10 - Operation Rainbow
aufgenommen.
***
»Ding, dein Einsatzplan hat mir ganz und gar nicht gefallen«, erklärte Clark im großen Konferenzsaal.
»Mir auch nicht, Mr. C, aber ohne Hubschrauber hatte ich kaum eine andere Wahl, oder?« gab Chavez im Brustton seines gestiegenen Selbstwertgefühls zurück. »Aber das bereitet mir noch nicht mal die größten Sorgen.«
»Was dann?« wollte John wissen.
»Noonan hat uns darauf gebracht. Jedesmal, wenn wir irgendwo zugreifen, sind jede Menge Leute zugegen - Gaffer, Reporter, Kameraleute, alles. Stellt euch vor, einer von denen hat ein Handy, ruft bei den Geiselnehmern an und erzählt in aller Ruhe, was draußen vor sich geht... War doch kinderleicht, oder? Wir stünden ganz schön auf dem Schlauch und könnten ein paar Geiseln abschreiben.«
»Das ließe sich verhindern«, erläuterte Tim Noonan auf Befragen. »Es hängt mit der Funktionsweise der Handys zusammen. Sie senden ein Signal aus, das dem Empfänger mitteilt, daß sie da sind und funktionieren. Auf diese Weise können sich Computersysteme einschalten und einen Anruf nachvollziehen. Na schön, dafür brauchen wir entsprechende Dekodiergeräte, vielleicht auch solche, die den Signalpfad blockieren - wir könnten sogar die Handys der Geiselnehmer anzapfen, Anrufen nachgehen und die Kundschafter draußen dingfest machen, vielleicht sogar Anrufe fingieren, klar? Aber dafür brauche ich die Software, am besten sofort!«
»David?« Clark wandte sich an David Peled, das israelische Technik-Genie.
»Möglich ist das. Ich vermute, diese Technologie gibt's schon bei der NASA und anderswo.«
»Und was ist mit Israel?« fragte Noonan geradezu.
»Tja, äh... ja, wir haben sowas auch!«
»Besorgen Sie es«, befahl Clark. »Soll ich Avi persönlich bitten?«
»Es wäre eine große Hilfe.«
»Gern. Gebt mir Bezeichnungen und Details der Software. Ist es schwierig, die Programme bei uns verfügbar zu machen?«
»Nicht besonders schwer«, winkte Peled ab. »Das schafft Tim im Handumdrehen.«
Danke für das Vertrauensvotum , dachte Special Agent Tim Noonan, ohne zu lächeln.
»Zurück zum Einsatz«, räusperte sich Clark. »Ding, was sagst du dazu?«
Chavez beugte sich in seinem Sessel vor. Er brauchte sich nicht zu verteidigen, er verteidigte sein Team. »Hauptsächlich ging's mir darum, keine Geisel preiszugeben, John. Doc hatte uns informiert, daß wir die Täter ernst nehmen müssen, und wir hatten eine feste Frist vor Augen. Unsere Mission, wie ich sie verstehe, war also, alle Geiseln lebend rauszuholen. Als sich herausstellte, daß sie den Hubschrauber für den Transport brauchten, blieb uns nichts übrig, als ihn den Terroristen zu überlassen - mit einer kleinen Zugabe drin. Dieter und Homer waren großartig. Auch Eddie und die übrigen Schützen leisteten ganze Arbeit. Der Knackpunkt war, ob Louis und George rechtzeitig vors Haus kommen und womöglich den Rest der Bande ausschalten würden... Mit ihrer Ninja-Tarnung waren sie praktisch unsichtbar«, fuhr Chavez fort und deutete auf Loiselle und Tomlinson» »Das war der gefährlichste Moment des Einsatzes. Wir hatten sie vom Licht abgeschirmt, und das Tarnzeug tat das Übrige. Hätten die Kerle Nachtsichtgeräte benutzt, wäre es riskant geworden. Aber die zusätzliche Reflexion von den Bäumen - das Rutlicht der Feuerwehr meine ich - hätte sie trotzdem behindert. Nachtsichtgeräte flackern ganz schön, wenn sie ins Gegenlicht gehalten werden. - Es war ein Pokerspiel«, gab Ding zu, »aber besser pokern, als vor unseren Augen eine Geisel niedermetzeln lassen, während wir auf den Tatort zurennen. Das war die Mission, Mr. C, und ich war der verantwortliche Befehlshaber. Ich erteilte das Kommando.« Daß sein Kommando mit Erfolg ausgeführt wurde, fügte er nicht hinzu.
»Verstehe. Ja, vorzüglich geschossen haben alle, und Loiselle und Tomlinson haben gut daran getan, sich zu tarnen«, bemerkte Alistair Stanley, der Clark gegenüber saß, »aber trotzdem...«
»Aber trotzdem brauchen wir für Fälle wie diesen Hubschrauber. Wie konnte das bei der Ausrüstung übersehen werden?« schimpfte Chavez.
»Mein Fehler, Domingo«, nickte Clark. »Noch heute kümmere ich mich darum.«
»Damit wir beim nächsten Mal nicht in Schwierigkeiten geraten, Mann.« Ding reckte sich in seinem Sessel. »Meine Truppen haben's geschafft, John. Der Plan war lausig, aber er hat funktioniert. - Bei weiteren Einsätzen will ich's besser strukturieren, wenn die Umstände danach sind«, räumte er
Weitere Kostenlose Bücher