10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
versagt! Irgend etwas, das er nicht genau definieren konnte, ließ ihn erkennen, daß er versagt hatte; der Mord an Vanderman war keine Lösung gewesen. Er war kein Erfolgsmensch. Er war zweitklassig – ein willenloser Wurm, den Bea kontrollieren, treten und quälen würde, bis – »Was ist los, Sam?« fragte Bea tröstend.
»Du hältst mich für zweitklassig, hm?« sagte er. »Du wirst niemals glauben, daß ich es nicht bin. Du denkst, ich hätte Vanderman höchstens zufällig töten können. Du wirst niemals glauben, daß ich dem Gesetz bewußt hätte trotzen …«
»Was?« fragte sie, als er verstummte. Überraschung lag in ihrer Stimme.
»Aber es war nicht nur Trotz«, sagte er langsam. »Ich bin ausgewichen, habe mich versteckt. Ich habe es umgangen. Ich habe dem Auge Scheuklappen angelegt, weil ich Angst vor ihm hatte. Aber – es war nicht nur Trotz. Und – was ich wirklich beweisen wollte, war …«
Sie blickte ihn überrascht und ungläubig an, als er aufstand.
»Sam! Was tust du?«
Ihre Stimme überschlug sich ein wenig.
»Ich erbringe einen Beweis«, sagte Clay und wandte seinen Blick von Bea hinauf zur Decke.
»Paß jetzt gut auf«, sagte er zu dem Auge und schlug ihr mit der Karaffe den Schädel ein …
Hier ist eine tour de force, die sich in einem Raumschiff abwickelt. Sechs Männer und ein Junge befinden sich an Bord. Und plötzlich wird einer nach dem andern umgebracht, und keiner weiß, wer der Mörder ist …
Daniel F. Galouye
Der Formbare
Zögernd machte der Formbare zwei unbeholfene Schritte, torkelte und fiel in einen grotesken Haufen zusammen.
Sechs Männer und ein Junge lachten. Die rosafarbene, durchscheinende Masse verwandelte sich pulsierend zurück in ein Sphäroid.
»Arme, Felton! Arme!« schalt Marner, und seine Augen glänzten belustigt unter den struppigen weißen Brauen. »Ohne Arme kannst du ihn nicht im Gleichgewicht halten. Paß auf …!«
Die Sphäre sank in sich zusammen, nicht anders als ein Ballon, aus dem man die Luft entweichen läßt. Es wuchsen ihr zwei plumpe Beine und ein Paar abstehender Arme.
»Gib ihm noch einen Kopf, Schiffer!« drängte Steimann, der Maschinist.
Marner konzentrierte sich mit aller Kraft; er massierte die faltige Haut seines Nackens, als drehe er sich eine Zigarette.
Der Formbare reagierte darauf mit einer fünften Ausbuchtung, die nur entfernt an einen Kopf erinnerte. Feinheiten wie Nase, Augen, Mund oder Ohren waren nicht vorhanden. Schwerfällig richtete er sich auf und wankte zurück in die Mitte des Raumes – ein rötlicher Lebkuchenmann. Dort vollführte er eine Drehung, bis er dem Schiffsjungen gegenüberstand, fiel vornüber auf ungleich gegliederte Knie und berührte mit der Stirn den Boden, in recht possenhafter Manier, als wolle er eine unterwürfige Ehrenbezeigung machen.
Bobby lachte entzückt.
Marner entspannte sich, kramte in seiner Jackentasche nach einer Zigarette. »Es ist alles nur eine Sache der Konzentration«, brüstete er sich.
Frei von jeder Kontrolle, zerfloß der Formbare zu einer amorphen Masse – nicht viel anders als ein Schneemann in einem Schmelzofen, dachte Felton, der Elektronenphysiker.
Dann begann er sich mühselig wieder in seine sphäroidische Form zu verwandeln. Abrupt jedoch stoppte die Metamorphose, und er wuchs ein zweitesmal an; bildete rasch Arme, Beine, einen zwiebelförmigen Kopf.
Felton sah sich forschend um, konnte aber nicht feststellen, wer sich darauf konzentrierte.
»Verdammt gut!« bemerkte Marner, sich eine Zigarette anzündend. »Wer macht das?«
Steimann zuckte die Achseln, sah Felton an.
Der Elektronenphysiker schüttelte den Kopf und schielte hinüber zu Too-Char, dem Weganer. Aber Too-Char war zum Komputer
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