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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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ver­stan­den, Sam?
    Die Po­li­zei wird nie den­ken, das sei nur dum­me Prah­le­rei ge­we­sen«, sag­te sie zu ihm. »Sie wird dir glau­ben. Es wä­re dir doch si­cher­lich nicht recht, wenn ich ihr er­zähl­te, was du ge­ra­de ge­sagt hast …«
    Er blick­te sie schwei­gend an; er sah kei­nen Aus­weg. Die­ses Di­lem­ma war är­ger als al­les an­de­re, was er sich vor­stel­len konn­te. Denn Bea glaub­te ihm nicht und wür­de ihm auch nie glau­ben, gleich­gül­tig, wie sehr er sich da­nach sehn­te, sie zu über­zeu­gen; die Po­li­zei hin­ge­gen wür­de ihm zwei­fel­los glau­ben, und all die Zeit, die Mü­he und der Mord wä­ren sinn­los ver­tan. Er hat­te es aus­ge­spro­chen. Es war in den Wän­den und in der wi­der­hal­len­den Luft ein­gra­viert und war­te­te auf die un­sicht­ba­ren Hö­rer in der Zu­kunft. Jetzt be­ob­ach­te­te ihn nie­mand, aber ein Wort von Bea wür­de sie ver­an­las­sen, den Fall wie­der auf­zu­rol­len.
    Ein Wort von Bea.
    Er blick­te sie an, noch im­mer voll­kom­men ru­hig, aber in sei­nem In­ners­ten stell­te er be­reits ei­ni­ge kal­te Be­rech­nun­gen an.
     
    *
     
    Clay fühl­te sich mo­men­tan sehr mü­de. In die­sem Au­gen­blick über­sah er einen großen Ab­schnitt sei­nes zu­künf­ti­gen Da­seins. Im Geist gab er Bea sein Ja­wort, hei­ra­te­te sie und leb­te ei­ne un­be­stimm­te Zeit­span­ne als ihr Gat­te. Und er er­kann­te, was das für ein Le­ben wä­re. Er sah, wie ihn ih­re klei­nen, bö­sen Au­gen be­ob­ach­te­ten, wie sich der gna­den­los zu­pa­cken­de Kie­fer an­spann­te, die Ty­ran­nei, die Bea all­mäh­lich oder so­fort prak­ti­zie­ren wür­de, ganz nach dem Aus­maß sei­ner Un­ter­wür­fig­keit – so lan­ge, bis er voll­stän­dig der Frau aus­ge­lie­fert wä­re, die An­drew Van­der­mans Wit­we war.
    Frü­her oder spä­ter – er dach­te es ganz deut­lich – wür­de ich sie um­brin­gen.
    Er wür­de sie um­brin­gen müs­sen. Die­se Art von Le­ben, mit die­ser Art von Frau, war kein Le­ben, das Sam Clay un­be­grenzt lan­ge er­tra­gen konn­te. Und er hat­te be­wie­sen, daß er im­stan­de war, zu mor­den und straf­frei aus­zu­ge­hen.
    Aber was war mit dem Tod von An­drew Van­der­man?
    Denn sie wür­den ein an­de­res Ver­fah­ren ge­gen ihn ein­lei­ten. Das letz­te Mal war es ei­ne qua­li­ta­ti­ve Un­ter­su­chung ge­we­sen, das nächs­te­mal wür­de sich die Waa­ge zur quan­ti­ta­ti­ven Sei­te nei­gen. So­bald Sam Clays Frau starb, wür­de man Sam Clay über­prü­fen, ganz egal, auf wel­che Art und Wei­se sie ver­schie­den War. Ein­mal un­ter Ver­dacht, im­mer un­ter Ver­dacht – in den Au­gen der Ge­rech­tig­keit. Im Au­ge der Ge­rech­tig­keit. Sie wür­den wie­der sei­ne Ver­gan­gen­heit durch­stö­bern. Sie wür­den die­sen Mo­ment se­hen. Wäh­rend er hier saß und Mord­ge­dan­ken wälz­te. Und sie wür­den fünf Mi­nu­ten wei­ter zu­rück­ge­hen und ihn prah­len hö­ren, daß er Van­der­man vor­sätz­lich ge­tö­tet ha­be.
    Ein gu­ter Ver­tei­di­ger könn­te ihn her­aus­ho­len. Er könn­te be­haup­ten, es sei nicht die Wahr­heit ge­we­sen. Er könn­te sa­gen, er wä­re durch Bea Van­der­mans Sti­che­lei­en zu die­ser Auf­schnei­de­rei ge­trie­ben wor­den. Es könn­te ge­lin­gen – oder auch nicht. Sco­po­la­min wä­re der ein­zi­ge stich­hal­ti­ge Be­weis. Und nie­mand konn­te ihn zu ei­nem Sco­po­la­min-Test zwin­gen.
    Aber – nein! Das war kei­ne Ant­wort. Das war kein Aus­weg. Er konn­te es an dem Ge­fühl der Hoff­nungs­lo­sig­keit ab­le­sen, das in ihm auf­stieg. Nur ein ganz kur­z­er Mo­ment der Ru­he, der Ent­span­nung war ihm ver­gönnt ge­we­sen. Kurz nach­dem er Bea al­les ge­stan­den hat­te. Von da an ging es wie­der ab­wärts mit ihm.
    Aber die­ser Mo­ment war das Ziel ge­we­sen, auf das er die gan­ze Zeit hin­ge­ar­bei­tet hat­te. Er wuß­te nicht ge­nau, was es war oder warum er es an­streb­te, aber er hat­te das Ge­fühl er­kannt, als es ihn durch­ström­te. Er woll­te es zu­rück­ha­ben.
    Das Ge­fühl der Hilf­lo­sig­keit, die­se Macht­lo­sig­keit – war das das End­re­sul­tat von dem, was er sich als Ziel ge­setzt hat­te? Dann hat­te er schließ­lich doch

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