Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Fürsten zu Füßen geworfen und sie in der Halle vor aller Welt geküsst, bis Ser Barristan Selmy sie beide auseinandergezerrt hatte. Ser Großvater war so zornig gewesen, dass Dany befürchtet hatte, es könnte Blut fließen. »Wir können nicht heiraten, mein Liebster. Du kennst den
Grund.«
    Er stieg aus dem Bett. »Dann heirate ruhig Hizdahr. Ich werde ihm ein hübsches Paar Hörner zur Hochzeit aufsetzen. Die Männer der Ghiscari stolzieren doch so gern mit ihren Hörnern herum. Sie machen sie sich aus ihrem eigenen Haar, mit Kämmen und Wachs und heißen Scheren.« Daario hatte seine Hose gefunden und zog sie an. Mit Unterwäsche hielt er sich nicht auf.
    »Nach meiner Heirat wird es Hochverrat sein, mich zu begehren.« Dany zog sich die Decke über die Brüste.
    »Dann werde ich eben zum Verräter.« Er zog sich das blaue Seidenhemd über und strich sich die Spitzen seines Bartes mit den Fingern glatt. Für sie hatte er ihn frisch gefärbt und das Violett gegen Blau getauscht, das er auch bei ihrer ersten Begegnung getragen hatte. »Ich rieche nach dir«, sagte er, schnüffelte an seinen Fingern und grinste.
    Dany liebte es, wie sein Goldzahn glänzte, wenn er lächelte. Sie liebte die feinen Haare auf seiner Brust. Sie liebte die Kraft seiner Arme, sie liebte den Klang seines Lachens, sie liebte es, wie er ihr in die Augen sah und ihren Namen sagte, wenn er mit seinem Schwanz in sie eindrang. »Du bist wunderschön«, platzte es aus ihr heraus, als sie ihm dabei zusah, wie er seine Reitstiefel anzog und verschnürte. Manchmal hatte er ihr erlaubt, das für ihn zu tun, aber heute nicht, schien es. Das ist auch bald vorbei.
    » Nicht schön genug für eine Heirat.« Daario nahm seinen Schwertgurt vom Haken.
    »Wo gehst du hin?«
    »Hinaus in deine Stadt«, sagte er, »um einen oder zwei Krüge zu trinken und dann einen Streit anzufangen. Es ist zu lange her, seit ich zum letzten Mal einen Mann getötet habe. Vielleicht sollte ich deinen Verlobten aufsuchen.«
    Dany warf ein Kissen nach ihm. »Lass Hizdahr in Ruhe!«
    »Wie meine Königin befiehlt. Wirst du heute Hof halten?«
    »Nein. Übermorgen werde ich eine verheiratete Frau sein, und Hizdahr wird dann König sein. Soll er doch Hof halten. Es ist sein Volk.«
    »Ein Teil gehört zu ihm, ein Teil zu dir. Diejenigen, die du befreit hast.«
    »Kritisierst du mich etwa?«
    »Diejenigen, die du deine Kinder nennst. Sie wollen ihre Mutter.«
    »Tatsächlich. Du kritisierst mich.«
    »Nur ein bisschen, mein strahlendes Herz. Wirst du kommen, wenn Hof gehalten wird?«
    »Nach meiner Hochzeit vielleicht. Nach dem Frieden.«
    »Dieses Danach , von dem du immer sprichst, wird es nicht geben. Du solltest Hof halten. Meine neuen Männer glauben mir nicht, dass es dich wirklich gibt. Die, die von den Verwehten übergelaufen sind. Die meisten sind in Westeros geboren und aufgewachsen und stecken voller Geschichten über die Targaryens. Sie wollen Euch mit eigenen Augen sehen. Der Frosch hat ein Geschenk für dich.«
    »Der Frosch?«, sagte sie kichernd. »Und wer wäre das?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Irgendein dornischer Junge. Er ist der Knappe von dem großen Ritter, den sie Gründarm nennen. Ich habe ihm gesagt, ich würde das Geschenk aushändigen, aber darauf hat er sich nicht eingelassen.«
    »Oh, das scheint mir ein kluger Frosch zu sein. › Gebt mir das Geschenk. ‹« Sie warf noch ein Kissen nach ihm. »Hätte ich es je zu sehen bekommen?«
    Daario strich sich den blauen Schnauzbart. »Würde ich meine süße Königin bestehlen? Wenn es ein Geschenk wäre, das deiner würdig ist, hätte ich es persönlich in deine sanften Hände gelegt.«
    »Als Beweis deiner Liebe?«
    »Dazu werde ich nichts sagen, aber ich habe ihm gesagt, er könne es dir selbst überreichen. Du wirst doch Daario Naharis nicht als Lügner dastehen lassen?«
    Dany war nicht in der Lage, sich ihm zu widersetzen. »Wie du willst. Bring deinen Frosch morgen zum Hof. Die anderen auch. Die Westerosi.« Es wäre schön, die Gemeine Zunge aus einem anderen Mund als dem von Ser Barristan zu hören.
    »Wie meine Königin befiehlt.« Daario verneigte sich tief, grinste und verließ mit wehendem Mantel das Zimmer.
    Dany saß im zerwühlten Bett, schloss die Arme um die Knie und fühlte sich so einsam und verlassen, dass sie nicht hörte, wie Missandei leise mit Brot und Milch und Feigen hereinkam. »Euer Gnaden? Geht es Euch nicht gut? Tief in der Nacht hat diese hier Euch schreien

Weitere Kostenlose Bücher