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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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der falschen Sei­te her an­pack­te. Ja, daß er ei­gent­lich das wirk­li­che Pro­blem über­haupt au­ßer acht ließ.
    Das war es.
    In ers­ter Li­nie mach­te ihm die Me­lo­die zu schaf­fen. Sie war es, die ihn kei­nen kla­ren Ge­dan­ken fas­sen ließ, so­bald er an sei­nem Plan ar­bei­te­te. Es lag al­so auf der Hand, daß er zu­al­ler­erst trach­ten muß­te, die Me­lo­die aus­zu­schal­ten, be­vor er sich wei­ter mit sei­nen Plä­nen be­schäf­tig­te.
    Und dann über­leg­te er sich, wie er die Me­lo­die aus sei­nem Hirn ban­nen könn­te. Das war al­les an­de­re als leicht.
    Doch es muß­te einen Weg ge­ben.
    Ky­an fand im­mer einen Weg.
    Zu­erst be­gann er da­mit, sei­ne Ver­su­che mit ei­nem Ton­band­ge­rät zu un­ter­stüt­zen. Stopf­te sei­nen Kopf voll mit al­len nur er­denk­li­chen Lie­dern, vom bil­li­gen Stra­ßen­schla­ger bis zu schwe­ren Opern und Kon­zert­stücken; ja, er schreck­te auch nicht vor Elek­tro­nen­mu­sik zu­rück – muß­te da­bei aber ei­ne Nie­der­la­ge ein­ste­cken. Dann schöpf­te er al­le mög­li­chen Me­tho­den, die ihm noch ver­blie­ben wa­ren, bis zur Nei­ge aus. Bis er dann ein­se­hen muß­te, daß auch die­se Ver­su­che Mei­len­stei­ne der Nie­der­la­ge auf sei­nem Weg bil­de­ten.
    Er pro­bier­te es so­gar mit ge­ziel­ter Hirn­wä­sche. Da­nach fühl­te er sich wie aus­ge­laugt. Als er sich aber pro­be­wei­se mit sei­nem Plan be­schäf­tig­te, kam die Me­lo­die.
    Da blieb ihm nichts an­de­res mehr üb­rig, als von vorn an­zu­fan­gen. Es muß­te doch mög­lich sein, die quä­len­de Me­lo­die mit ei­ner an­de­ren zu ver­ja­gen. Nun be­gann er, mit No­ten zu jonglie­ren.
    Und von da an war es kein wei­ter Weg mehr zur Lö­sung.
     
    *
     
    Ky­an stand vor dem Spie­gel und be­trach­te­te kri­tisch sein Äu­ße­res. Er hat­te sich ei­gent­lich schnell wie­der er­holt. Vier­und­zwan­zig Stun­den Schlaf, ein er­fri­schen­des Bad und dann ei­ne aus­ge­dehn­te Toi­let­te, und schon war er wie­der der al­te.
    Jetzt hat­te er den Weg ge­fun­den. Die Me­lo­die war zu ei­ner Nich­tig­keit zu­sam­men­ge­schrumpft, de­ren Grö­ße man im Ver­gleich zu der frü­he­ren nur noch als lä­cher­lich be­zeich­nen konn­te.
    Wie ein­fach doch die Lö­sung ge­we­sen war!
    Er hat­te nur nach et­was su­chen müs­sen, das ihn von der Me­lo­die ab­lenk­te, al­so et­was, das ihn in dem­sel­ben Ma­ße be­schäf­tig­te. Und ihm war die Idee ge­kom­men, nach et­was zu su­chen, das mit der Me­lo­die ir­gend­wie ver­wandt war. Et­was ge­nau­so Un­wirk­li­ches. Et­was ge­nau­so In­ten­si­ves. Et­was ge­nau­so Dy­na­mi­sches.
    Und warum soll­te er die Me­lo­die nicht als Grund­la­ge da­für neh­men? Der Ver­such mit der Ge­gen­me­lo­die hat­te fehl­ge­schla­gen.
    Nun hat­te er einen Text zur Me­lo­die ge­schrie­ben. Er war aus­ge­gan­gen von lan­gen Ver­sen, die sich über ei­ne gan­ze Sei­te er­streckt hat­ten. Aber dann hat­te er ent­deckt, daß die Me­lo­die ge­nau­ge­nom­men nichts an­de­res war als ei­ne stän­di­ge Wie­der­ho­lung ei­ner ein­zi­gen No­ten­zei­le, mit im­mer klei­ne­ren Ab­wei­chun­gen. Er hat­te dann nur drei Wor­te ver­wen­det, die ge­nau­so sinn­los und fas­zi­nie­rend wa­ren wie die Me­lo­die. Und die man eben­falls auf kei­nen Nen­ner brin­gen konn­te. Im­mer und im­mer hat­te er die Me­lo­die ge­hört, wenn er an Mord dach­te. Das war im­mer und im­mer. Was aber, wenn man das Bin­de­wort ab­än­der­te?
    Et­wa so:
    Im­mer nur im­mer.
    Und mit die­sen drei Wor­ten be­schäf­tig­te er sich nun. Die Me­lo­die war in­ner­halb kür­zes­ter Frist zur Nich­tig­keit zu­sam­men­ge­schrumpft. Denn die drei Wor­te ver­ur­sach­ten ein so in­ten­si­ves Nach­den­ken, daß er oft die Me­lo­die such­te, in sei­nem Kopf aber nur die­se drei Wor­te häm­mer­ten: Im­mer nur im­mer …
    Na­tür­lich scha­de­ten ihm die­se Wor­te nicht; stamm­ten sie doch von ihm, wa­ren Pro­duk­te sei­ner Schöp­fung. Mit ih­nen stand er auf ver­trau­tem Fuß.
    Er lä­chel­te sich im Spie­gel zu.
    Jetzt wür­de er sich hin­ter sei­nen Schreib­tisch set­zen und zwei Ein­la­dun­gen ver­schi­cken.
    Die ei­ne an die

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