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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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andere Konzessionen, ihre Entschlossenheit schwächen mit dem Fernziel, die Geiselnahme ohne Blutvergießen zu beenden - auch bei den Tätern, versteht sich. Ein echter Gewinn für ihn wäre es, wenn er sie allesamt vor den Richter bringen könnte, wo sie schuldig gesprochen und langfristig hinter Gitter kommen würden, um dort zu verfaulen. Doch der erste Schritt war es, im Gespräch zu bleiben, worauf dieser »Eins« nicht die geringste Lust zu haben schien. Der Mann fühlte sich vollkommen als Herr der Lage. War er ja wohl auch, dachte der Polizeihauptmann. Mit den Kindern vor der Flinte... Dann klingelte wieder das Telefon.
    »Sie sind gelandet und entladen jetzt die Maschine.«
    »Wie lange dauert es, bis sie hier sind?«
    »Dreißig Minuten.«
    »Eine halbe Stunde«, teilte Oberst Tomäs Nuncio dem Rainbow-Chef mit, als der Bus sich in Bewegung setzte. Nuncio war mit dem Hubschrauber aus Madrid gekommen. Hinter ihm lud man das Gepäck vom Flugzeug in drei spanische Armeelaster, die in Kürze mit seinen Männern dieselbe Strecke nehmen würden.
    »Und der Stand der Dinge?«
    »Fünfunddreißig minderjährige Geiseln. Dreiunddreißig sind Franzosen...«
    »Die Liste kenne ich. Wer sind die anderen zwei?«
    Nuncio schlug angeekelt die Augen nieder. »Es scheinen Behinderte zu sein, die im Rahmen eines Wohlfahrtsprogramms hergeschickt wurden... Dieses Programm, das in Amerika angeleiert wurde... Wie heißt es noch?«....
    »Make-A-Wish?« half John nach.
    »Genau das meine ich. Ein Mädchen aus Holland und ein Junge aus England, beide in Rollstühlen, angeblich sehr krank. Keine Franzosen wie die anderen. Kommt mir sonderbar vor. Die übrigen sind Kinder von Werksangehörigen bei Thompson, der Rüstungsfirma. Der Direktor ist vor Ort und hat selbst bei der Zentrale angerufen, von da wurde die Nachricht an die französischen Regierung weitergegeben. Daher das rasche Eingreifen. Ich habe Anweisungen, Ihnen alle erdenkliche Hilfestellung zu leisten...«
    »Danke, Oberst. Wieviele Ihrer Leute sind jetzt am Tatort?«
    »Achtunddreißig, die noch verstärkt werden sollen. Wir haben alles absperren lassen und kontrollieren den Verkehr.«
    »Reporter, was ist mit denen?«

    »Wir halten sie am Haupteingang zum Park auf. Ich werde den Schweinen keine Chance geben, sich an die Weltöffentlichkeit zu wenden«, fluchte Oberst Nuncio, ganz wie John es von der Guardia Civil erwartet hatte. Zwar trug auch dieser Hauptmann den merkwürdigen Dreispitz aus dem 19. Jahrhundert, aber die stechenden blauen Augen waren kalt und hart, als er seinen Streifenwagen über die Autobahn steuerte.
    Einem Schild nach waren es nur noch fünfzehn Kilometer bis Worldpark, und der Oberst gab Vollgas.

    ***

    Julio Vega warf die letzte Team-2-Kiste an Bord des Fünftonners und zog sich an der Ladefläche hoch an Bord. Seine Teamkameraden waren schon hinten versammelt; nur Ding Chavez nahm, wie es bei Mannschaftsführern Brauch ist, den Nebensitz in der Fahrerkabine ein. Alle Augen waren jetzt geöffnet, die Leute saßen aufrecht da und reckten die Hälse, als wollten sie das umliegende Terrain sondieren, was für den Einsatz allerdings bedeutungslos war. Selbst Kommandos wie diese konnten sich wie Touristen verhalten..

    ***

    »Oberst, mit welchen Überwachungssystemen sind wir konfrontiert?«
    »Ich verstehe nicht ganz, was sie meinen!« Nuncio blickte ihn verwundert an.
    »Der Park wird doch bestimmt durch Kameras überwacht?
    Wenn ja«, fuhr Clark fort, »dürfen wir nicht vor die Linsen kommen.«
    »Ich rufe an und lasse das eruieren.«

    ***

    »Und?« fragte Mike Dennis seinen Cheftechniker.
    »Am rückwärtigen Eingang sind keine Kameras, bis man zum Angestelltenparkplatz kommt. Und die kann ich von hier aus abstellen.«
    »Dann machen Sie das!« Über Gassmans Funkgerät gab Dennis Anweisungen, welchen Weg die eintreffenden Fahrzeuge nehmen sollten. Zugleich blickte er auf die Uhr. Die ersten Schüsse waren vor dreieinhalb Stunden gefallen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Nachdem er den Weg erklärt hatte, ging er zur Thermoskanne mit Kaffee, den seine Sekretärin gebraut hatte, fand sie leer vor und fluchte.

    ***

    Oberst Nuncio nahm eine Ausfahrt vor der eigentlichen, die in den Park führt, geriet auf eine zweispurige asphaltierte Nebenstrecke und drosselte das Tempo. Bald stießen sie auf einen Streifenwagen und wurden von seinen Insassen durchgewunken. Zwei Minuten später parkten sie vor einem Tunneleingang, dessen Stahltür halb

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