren Gesellen in Sunnydale Bescheid, und sie nahm es nicht nur cool, sondern half auch, wo es ihr nur möglich war.
»Sorry«, entschuldigte sich die Lehrerin. »Giles trug mir auf, dir zu sagen, dass er seine Pläne ändern musste. Er möchte dich jetzt in der Nähe seines Hauses treffen.« Sie zuckte die Achseln. »Ich schätze, er musste nach Hause, um ein Buch oder so was zu holen.«
Buffy zwinkerte ihr zu. »Der Himmel weiß ja, dass es in der Bibliothek nicht genug Bücher gibt.«
»Er ist eben sehr gründlich«, erwiderte die loyale Miss Calendar.
»Ist ja auch gar nicht schlecht«, meinte Buffy hastig, sie wollte nicht gehässig klingen. Immerhin tat Giles das alles, um Angel zu beschützen. »Es ist irgendwie auf eine besessen-zwanghafte Weise männlich, finden Sie nicht?«
»Mmm-hmm. Mein Auto steht übrigens da drüben«, antwortete die Lehrerin, indem sie der Frage geschickt auswich. »Ich fahr dich eben hin.«
»Okay.«
Sie stiegen in Miss Calendars Käfer. Buffy fand den alten Wagen richtig cool. Wenn ich erst mal den Führerschein mache, könnte ich vielleicht auch ein Auto haben, dachte sie. Genau. Und ich kaufe es mit der Gage, die ich mit meinen Auftritten als Jägerin verdiene.
Die Lehrerin fuhr durch dunkle, enge Straßen und kam nicht einmal in die Nähe von Giles' Haus. Ziemlich verwirrt betrachtete Buffy ihre Umgebung. »Fahr’n wir etwa zum Bronze?«, erkundigte sie sich.
»Ich weiß es nicht genau.« Miss Calendar blickte starr vor sich auf die Straße. »Giles hat mir eine Adresse gegeben. Ich folge nur seinen Anweisungen.«
Vor ihnen tauchte eine Laderampe aus der Dunkelheit auf. Ein großer weißer Truck stand davor, und drei verdächtig aussehende Gestalten luden eine rechteckige Kiste ein.
»Das sieht ja finster aus. Halten Sie mal für 'nen Moment«, bat Buffy.
Miss Calendar verlangsamte das Tempo, hielt aber nicht an. »Nein, Buffy«, warnte sie. »Steig lieber nicht aus.«
Buffys Hand war schon am Türgriff. »Sorry.« Sie zuckte mit den Schultern. »Die heilige Pflicht ruft.« Sie öffnete die Tür und stieg aus, während Miss Calendar im Wagen: »Was haben wir bloß hier zu suchen?«, murmelte.
Buffy ging auf den Truck zu. Als sie nah genug war, sah sie eine der merkwürdigen Gestalten auf der laternenbeschienenen Laderampe stehen. Es war der Vampir Dalton, eine miese, kleine Ratte aus Spikes Gefolge.
Buffy schüttelte den Kopf und seufzte. »Jedes Mal, wenn ich dich sehe, bist du gerade dabei, was zu klauen.«
Dalton erkannte Buffy und fing an zu knurren.
»Über diesen Klepto-Kram solltest du unbedingt mal mit 'nem Spezialisten reden«, fuhr Buffy fort.
Der Motor des Lastwagens sprang an. Buffy drehte den Kopf, um zu sehen, was jetzt passierte. Dalton nutzte seine Chance, um seine Last sicher auf der Ladefläche abzustellen. In diesem Augenblick ging die Fahrertür auf und ein Vampir in kariertem Hemd versetzte Buffy einen Tritt vor die Brust.
Sie griff mit einer Hand in die Fahrerkabine, krallte sich das karierte Hemd und riss den Vampir heraus. Er fiel auf den Boden, und als er wieder aufstand, versetzte sie ihm einen Heb, dass er einen Salto rückwärts machte.
Buffy blieb
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