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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Jah­ren be­ging mein Groß­va­ter Selbst­mord, das wer­den Sie ja wis­sen. Es war da­mals ein har­ter Schlag für mich, denn, so jung ich auch war, ich ver­ehr­te ihn. Sein Tod ging mir so na­he, daß ich mir schwor, sein Eben­bild zu wer­den. Ich ver­such­te mich als Mör­der, und bald fand ich sol­chen Spaß dar­an, daß es mir nicht mehr schwer­fiel, mein gan­zes Le­ben dar­auf ein­zu­rich­ten, eben­so ruhm­voll wie mein Groß­va­ter zu wer­den. Ja, so­gar noch mehr. Mein Groß­va­ter be­ging gleich nach der Spe­zi­al­be­hand­lung Selbst­mord. Ich nicht.«
    Dr. Meck­lan hör­te auf­merk­sam zu.
    »Des­halb ha­be ich Sie ein­ge­la­den. Zum An­den­ken an mei­nen Groß­va­ter – ihm zu Eh­ren. Ich dach­te mir, Sie wür­den dar­an in­ter­es­siert sein, an die­sem Fest­mahl teil­zu­neh­men«, schloß Ky­an.
    »Dan­ke. Ich bin tief ge­ehrt.«
    »Aber das ist doch selbst­ver­ständ­lich.
    Ich ste­he in Ih­rer Schuld«, wink­te Ky­an ab.
    Dr. Meck­lan nipp­te wie­der an sei­nem Glas.
    »Er­war­ten Sie noch an­de­re Gäs­te7« frag­te er dann.
    »Ja. Mei­ne Kol­le­gen.«
    »In­ter­essant.«
    »Ich hof­fe, Sie wer­den auf Ih­re Rech­nung kom­men, Dok­tor.«
    »Ich bin über­zeugt da­von.«
    Ky­an nick­te. »Ja, ich auch.«
    Es ent­stand ei­ne Pau­se. Die Bli­cke der bei­den Män­ner kreuz­ten sich. Dann wand­te Dr. Meck­lan lang­sam den Kopf und mus­ter­te den Raum. »Sie ha­ben ein großes Haus«, be­merk­te er an­er­ken­nend.
    Dar­auf hat­te Ky­an ge­war­tet. Er blick­te wie über­le­gend auf die Uhr. »Bis zum Ein­tref­fen der an­de­ren ist noch Zeit«, sag­te er dann. »Wenn es Sie in­ter­es­siert, zei­ge ich Ih­nen das Haus. Wol­len Sie?«
    »Und ob. Aber nur, wenn es Ih­nen nichts aus­macht.«
    »Ganz im Ge­gen­teil. Ich hät­te mei­nen Spaß dar­an, vor Ih­nen ein we­nig prah­len zu kön­nen«, ent­geg­ne­te Ky­an.
    »Ach, Sie und prah­len. Als mei­nen Pa­ti­en­ten ken­ne ich Sie gut ge­nug, um hin­ter Ih­rer über­trie­be­nen Ehr­lich­keit Be­schei­den­heit zu er­ken­nen.«
    »Nun, das ist doch et­was über­trie­ben. Wenn Sie mich wirk­lich ken­nen, müs­sen Sie wis­sen, daß ich mich nicht so leicht zu­frie­den­ge­be.«
    Dr. Meck­lan zwin­ker­te freund­schaft­lich. »Sie wis­sen schon, was ich mei­ne.«
    »Na­tür­lich. Es war ja nur Spaß. Aber wol­len wir uns nicht auf den Weg ma­chen? Bald wer­den die an­de­ren Gäs­te ein­tref­fen, und es wä­re doch wirk­lich scha­de, wenn Sie bis da­hin noch nichts von mei­nem Haus ge­se­hen hät­ten. Es gibt hier ei­ni­ge in­ter­essan­te Din­ge.«
    Der Psych­ia­ter er­hob sich. Ky­an um­faß­te ihn wie­der an der Schul­ter, als er ihn durch den Raum auf ei­ne Tür zu führ­te.
    Dies­mal aber zit­ter­te Ky­an nicht; er lä­chel­te nur.
    »Die­se Tür führt in die Bi­blio­thek. Acht Ge­ne­ra­tio­nen ha­ben hier ih­re Lieb­lings­lek­tü­re zu­sam­men­ge­tra­gen. Für Sie wer­den die­se Wer­ke wohl ei­gen­ar­tig sein, aber ge­wiß kön­nen sie Ih­nen einen Reiz ab­ge­win­nen.«
    »Ein­fach über­wäl­ti­gend«, ent­fuhr es Dr. Meck­lan. Die Bi­blio­thek wirk­te in der Tat groß­ar­tig. Al­le vier Wän­de wa­ren mit Re­ga­len be­deckt, in je­dem da­von ei­ne Un­zahl von Bü­chern. Es war nur Platz für zwei Tü­ren: die ei­ne, die sie eben durch­schrit­ten hat­ten, und die an­de­re, die die­ser ge­gen­über­lag.
    »Ich neh­me an«, sag­te Dr. Meck­lan, wäh­rend sein er­staun­ter Blick über die Re­ga­le glitt, »es han­delt sich hier haupt­säch­lich um Spe­zi­al­wer­ke?«
    »Er­ra­ten. Al­le Bü­cher be­han­deln, auf die­se oder je­ne Wei­se, den Mord. Sie wer­den si­cher­lich be­merkt ha­ben, daß die meis­ten Wer­ke au­ßer­ge­wöhn­li­che Rücken ha­ben.«
    »Ja, so ei­ne Art ge­schrumpf­tes Pa­pier. Und ih­re Far­be ist grau.«
    »Das sind Pri­vat­aus­ga­ben. Die Mehr­zahl be­han­delt Theo­ri­en oder prak­ti­sche Er­fah­run­gen, die Mit­glie­der un­se­rer Fa­mi­lie zu­sam­men­stell­ten und in ei­nem ein­zi­gen Ex­em­plar her­aus­ga­ben. Na­tür­lich sind auch Wer­ke von be­kann­ten an­de­ren Mör­dern oder Den­kern ver­tre­ten. Und na­tür­lich auch ei­ni­ge all­ge­mein­ver­ständ­li­che

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