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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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er im Hauptquartier der Snake-Leute nachgefragt, ob wir eine CD-Rom zum Anschauen kriegen.«
    »Wollen sehen«, brummte John und strich Butter auf sein Baguettebrötchen. »Schmeckt prima, das Brot, Sandy!«
    »Ist aus der Bäckerei an der Millstone Road. Findet ihr das Brot hier drüben nicht köstlich?«
    »Dabei schimpfen sie alle über die englische Küche«, wunderte sich John. »Ist doch Quatsch. Genau die Kost, mit der ich aufgewachsen bin!«
    »All das rote Fleisch?« murrte Patsy.
    »Mein Cholesterinspiegel liegt unter hundertfünfzig, Schatz«, erinnerte Ding. »Niedriger als deiner. Kommt wohl von dem vielen Training.«
    »Warte, bis du älter wirst!« grollte John. Zum ersten Mal im Leben war sein Wert auf zweihundert geklettert, trotz Training und allem.
    »Hab's nicht eilig damit«, lachte Ding. »Sandy, du bist weit und breit die beste Köchin.«
    »Danke, Ding.«
    »Wollen hoffen, daß die englischen Rinder uns nicht das Hirn erweichen«, grinste er. »Immerhin ist es nicht so schlimm wie der Ausstieg aus dem Night Hawk. George und Sam sind noch immer nicht ganz wiederhergestellt. Sollten wir nicht andere Handschuhe austeilen?«
    »Es sind dieselben, die der SAS benutzt. Hab's nachgeprüft.«
    »Weiß ich. Eddie und ich haben es vorvorgestern durchgesprochen. Er meint, wir müßten mit Trainingsunfällen rechnen. Nach Homer haben sie bei Delta jedes Jahr einen Mann verloren. Beim Training verunglückt!«
    »Was?« Patsy fuhr hoch.
    »Und Noonan meint, der FBI hätte mal einen verloren, der sich vom Huey abseilte. Die Hand rutschte ihm aus - hoppla.« Der Team-2-Kommandant zuckte die Schultern.
    »Dem kann man nur mit noch mehr Training vorbeugen.« John spießte eine Kartoffel auf.
    »Meine Leute haben jetzt ihr Limit erreicht. Ich muß schon überlegen, wie ich sie dort halte, ohne sie zu überfordern.«
    »Das ist das Schwierigste, Domingo.«
    »Vermute ja.« Chavez hatte seinen Teller geleert.
    »Was meinst du mit Limit?« erkundigte sich Patsy.
    »Damit meine ich, daß Team-2 schlank und rank und angriffslustig ist, mein Schatz. Wir waren es schon immer, aber daß wir jetzt noch über uns hinauswachsen, glaube ich kaum. Dasselbe gilt für Peters Bande. Abgesehen von den zwei Unfällen sehe ich nichts, was noch besser werden könnte - besonders, wo jetzt Malloy zu uns gehört. Herrje, kann der seinen Hubschrauber lenken!«
    »Angriffslustig heißt, bereit zum Töten...?« zweifelte Patsy. Es fiel ihr als Arztin, die Leben zu retten trachtete, nicht gerade leicht, mit einem Mann verheiratet zu sein, dessen Beruf oft genug das Gegenteil erforderte. Und Ding hatte bereits töten müssen, sonst wäre er nicht darauf aus gewesen, nicht mehr davon zu sprechen. Wie konnte er das tun und trotzdem Wachs in ihren Händen sein, sobald er das Baby fühlte? Es fiel ihr nicht leicht, das zu verstehen, so sehr sie ihren schmächtigen Mann mit der olivfarbenen Haut und dem blendend weißen Lächeln liebte.
    »Nein, mein Liebling. Bereit, Menschen aus Lebensgefahr zu retten«, korrigierte er. »Das ist unser Job.«

    ***

    »Aber woher wollen wir wissen, daß sie die Gefangenen freilassen?« erkundigte sich Esteban.
    »Sie haben doch keine andere Wahl«, winkte Jean-Paul ab. Aus der Karaffe goß er sich noch ein Glas Wein ein.
    »Ganz meine Meinung«, stellte Andre fest. »Welche Wahl sollten sie auch haben? Wir können ihnen vor aller Welt Schande bereiten. Und sie sind Feiglinge, wenn man an die bourgeoise Rührseligkeit denkt. Ihnen fehlt die Energie, mit der wir auftreten.«
    »Das haben schon andere geglaubt und sich geirrt«, warnte Esteban, der zwar nicht den Advocatus diaboli spielen, aber Vorbehalte zur Sprache bringen wollte, die ihnen allen mehr oder minder zu schaffen machten. Und Esteban war seit jeher ein Zauderer gewesen.
    »So etwas hat es noch nie gegeben. Die Guardia Civil mag effizient sein, aber auf diese Situation ist sie nicht vorbereitet. Sind doch bloß Polizisten«, schnaubte Andre. »Das langt doch wohl. Ich glaube nicht, daß sie auch nur einen von uns festnehmen. Oder was meint ihr?« Der Spott wurde mit beifälligem Grinsen quittiert. Es stimmte: Sie waren nur Polizisten, die Ladendieben hinterherliefen, keine fanatischen Freiheitskämpfer mit der richtigen Ausbildung, Bewaffung und Hingabe.
    Esteban sträubte sich. »Natürlich nicht, Genossen. Aber ich rate euch, die Objektivität bei der Vorbereitung nicht zu vernachlässigen. Auch die Soldaten der Revolution dürfen sich

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