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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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melden. Das bleibt Ihnen überlassen. Empfehlen würde ich es nicht.«
    »Warum?« fragte Hans.
    »Ehrlich gesagt - weil es mich nervös macht, mit soviel Bargeld zu reisen. Immerhin sind wir im Westen! Wenn ich nun überfallen würde? - Schließlich bin ich für das Geld verantwortlich!« setzte er pathetisch hinzu.
    Fürchtner fand das wohl wahnsinnig komisch. »Straßenraub - hier, in Österreich? Lieber Freund, die kapitalistischen Schäfchen werden streng überwacht!«
    »Übrigens weiß ich ja nicht, wohin Sie sich wenden, und muß es auch nicht wissen - jedenfalls vorläufig.«
    »Unser Endziel ist die Zentralafrikanische Republik. Wir haben einen Freund, der in den sechziger Jahren an der Patrice-Lumumba-Universität studiert hat. Er verkauft Waffen an Freiheitskämpfer. Eine Zeitlang können wir bei ihm wohnen, bis Petra und ich einen passenden Unterschlupf finden.«
    Entweder waren sie tapfer oder tollkühn, in dieses Land zu gehen, dachte Popov. Noch vor kurzem hieß das Land »Zentralafrikanisches Kaiserreich« und wurde von einem »Kaiser Bokassa I.« regiert, einem ehemaligen Oberst der französischen Kolonialarmee, die einst das kleine, ärmliche Land besetzt hielt. Bokassas Weg an die Macht war mit Leichen gepflastert, nicht anders als bei vielen anderen afrikanischen Staatschefs, bevor er merkwürdigerweise eines natürlichen Todes starb - wenigstens hatte es so in d en Zeitungen gestanden, aber man konnte nie wissen! Das Land, das er hinterließ, ein winziger Diamantenproduzent, war wirtschaftlich ein wenig besser dran als andere Länder auf dem Schwarzen Kontinent. Andererseits, wer wollte seine Hand ins Feuer legen, daß Hans und Petra je bis dorthin gelangten?
    »Darüber entscheiden Sie, mein Freund«, erklärte Popov und tätschelte zärtlich den Diplomatenkoffer, der noch immer offen bei Hans auf dem Schoß lag.
    Der Deutsche überlegte eine halbe Minute, nicht mehr. »Ich habe das Geld gesehen«, schloß er zum Entzücken seines Gesprächspartners. Fürchtner hob ein Tausender-Päckchen heraus und durchblätterte es wie ein Kartenspiel, bevor er es zurücklegte. Als nächstes notierte er etwas auf einem Stück Papier, das er in den Koffer legte. »Das ist der Name. Wir sind bei ihm ab - na, morgen nacht, denke ich. Auf Ihrer Seite ist alles bereit?«
    »Der US-Flugzeugträger liegt im östlichen Mittelmeer. Libyen wird Ihre Maschine ungehindert durchlassen, aber keinen NATO-Kampfflieger, der Ihnen auf den Fersen sein könnte. Statt dessen werden Sie von der dortigen Luftwaffe gedeckt, die Sie infolge schlechter Witterung aus den Augen verlieren wird. Ich rate Ihnen, nicht mehr Gewalt anzuwenden als unbedingt nötig. Presse und diplomatischer Druck sind heute wirksamer als früher.«
    »Diesen Punkt haben wir genauestens durchdacht«, versicherte Hans dem Russen.
    Das verblüffte Popov. Aber noch mehr hätte es ihn überrascht, wenn sie je ein Flugzeug besteigen, geschweige denn bis nach Afrika kommen sollten. Problematisch an >Aktionen< wie diesen war, daß selbst bei genauester Erwägung aller Umstände keine Kette stärker war als ihr schwächstes Glied, und dessen Stärke wurde oft von anderen beeinflußt, oder, was noch schlimmer war, vom Zufall. Hans und Petra folgten blindlings ihrer politischen Überzeugung. Wie die religiösen Fanatiker von einst, die sich jedem Gottesurteil aussetzten, bildeten sie sich ein, auch ihre >Aktion< zu steuern, trotz beschränkter Mittel - und bei näherem Hinsehen war ihr einziges Mittel die Bereitschaft, Vernunft durch Gewalt, vage Aussichten durch Hoffnungen, Wissen durch Glauben zu ersetzen. Ihr Fanatismus ließ sie auf den Zufall vertrauen. Doch dieser tödlichste aller Feinde blieb nicht immer neutral, und jeder Profi würde zumindest versuchen, ihn so weit wie möglich auszuschalten.
    Daher war ihr Glaube zugleich mit Blindheit geschlagen, zumindest mit Scheuklappen, daher waren diese beiden Deutschen unfähig, mit offenen Augen in die Welt zu sehen, welche über Leute wie sie, die sich nicht in sie fügen konnten, achtlos hinwegging. Für Popov brachte es vor allem den Vorteil, daß sie ihm bereitwillig das Geld anvertrauten. Dmitrij Arkadejewitsch selbst hatte sich ganz gut den veränderten Umständen angepaßt.
    »Sind Sie sicher, mein junger Freund?«
    »Ja, ich bin sicher.« Fürchtner klappte den Deckel zu, verstellte die Kombination und reichte Popov den Koffer. Der Russe übernahm die schwere Bürde mit angemessenem Ernst.
    »Ich werde gut

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