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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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verdanken. Sie hatten nicht nur für die Logistik gesorgt, sondern auch den Einsatz bestritten - zu zwei Dritteln wenigstens. Louis Loiselle war von den Franzosen zu Recht als erstklassiger Mann empfohlen worden. Der Schmalhans konnte schießen wie David Crockett und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch Frankreich hatte im Umgang mit Terroristen allerhand Erfahrung; einst hatte Clark an einer ihrer Operationen teilgenommen. Diese hier konnte als Erfolg verbucht werden. Rainbow hatte die erste Prüfung bestanden. Und Clark ebenso ...

    ***

    Die Cincinnatus-Gesellschaft besaß eine Villa an der Massachusetts Avenue. Sie wurde gelegentlich für halboffizielle Dinners benutzt, die das soziale Leben in Washington prägen: Gesellige Abende, bei denen sich die Mächtigen bei einem Drink und ein bißchen Smalltalk zwanglos begegnen und ihre Beziehungen spielen lassen können. Der neue Mann im Weißen Haus war dafür zwar nicht ganz so aufgeschlossen mit seinem, nun ja, leicht exzentrischen Regierungsstil, doch im Alleingang konnte keiner die Gepflogenheiten der Hauptstadt umk rempeln, und der Nachwuchs im Kongreß würde auch noch lernen, wie man in Washington klüngelte. Nicht anders als anderswo in Amerika. Was sich hier im ehemaligen Salon einer wohlhabenden und angesehenen Familie abspielte, war nur die Fortsetzung der Country-Club-Dinners, wo man die Spielregeln der politischen Klasse erlernt.
    Zu den neuen Gesichtern gehörte auch Carol Brightling. Seit zehn Jahren geschieden, hatte sie nie wieder geheiratet, dafür aber nicht weniger als drei Doktortitel erworben: in Harvard, bei CalTech und an der Universität von Illinois, was Ost- und Westküste sowie drei wichtige Staaten abdeckte. Das war ein gewichtiger Vorteil in der Hauptstadt und sicherte ihr den Respekt, wenn nicht das Wohlwollen von sechs Senatoren nebst einer stattlichen Zahl von Kongreßabgeordneten. Das machte sich bei Abstimmungen ebenso bezahlt wie bei der Arbeit in den Ausschüssen.
    »Schon das Neueste gehört?« fragte der Jungsenator aus Illinois bei einem Gläschen Weißwein.
    »Wo brennt's denn?«
    »In der Schweiz. Entweder Terroristen oder eine Bankraubgeschichte. Die Polizei vor Ort hat ganze Arbeit geleistet.«
    Brightling winkte ab. »Kleine Jungs müssen immer Krieg spielen.«
    »Wenigstens sorgen sie für einen tollen Fernsehabend.«
    »Fußball war doch auch nicht schlecht.« Brightling grinste.
    »Stimmt auch wieder. - Sagen Sie mal - warum unterstützt der Präsident Sie eigentlich nicht bei der Treibhausklima -Initiative?« fragte der Senator, um sie aus der Reserve zu locken.
    »Daß er mich gar nicht unterstützt, ist nicht wahr. Der Präsident glaubt vielmehr, noch ein paar wissenschaftliche Gutachten einholen zu müssen.«
    »Sind Sie anderer Meinung?«
    »Offen gestanden, ja. Wissenschaftlich ist alles längst geklärt. Die Fakten und Zahlen sind von vorn bis hinten abgesichert. Aber der Präsident selbst ist noch nicht überzeugt und will keine die Industrie beschränkenden Maßnahmen ergreifen, bevor er seiner Sache nicht vollkommen sicher ist.« Und ich werde ihn noch ein wenig bearbeiten müssen , fügte sie im Stillen hinzu.
    »Und damit geben Sie sich zufrieden?«
    »Ich kann seinen Standpunkt verstehen«, versetzte die Staatssekretärin - was den Senator aus Lincolns Geburtsland verblüffte. Offenbar stand jeder im Weißen Haus kritiklos hinter diesem Präsidenten, dachte er. Die Ernennung von Carol Brightling hatte bundesweit für Überraschung gesorgt. Sie war in der Forschung hoch angesehen und vertrat eine ganz andere Umweltpolitik als der Präsident. Ein raffinierter Schachzug, möglicherweise eingefädelt von Chefberater Arnold van Damm, einem der unbestritten wichtigsten Ränkeschmiede in der Hauptstadt. Damit holte sich der Präsident einigen Rückhalt bei den Umweltschützern, die eine nicht zu unterschätzende Lobby in Washington bildeten.
    »Stört es Sie gar nicht, daß der Präsident in Süd-Dakota unterwegs ist, um Wildgänsen nachzustellen?« fragte der Senator hämisch, als der Kellner sein Weinglas austauschte.
    »Der homo sapiens ist nun mal ein Raubtier«, gab Brightling zurück und sah sich unter den Partygästen nach anderen Gesprächspartnern um.
    »Nur die Männer, meinen Sie?«
    Sie mußte lächeln. »Wir Frauen sind viel friedfertiger, wissen Sie!«
    »Ach, ist das nicht Ihr Ex-Mann da drüben?« erkundigte sich der Senator und staunte, als sie das Gesicht verzog.
    »Doch, doch.« Die

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