Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
Klub­mit­glie­der, die an­de­re an sein Op­fer. Und Ky­an war über­zeugt da­von, daß der Psych­ia­ter sei­ner Ein­la­dung Fol­ge leis­ten wür­de.
     
    *
     
    Die Ein­la­dung, »an der mord­ge­deck­ten Ta­fel im Hau­se Ky­an« Platz zu neh­men, schlug im Klub wie ei­ne Bom­be ein.
    Nei­dern, von der Sor­te, die sich noch kürz­lich über Kyans Fern­blei­ben lus­tig ge­macht hat­te, ge­fror das iro­ni­sche Lä­cheln auf den Lip­pen. Denn an der Ernst­haf­tig­keit des Schrei­bens gab es kei­nen Zwei­fel. Man konn­te die Sipp­schaft der Kyans be­trach­ten, wie man woll­te – sie als Schreihälse, Di­let­tan­ten oder als über­heb­li­che Ego­zen­tri­ker be­zeich­nen –, in ih­rer Eh­re wa­ren sie un­an­tast­bar. Wenn ein Ky­an sein Wort gab, dann hat­te es Ge­wicht. Das war ei­ne Fa­mi­li­en­tra­di­ti­on.
    Und Kas­si­an Ky­an hat­te sein Wort ge­ge­ben – dem ge­sam­ten Klub; mor­gen abend wür­de er ih­nen al­len ei­ne Lei­che prä­sen­tie­ren.
    Ein hun­dert­pro­zen­ti­ger Mord!
    Wer das Op­fer sein wür­de, stand nicht in dem Schrei­ben.
    Nun, mor­gen, nach ei­ner schlaflo­sen Nacht, wür­den sie es er­fah­ren.
    Als es Zeit zum Auf­bruch war und die ehr­ba­ren Mit­glie­der den Klub räum­ten, brü­te­te am an­de­ren En­de der Stadt, in sei­ner Pra­xis, Dr. Meck­lan über Kas­si­an Kyans Ein­la­dung:
     
    Er­wei­sen Sie mir, bit­te, mor­gen abend die Eh­re. 20 Uhr.
    KAS­SI­AN KY­AN
     
    Nichts sonst. Kei­ner­lei An­halts­punk­te. Dr. Meck­lan, der sei­nen Pa­ti­en­ten im­mer ver­si­chert hat­te, daß ein Mord »ganz und gar« un­mög­lich sei, war selbst nicht die­ser Über­zeu­gung. Nicht et­wa, daß er auf die Ein­la­dung hin Ver­dacht ge­schöpft hät­te und sich in der Ver­mu­tung auf­zehr­te, Ky­an könn­te ihn tö­ten! Aber er kann­te die Psy­che des Men­schen nun ein­mal sehr gut und … Er kam zu dem Ent­schluß, daß er je­nen Al­ten auf­su­chen müs­se, der Ky­an der Spe­zi­al­be­hand­lung un­ter­zo­gen hat­te. Dr. Meck­lan kann­te ihn durch ei­ni­ge Kon­tak­te, die er ver­schie­dent­lich mit ihm ge­pflegt hat­te. Des­halb wür­de ihn der Al­te trotz der fort­ge­schrit­ten Stun­de emp­fan­gen – hoff­te er.
    Und so war es.
    Aber Dr. Meck­lan stieß auf Gra­nit, als er den Al­ten aus­hor­chen woll­te. Er er­fuhr nichts über die Spe­zi­al­be­hand­lung, was ihm hät­te dien­lich sein kön­nen. Zu al­lem Übel dräng­te ihm der Al­te auch noch einen Bour­bon auf.
    »Wis­sen Sie, warum ich Ih­nen einen Dop­pel­ten ein­ge­schenkt ha­be?«
    »Warum?« frag­te Dr. Meck­lan des­in­ter­es­siert.
    »Dop­pelt hält bes­ser.« Und der Al­te ki­cher­te da­zu.
     
    *
     
    Ky­an war die Ru­he selbst. Er stand in der Hal­le sei­nes großen Hau­ses und war­te­te auf sei­nen Be­su­cher. Er wuß­te, Dr. Meck­lan wür­de kom­men. Und sich auch nicht ver­spä­ten. Kei­ne Se­kun­de zwei­fel­te er dar­an.
    Lang­sam schritt er auf und ab. Dann hielt er plötz­lich in­ne und setz­te sich in einen weich­ge­pols­ter­ten Ses­sel. Er zün­de­te sich ei­ne Zi­ga­ret­te an. Ge­nie­ße­risch ließ er den Rauch zur De­cke kräu­seln und sah ihm nach, wie er ent­schwand .
    Er lä­chel­te.
    Er war nicht im ge­rings­ten ner­vös. Er war sich sei­ner Sa­che so si­cher, daß er ein­fach nicht zwei­feln konn­te.
    Er war nun be­reit für sei­ne größ­te Tat.
    Für die größ­te Tat der letz­ten hun­dert­fünf­zig Jah­re.
    Und die Me­lo­die? Sie war da­hin – nicht-exis­tent. Da­für hat­te er den Text.
    Im­mer nur im­mer. Drei Wor­te, die ein je­der kann­te. Drei sim­ple Wor­te. Und in ei­ner spe­zi­el­len An­ein­an­der­rei­hung er­ga­ben sie den Schlüs­sel zu Kyans mo­men­ta­ner Aus­ge­gli­chen­heit. Sie wür­den ihm hel­fen, sei­ne Tat aus­zu­füh­ren. Für­wahr, er konn­te auf sich stolz sein. Die an­de­ren soll­ten bei Nen­nung sei­nes Na­mens ehr­fürch­tig die Au­gen glit­zern las­sen. Oder rau­nend die Köp­fe zu­sam­men­ste­cken. Oder nei­disch wer­den.
    Wie­der lä­chel­te er und blies einen Rauch­ring in die Luft. Ir­gend­wo in der stil­len Hal­le war das Ge­räusch ei­ner sich öff­nen­den Tür zu hö­ren. Dann nä­her­ten sich Schrit­te. Ky­an

Weitere Kostenlose Bücher