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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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for­men konn­te, sind vor­bei. Das ein­zi­ge, was Clays Pro­blem voll­kom­men lö­sen wür­de, wä­re sei­ne Ver­ur­tei­lung we­gen Mor­des – aber er ist frei­ge­spro­chen wor­den. Die Ver­ur­tei­lung hät­te der Welt be­wie­sen, daß er zu­rück­ge­schla­gen hat. Da­mit hät­te er so­zu­sa­gen of­fi­zi­ell sei­nen Va­ter vor das Schien­bein ge­tre­ten, sein trot­zi­ges Lä­cheln bei­be­hal­ten, An­drew Van­der­man ge­tö­tet. Ich glau­be, das war es, was er die gan­ze Zeit woll­te – An­er­ken­nung. Be­stä­ti­gung sei­ner ei­ge­nen Fä­hig­keit, sich be­haup­ten zu kön­nen. Es war har­te Ar­beit, sei­ne Spu­ren zu ver­wi­schen – falls er über­haupt wel­che zu­rück­ließ; aber das ge­hör­te mit zum Spiel. Durch sei­nen Sieg hat er ver­lo­ren. Der nor­ma­le Flucht­weg ist ihm ver­sperrt. Er sah im­mer ein Au­ge, das ihn be­ob­ach­te­te.«
    »So ist al­so an dem Frei­spruch nicht zu rüt­teln?«
    »Es gibt noch im­mer kei­nen Be­weis. Der Staat hat den Fall ver­lo­ren. Aber ich glau­be nicht, daß Clay ge­won­nen hat. Ir­gend et­was wird ge­sche­hen …« Er seufz­te. »Es ist un­ver­meid­lich, fürch­te ich. Das Ur­teil kommt zu­erst, wis­sen Sie. Die Be­weis­füh­rung nach­her. Und das Ur­teil über Sam Clay wur­de schon vor lan­ger Zeit ver­hängt.«
     
    *
     
    Sie saß ihm in der Pa­ra­dies-Bar ge­gen­über, hin­ter ei­ner Sil­ber­ka­raf­fe voll Bran­dy, die in der Mit­te des Ti­sches stand, und sah zu­gleich hübsch und has­sens­wert aus. Es war das Licht, das sie hübsch er­schei­nen ließ. Die Be­leuch­tung zau­ber­te so­gar einen Schat­ten über den bul­li­gen Un­ter­kie­fer, und un­ter ih­ren schwe­ren Wim­pern zeig­ten ih­re bö­sen Au­gen einen An­flug von Schön­heit. Aber sie wirk­te noch im­mer has­sens­wert. Dar­an konn­te die Be­leuch­tung auch nichts än­dern.
    Sie konn­te kei­ne Schat­ten in Sams Geist wer­fen oder gar das Bild, das er von ihr hat­te, ver­zer­ren.
    Er dach­te an Jo­se­phi­ne. Dar­über war er sich noch nicht voll­kom­men klar ge­wor­den. Aber wenn er auch nicht ge­nau wuß­te, was er ei­gent­lich woll­te, so gab es nicht den lei­ses­ten Zwei­fel dar­über, was er nicht woll­te – ab­so­lut kei­nen Zwei­fel.
    »Du brauchst mich, Sam«, sag­te Bea. »Ich kann auf mei­nen ei­ge­nen Fü­ßen ste­hen. Ich brau­che über­haupt nie­man­den.«
    Es lag an dem ge­dul­di­gen Aus­druck in ih­rem Ge­sicht, an dem Lä­cheln, mit dem sie ih­re Zäh­ne zeig­te. Ein sol­ches Ge­biß muß­te viel Kraft ha­ben. Er be­trach­te­te ih­ren Nacken und sah des­sen Stär­ke, und er dach­te dar­an, wie sie ihn im­mer fes­ter in ih­ren Bann zog, wie sie ihn in ei­ne Ecke dräng­te und nur dar­auf war­te­te, ihr Bull­dog­gen­ge­biß wie­der in den Kern sei­nes We­sens schla­gen zu kön­nen.
    »Ich wer­de Jo­se­phi­ne hei­ra­ten, ver­stehst du?« sag­te er.
    »Nein, das wirst du nicht. Du bist nicht der rich­ti­ge Mann für Jo­se­phi­ne. Ich ken­ne das Mäd­chen, Sam. Viel­leicht hast du sie ei­ne Zeit­lang ge­täuscht, und sie hat ge­glaubt, du wä­rest ein Drauf­gän­ger. Aber frü­her oder spä­ter muß sie auf die Wahr­heit kom­men. Ihr wür­det ein elen­des Le­ben fuh­ren. Du brauchst mich, Dar­ling. Du weißt ja selbst gar nicht, was du willst. Sieh dir bloß an, was du an­ge­rich­tet hast, als du ein­mal et­was selb­stän­dig tun woll­test! Oh, Sam, warum hörst du nicht auf, dir et­was ein­zu­re­den? Du hast nie et­was im vor­aus ge­plant, das weißt du doch! Du – was ist denn los, Sam?«
    Sein ab­rup­ter Lach­an­fall hat­te bei­de über­rascht. Er ver­such­te, ihr zu ant­wor­ten, aber vor lau­ter La­chen konn­te er nicht. Er lehn­te sich in sei­nen Stuhl zu­rück, und es schüt­tel­te ihn, bis er bei­na­he er­stick­te. Er war so na­he, so fürch­ter­lich na­he dar­an ge­we­sen, mit der Wahr­heit zu prah­len, daß es ei­nem Ge­ständ­nis gleich­ge­kom­men wä­re. Nur um das Weib zu über­zeu­gen. Nur, da­mit sie den Mund hielt. Ih­re Mei­nung muß­te ihm mehr be­deu­ten, als er bis­her ge­ahnt hat­te. Aber ihr letz­ter Aus­spruch war der Gip­fel­punkt.
    Jetzt war es nur noch lä­cher­lich. Sam Clay hat nie et­was im vor­aus ge­plant!
    Wie

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