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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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und stellte fest, daß die meisten Angaben stimmten. Bemerkenswert. Der Telegraph-Korrespondent mußte gute Informanten bei der Poizei haben - der er auch den Erfolg zuschrieb. Das war ganz okay so. Rainbow sollte im Hintergrund bleiben. Vom Verteidigungsminister kein Kommentar auf die Frage, ob der SAS nun die Schweizer Gendarmerie logistisch unterstützt habe oder nicht. Ein bißchen schwammig. Ein glattes »nein« hätte besser ausgesehen. Andererseits, wäre strikt dementiert worden, würde man ein »kein Kommentar« in anderen Fällen als »ja« interpretieren. Von daher gesehen mochte es sinnvoll sein. Diplomatische Finessen waren ein Gebiet, das er nicht beherrschte, jedenfalls nicht instinktiv. Die Medienfritzen jagten ihm mehr Angst ein als geladene Pistolen - im Umgang mit den letzteren war er trainiert. Er verzog das Ge sicht, als ihm einfiel, daß die CIA eine PR-Abteilung unterhielt, Rainbow aber nicht. In diesem Geschäft rührte man wohl besser nicht die Werbetrommel. Patsy hatte inzwischen schon den Mantel an und wollte gehen. Ding eilte ihr nach, um den Abschiedskuß nicht zu versäumen, sah seine Frau noch zum Wagen gehen und hoffte, sie käme mit dem Linksverkehr besser zurecht als er. Ihn machte das verrückt, man mußte sich ununterbrochen konzentrieren. Noch verrückter war, daß die Gangschaltung in der Mitte lag, auf der falschen Seite, die Pedale aber wie in US-Wagen angeordnet. Es kam Chavez schizophren vor, linkshändig zu schalten und rechtsfüßig Gas zu geben! Am schlimmsten waren die Verkehrskreisel, die den Engländern anscheinend besser gefielen als normale Kreuzungen. Ding wollte ständig rechts abbiegen statt links. Wie idiotisch, wenn er deswegen einen tödlichen Unfall baute! Zehn Minuten später verließ auch Chavez in der Tagesuniform das Haus und lief zu Fuß ins Team-2-Quartier, zur zweiten Nachbereitung.

    ***

    Popov steckte seinen Paß in die Jackentasche zurück. Angesichts eines ganzen Koffers voller Bargeld hatte der Schweizer Bankier nicht mit der Wimper gezuckt. Mit einer höchst bemerkenswerten Maschine wurden die Banknoten gezählt, als blätterten mechanische Finger ein Kartenspiel auf, selbst die Registriernummern wurden während des Zählvorgangs geprüft. Insgesamt dauerte es nicht mehr als eine Dreiviertelstunde, bis alles zur Zufriedenheit geregelt war. Die Geheimzahl des Kontos war seine alte KGB-Dienstnummer; im Paß steckte die Visitenkarte des Bankiers einschließlich Internet-Adresse für den Telebanking-Transfer. Man hatte sich auf Codewörter geeinigt und sie in die Kontodatei geschrieben. Auf den fehlgeschlagenen Banküberfall von gestern waren sie gar nicht erst zu sprechen gekommen. Popov nahm sich vor, die Berichte des International Herold Tribune zu lesen, den er am Flughafen bekam.
    Er konnte einen amerikanischen Paß vorzeigen. Eine ständige Aufenthaltserlaubnis hatte die Firma für ihn arrangiert, und bald würde er die Staatsbürgerschaft erhalten - amüsant für ihn, denn er besaß noch seine GUS-Papiere und die beiden Identitäten aus seiner früheren Laufbahn, mit falschem Namen und passendem Foto, auf die er bei Bedarf jederzeit zurückgreifen konnte. Die steckten in seiner Reisebrieftasche, wohlverborgen in einem Geheimfach, das nur sehr aufmerksamen Zollbeamten auffallen würde, und auch nur, wenn ihnen im voraus bekannt war, daß mit dem einreisenden Fremden etwas nicht stimmte.
    Zwei Stunden vor planmäßigem Abflug seiner Maschine brachte er seinen Mietwagen zurück, nahm den Bus zum internationalen Flughafen und begab sich in die Erste-Klasse-Lounge, um einen Kaffee und ein Croissant zu frühstücken. 

    ***

    Bill Henriksen war ein Nachrichtengeier, wie er im Buch stand. Wenn er wie immer mit den Hühnern wach wurde, schaltete er zuerst das CNN-Fernsehprogramm ein und wechselte nicht selten zu Fox News, während er seine allmorgendliche Gymnastik absolvierte, meist mit einer zusätzlichen Zeitung auf dem Heimtrainer. Der Vorfall in Bern kam, genau wie bei Fox, ganz groß auf der Titelseite der New York Times heraus; übrigens auch bei CNN, aber zu sehen war nicht viel. Fox hingegen brachte Bilder aus dem Schweizer Fernsehen, die ein wenig vom Sturm auf das Bankgebäude zeigten. Ein Kinderspiel, dachte Henriksen. Leuchtbomben am Vordereingang, die selbst die Kameraleute zusammenzucken und vorsichtig aus dem Gerümmel rücken ließen, wie immer, wenn sie so nah dran waren; Schützen direkt dahinter, ke in Laut von den

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