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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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darauf aufpassen.« Bis ich's meiner Bank in Bern gebe . Dann reichte er dem anderen die Hand. »Viel Glück, und seien Sie um Himmels willen vorsichtig!«
    »Danke. Wir werden alle Informationen liefern, die Sie brauchen.«
    »Mein Arbeitgeber braucht sie dringend, Hans. Wir verlassen uns ganz auf Sie.« Dmitrij stieg aus dem Wagen und kehrte zum Terminal zurück, wo er ein Taxi ins Hotel nahm. Er fragte sich, wann Hans und Petra losschlagen würden. Heute schon? Waren sie so voreilig? Nein, dachte er, sie würden sagen, daß sie so professionell seien. Diese Einfaltspinsel.

    ***

    First Sergeant Homer Johnston zog den Verschluß aus dem Gewehr und untersuchte die Patronenzuführung. Sie war etwas eingerußt von den zehn Schüssen, aber nicht sehr, und in der Ausbuchtung vor der Kammer konnte er keine Schäden durch Abrieb erkennen. Das war auch erst nach mindestens tausend Schuß zu erwarten, und bis dato hatte er nur 450 abgefeuert. Dennoch würde er in ein bis zwei Wochen ein Glasfaser-Kameraauge benutzen, um den Lauf nachzuprüfen, weil die 7mm-Remington-Magnum-Patrone beim Abfeuern doch erhebliche Temperaturen freisetzte. Die Hitze nutzte den Gewehrlauf schneller ab, als ihm lieb war. In ein paar Monaten mußte der Lauf erneuert werden, eine mühsame und ziemlich heikle Aufgabe, selbst für einen erfahrenen Waffenmeister wie ihn. Die Schwierigkeit bestand darin, den Lauf perfekt dem Visier anzupassen, wofür er mindestens fünfzig Schuß auf bekannte Fernziele einkalkulieren mußte, um sicherzugehen, daß die Kugel akkurat ihre vorgeschriebene Bahn flog. Aber das war noch Zukunftsmusik. Johnston besprühte das Tuch mit ein wenig Break-Free und zog es von vorn nach hinten durch den Lauf. Das Tuch kam ziemlich beschmutzt wieder heraus. Er nahm es vom Reinigungsstab, steckte ein neues an die Spitze und wiederholte diesen Vorgang mehrere Male, bis das Tuch vollkommen sauber herauskam. Mit einem letzten blitzsauberen Tuch wischte er nach. Break-Free hinterließ eine hauchdünne, kaum wahrnehmbare Silikonschicht auf dem Stahl, die gegen Rost schützte, ohne die Gleitfähigkeit des Laufs zu beeinträchtigen. Nach getaner Arbeit setzte er den Verschluß wieder ein, schloß ihn und erprobte den Abzug.
    Er liebte das Schießeisen, dem er zu seinem eigenen Erstaunen noch keinen Namen gegeben hatte. Es war von denselben Technikern konstruiert, die Scharfschützen-Gewehre für den amerikanischen Secret Service entwickelten: 7mm-Remington-Magnum-Kaliber, mit Remington-angepaßtem Verschluß, begradigtem Hartlauf und einem lOx-Gold-Ring-Nachtvisier von Leupold, auf einen häßlichen Hartplastikkolben montiert - Holz wäre viel besser gewesen, aber Holz arbeitet, während Hartplastik tot ist, chemisch träge, unbeeinflußt von Feuchtigkeit und Verfall. Gerade erst hatte Johnston erneut bewiesen, daß sein Gewehr genau schießen konnte, drei Kugeln hintereinander in den Durchmesser eines Pennys auf hundert Meter. Eines Tages würde jemand Laserwaffen erfinden, dachte Johnston, welche die Treffsicherheit dieses handgefertigten Gewehrs noch in den Schatten stellten. Doch etwas anderes kam für ihn nicht in Frage. Auf eine Distanz von tausend Metern erzielte er drei Treffer hintereinander in den Durchmesser von zehn Zentimetern - doch das hing nicht allein vom Gewehr ab. Dafür mußte er günstigen Wind haben und gut zielen, die abweichende Bahn des Geschosses bei Seitenwind eventuell einkalkulieren. Es hieß auch, den Atem ebenso ruhig zu halten wie den Finger, der den fein eingestellten Stecher-Doppelabzug betätigte. Nachdem er alles gesäubert hatte, hob Johnston das Gewehr auf und trug es in die klimatisierte Waffenkammer, befestigte es und kehrte in den Arbeitsraum zurück. Die durchlöcherte Zielscheibe lag auf seinem Schreibtisch.
    Homer Johnston hob sie auf. Drei Treffer auf 400 Meter, drei auf 500, zwei auf 700 und seine letzten beiden auf 900. Alle zehn lagen im innersten Kreis der Zielpappe; auf einem Weichziel wären sie unmittelbar tödlich gewesen. Er schoß nur mit Patronen, die er selbst gefüllt hatte: Sierra 175er-Hohlraum-Stahlmantel-Geschosse vor 63.5 IMR-4350-Pulver erschienen ihm als die beste Kombination, speziell für dieses Gewehr, damit wurde das Zielobjekt über tausend Meter Distanz in 1,7 Sekunden erreicht. Sergeant Johnston kam das furchtbar lang vor, besonders bei beweglichen Zielen, aber was sollte man machen? In diesem Moment legte sich ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Homer«, meldete

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