10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)
Zwerge und alte Weiber ohne solche Belustigungen verhungern würden. Also hatte Dany eingelenkt.
Es war außerdem Sitte gewesen, Verbrecher in die Arena zu schicken, und der Beibehaltung dieses Brauchs hatte sie zugestimmt, allerdings nur für bestimmte Verbrechen. »Mörder und Vergewaltiger dürfen zum Kampf gezwungen werden, und alle, die weiterhin Sklaven halten, aber keine Diebe und keine Schuldner.«
Tiere waren allerdings immer noch erlaubt. Dany schaute zu, wie ein Elefant ohne viel Federlesens ein Rudel von sechs roten Wölfen zertrampelte. Als Nächstes lieferten sich ein Stier und ein Bär einen blutigen Kampf, nach dem beide Tiere schwer verletzt verendeten. »Das Fleisch wird nicht verschwendet«, sagte Hizdahr. »Die Fleischer bereiten aus den Kadavern einen herzhaften Eintopf für die Armen. Jeder Mann, der zu den Toren des Schicksals kommt, soll eine Schüssel erhalten.«
»Das ist ein gutes Gesetz«, sagte Dany. Davon habt Ihr so wenige. »Wir müssen sicherstellen, dass diese Tradition fortgeführt wird.«
Nach den Tierkämpfen folgte eine kleine Schlacht, in der sechs Fußsoldaten gegen sechs Reiter antraten, wobei Erstere mit Schilden und Langschwertern bewaffnet waren und Letztere mit Arakh s der Dothraki. Die nachgebildeten Ritter trugen Kettenhemden, die scheinbaren Dothraki keine Rüstung. Anfangs sah es aus, als wären die Reiter im Vorteil, da sie zwei Gegner niederritten und einem dritten das Ohr abschlugen, doch dann griffen die überlebenden Ritter die Pferde an, und einer nach dem anderen wurden die Reiter aus dem Sattel geholt und erschlagen, sehr zu Jhiquis Entsetzen. »Das war kein echtes Khalasar «, sagte sie.
»Dieses Fleisch gesellt sich hoffentlich nicht zu dem herzhaften Eintopf«, sagte Dany, als die Leichen hinausgetragen wurden.
»Die Pferde durchaus«, antwortete Hizdahr. »Die Männer nicht.«
»Pferdefleisch und Zwiebeln geben Kraft«, sagte Belwas.
Auf die Schlacht folgte die erste komische Einlage des Tages, ein Tjost zwischen zwei Zwergen, die einem der yunkischen Edlen gehörten, die Hizdahr zu den Spielen eingeladen hatte. Einer ritt auf einem Hund, der andere auf einem Schwein. Ihre Holzrüstungen waren frisch bemalt worden, und eine zeigte den Hirsch des Usurpators Robert Baratheon, die andere den goldenen Löwen des Hauses Lannister. Das geschah offensichtlich um ihretwillen. Bald lachte Belwas schallend über die Mätzchen, Dany hingegen musste sich bemühen zu lächeln. Als der Zwerg in Rot aus dem Sattel fiel und dem Schwein durch den Sand nachjagte, während der andere Zwerg auf dem Hund hinter ihm her galoppierte und ihm mit dem Holzschwert wieder und wieder auf den Hintern schlug, sagte sie: »Das ist süß und albern, aber …«
»Nur Geduld, meine Süße«, sagte Hizdahr. »Gleich lassen sie die Löwen los.«
Daenerys sah ihn fragend an. »Löwen?«
»Drei. Die Zwerge wissen nichts davon.«
Sie runzelte die Stirn. »Die Zwerge haben Holzschwerter. Rüstungen aus Holz. Wie sollen sie sich gegen Löwen wehren?«
»Schlecht«, sagte Hizdahr, »doch vielleicht überraschen sie uns ja. Vermutlich werden sie jedoch schreien und herumlaufen und versuchen, aus der Arena zu klettern. Das macht es ja so komisch.«
Dany gefiel das nicht. »Ich verbiete es.«
»Sanfte Königin. Du willst dein Volk doch nicht enttäuschen.«
»Du hast mir geschworen, die Kämpfer wären erwachsene Männer, die aus freien Stücken zugestimmt haben, ihr Leben für Gold und Ehre zu riskieren. Diese Zwerge haben nicht zugestimmt, mit Holzschwertern gegen Löwen zu kämpfen. Du wirst das verhindern. Sofort.«
Der König presste die Lippen aufeinander. Einen Herzschlag lang meinte Dany, in diesen gelassenen Augen Zorn aufflackern zu sehen. »Wie du befiehlst.« Hizdahr winkte seinem Arenameister zu. »Keine Löwen«, sagte er, als der Mann mit der Peitsche in der Hand zu ihm kam.
»Nicht einen einzigen, Euer Herrlichkeit? Wo ist denn dann der Spaß an der Sache?«
»Meine Königin hat gesprochen. Den Zwergen darf kein Haar gekrümmt werden.«
»Das wird der Menge nicht gefallen.«
»Dann bringt Barsena herein. Das sollte sie bei Laune halten.«
»Euer Erhabenheit wird es am besten wissen.« Der Arenameister ließ die Peitsche knallen und brüllte Befehle. Die Zwerge wurden mitsamt Schwein und Hund hinausgescheucht, während die Zuschauer ihr Missfallen zum Ausdruck brachten, indem sie zischten und Steine und faules Obst nach ihnen warfen.
Dafür erhob sich tosender
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