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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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machte sich auf den Weg nach Gatwick.

    ***

    »Doch, ich habe nachgedacht, seit mir Jeff das Bild gezeigt hat«, erklärte der Barkeeper. Sein Name war Bob Johnson. Inzwischen hatte er sich für den Abend umgezogen: weißes Tuxedo-Hemd, Schärpe und Krawatte.
    »Sie kennen diese Frau?«
    »Ja.« Er nickte entschlossen. »Mary Bannister. Die andere ist Anne Pretloe. Sie waren Stammgäste hier. Wirkten ganz nett. Tanzten oder flirteten mit Männern. Hier ist abends allerhand los, besonders am Wochenende. Sie pflegten gegen acht zu kommen und verließen gegen elf, halb zwölf das Lokal.«
    »Allein?«
    »Wenn sie gingen? Meistens ja. Aber nicht immer. Annie hatte einen Kerl am Wickel, den sie offenbar mochte. Er heißt Hank. Den Nachnamen kenne ich nicht. Weiß, mit braunem Haar, braunen Augen, etwa meine Größe. Ein bißchen beleibt, aber nicht fett. Ich hielt ihn für einen Anwalt. Vielleicht kommt er heute abend her! Ist immer wieder mal da. Dann gab es noch einen... vielleicht beim letzten Mal, als sie da war? Aber wie zum Kuckuck hieß er noch...?« Johnson kniff die Augen zusammen. »Kurt oder Kirk oder so. Wenn ich so drüber nachdenke, hat auch Mary mal mit ihm getanzt, ein- oder zweimal. Ein Weißer, hochgewachsen, gutaussehend. Ich habe ihn eine Weile nicht gesehen. Mochte Soda mit Jim Beam. Anständiges Trinkgeld. Ein echter Jäger.«
    »Wie bitte?« fragte Agent Sullivan.
    »Schürzenjäger, meine ich. Solche Typen kommen doch nur wegen der Mädels her, verstehen Sie!«
    Der Wirt war ein Geschenk des Himmels, dachten Sullivan und Chatham. »Aber Sie haben ihn eine Zeitlang nicht gesehen?«
    »Diesen Kurt? Nein. Muß ein paar Wochen her sein, mindestens. Vielleicht mehr.«
    »Ob Sie uns dabei helfen könnten, ein Bild von ihm zu entwerfen?«
    »Am Computer, meinen Sie? Wie in der Zeitung?« fragte Johnson.
    »Genau«, bestätigte Chatham.
    »Versuchen könnte ich's. Einige der Mädels, die herkommen, kennen ihn auch. Ich glaube, Marissa hat er mal angesprochen. Sie kommt regelmäßig her, fast jeden Abend, immer so gegen sieben, halb acht.«
    »Ich glaube, dann werden wir noch ein Weilchen bleiben«, murmelte Sullivan und sah auf die Armbanduhr.

    ***

    Es war Mitternacht in der Royal-Air-Force-Basis Mildenhall. Malloy ließ den Night-Hawk von der Rampe aufsteigen und flog in Richtung Hereford. Der Steuerknüppel fühlte sich fest an wie immer, und die neuen Armaturen funktionierten gut. Vor allem gab es eine neue Tankanzeige, die ihm mit Digitalziffern statt über eine Uhr mitteilte, wieviel Kraftstoff noch verfügbar war. Außerdem konnte man wahlweise Gallonen (wie in den USA üblich) und Liter einstellen. Keine schlechte Idee, fand Malloy. Die Nacht war relativ klar, was ungewöhnlich in diesem Teil der Welt war, aber der Mond schien nicht, und er hatte sich für die Nachtsicht-Helmbrille entschieden. Mit der sah er statt Dunkelheit ein grünliches Zwielicht, das zwar seine Sehschärfe von 20/20 auf etwa 20/40 herabsetzte, aber immer noch besser war als ein Blindflug in totaler Finsternis. Er hielt hundert Meter Flughöhe ein, um den gefürchteten Strommasten auszuweichen. Truppen mußte er nicht transportieren, im Heck saß Sergeant Nance, der seine Pistole umgeschnallt trug, um sich wenigstens ein bißchen kriegerisch zu fühlen. Angehörigen der Sondereinsatz-Truppen war es erlaubt, Waffen offen zu tragen, selbst denen, die vermutlich nie Gebrauch davon machten. Malloy behielt seine Beretta M9 lieber in der Reisetasche als im Schulterhalfter. Letzteren betrachtete er, zumindest für Marines, als eine übertriebene Wildwest-Manier.
    »Hubschrauber neben uns über dem Krankenhaus-Landeplatz«, meldete Leutnant Harrison, der ihn auf dem Weg in die Kaserne erspäht hatte. »Laufende Rotorblätter und Blinken.«
    »Ich sehe ihn auch«, bestätigte Malloy. »Sonst nichts auf unserer Höhe«, fügte er hinzu und hielt Ausschau nach Blinklichtern von Flugzeugen, die in Heathrow und Luton aus- und einflogen. Man mußte sich vorsehen, wenn man überleben wollte. Sollte er je das Kommando des Präsidenten-Helikopters VMH-1 auf der Anacostia Naval Air Station erhalten, würde ihn der Verkehr am Reagan-Flughafen in Washington zwingen, regelmäßig durch dichtbevölkerten Luftraum zu steuern. Obwohl er kommerzielle Passagierflieger-Piloten schätzte und respektierte, traute er ihnen doch weniger zu als seinen eigenen Manövrierfähigkeiten - und sie dachten auch nicht anders, wenn sie ihn und alle anderen

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