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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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schreck­li­che Un­end­lich­keit des Alls mit sei­nen vie­len Ster­nen und Ne­beln zu be­trach­ten. Ir­gend­wo dort drau­ßen in der pei­ni­gen­den Käl­te und Lee­re des Welt­raums war Ne­stoff – aus­ge­sto­ßen wie Ab­fall, um auf den Vor­hang der Ewig­keit zu­zu­trei­ben. Es war ein gräß­li­cher Ge­dan­ke, und –
    »Mis­ter Mar­ner.«
    Fel­ton merk­te auf, denn die Stim­me des Jun­gen klang dies­mal alar­mie­ren­der.
    »Aber warum?« frag­te sich der Cap­tain ver­zwei­felt, Bob­by noch im­mer igno­rie­rend. »Warum soll­te er aber­mals zu­schla­gen? Doch ge­wiß nicht – nur so zum Spaß!«
    »Na­tür­lich nicht«, sag­te Fel­ton grim­mig. »Noch vor ei­ner Stun­de wa­ren es sie­ben An­tei­le. Jetzt fällt auf je­den ein Sechs­tel des Ge­winns.«
    Stei­mann, der kräf­ti­ge Ma­schi­nist, wech­sel­te einen prü­fen­den Blick mit dem schlan­ken We­ga­ner. Fel­ton sah be­sorgt dem Schif­fer in die Au­gen. Dann war der Raum er­füllt von rasch aus­ge­tausch­ten Bli­cken des Arg­wohns. »Ei­ner von uns, mei­ne Her­ren«, sag­te Mar­ner, »ist ein Mör­der.«
    Wie ba­nal, dach­te Fel­ton – als wä­re der Cap­tain ein Mit­tel­schul­leh­rer, der sei­ne Klas­se rügt.
    »Mis­ter Mar­ner!« platz­te Bob­by schließ­lich her­aus. »Der Form­ba­re ist weg!«
    »B’Ra­da …!« flüs­ter­te Fel­ton hei­ser, als ihm der Cen­tau­ri­er in den Sinn kam.
    Dann schloß er sich der Hetz­jagd über die Ka­jü­ten­trep­pe an.
    Sie fan­den das stäm­mi­ge Be­sat­zungs­mit­glied am Deck des Astro­kup­pel-Raums, das Ge­sicht em­por auf die un­end­li­che Pracht der Ster­ne ge­rich­tet. B’Ra­das Wan­gen wa­ren auf­ge­bläht und pur­pur­rot, und sein Hals zer­schrammt und blu­tig, als wä­re er mit ei­nem rau­hen Seil er­dros­selt wor­den. In der Ecke beim Kon­troll­ge­rät zog sich ein lan­ger, dün­ner Form­ba­rer all­mäh­lich zu ei­nem Sphä­ro­id zu­sam­men.
     
    *
     
    Auf Stei­mans strah­lungs­ver­brann­tem Ge­sicht spie­gel­te sich bläu­lich­grün das Ster­nen­licht. Der Ma­schi­nist grunz­te ver­ächt­lich und hech­te­te hin­über zur Krea­tur.
    Das­sel­be Ster­nen­licht re­flek­tier­te sich et­was blas­ser auf Fel­tons Zü­gen, als er Stei­mann am Arm pack­te. »Viel­leicht steht das Ding noch un­ter Kon­trol­le!« warn­te er.
    Stei­mans Brust­korb hob und senk­te sich.
    Too-Char seufz­te un­ge­dul­dig. »Das Ding an­zu­star­ren, bringt uns kei­ner Lö­sung nä­her.«
    »Ich ho­le es«, mach­te sich Mar­ner er­bö­tig und trat einen Schritt vor. Dann aber hielt er in­ne und dreh­te sich um zu den an­de­ren. »Stei­mann – du sagst den Ar­ti­kel I des Hand­buchs auf! Too-Char-Ar­ti­kel II; Fel­ton – Ar­ti­kel III. Du, Bob­by, zählst laut bis hun­dert.« Stei­mann rauf­te sich die Haa­re und fluch­te un­be­herrscht. »Ein höchst un­pas­sen­der Au­gen­blick, um …«
    »Der Ge­dan­ke da­bei ist«, er­klär­te Too-Char ge­dul­dig, »je­den so weit aus­zu­fül­len, daß nie­mand das Ding kon­trol­lie­ren kann.«
    Fins­ter, als füh­re er einen Lei­chen­zug an, mar­schier­te Fel­ton zu­rück zur Zen­tra­le, die im Über­fluß vor­han­de­nen Phra­sen des Ar­ti­kels III her­un­ter­lei­ernd, mit ei­ner Stim­me, die zu ei­nem Grab­ge­sang paß­te. Die Wor­te kann­te er aus­wen­dig; sie wa­ren für ihn nur ei­ne Rou­ti­ne­sa­che – falsche Tün­che für Ge­dan­ken, die an der Vi­si­on von zwei Kör­pern in der zeit­lo­sen Um­ar­mung des Kos­mos hän­gen­ge­blie­ben wa­ren.
    Mar­ner, die dün­nen Lip­pen noch här­ter zu­sam­men­ge­preßt, kam als nächs­ter; ei­ne Ar­mes­län­ge von sich ge­streckt, hielt er den Form­ba­ren in der Hand. Hin­ter ihm ver­misch­ten sich Too-Chars tro­ckene Wor­te mit de­nen Stei­mans, als sie me­cha­nisch Ar­ti­kel 1 und II auf­sag­ten.
    »Sie­ben­un­dacht­zig, achtun­dacht­zig, neun­un­dacht­zig …« Bob­bys Stim­me war laut und pflicht­be­wußt, als die Pro­zes­si­on in die Zen­tra­le ein­mar­schier­te.
    Mar­ner blieb ste­hen, um den Form­ba­ren hin­über zu ei­ner klei­ne­ren Ka­bi­ne zu di­ri­gie­ren, die nur ei­ne ein­zi­ge Ko­je auf­wies.
    Die mo­no­to­nen Stim­men ver­klan­gen. »Soll das

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