Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
wand­te sich um. Der But­ler, der schon sei­nem Groß­va­ter ge­dient hat­te, kam auf ihn zu.
    Er mel­de­te ihm, daß der Tisch ge­deckt sei. Ky­an ließ ihn noch ein­mal die An­wei­sun­gen für heu­te abend wie­der­ho­len.
    »Sie wer­den jetzt Be­such emp­fan­gen, Sir. Sie wol­len nicht ge­stört wer­den. Ich soll dar­auf ach­ten, daß sich nie­mand von den Be­diens­te­ten im Haus um­her­be­wegt. Mich ein­ge­schlos­sen. Al­le sol­len auf ih­ren Zim­mern blei­ben, bis auf die Kö­che und das Kü­chen­per­so­nal. Das Abend­mahl muß spä­tes­tens um ein­und­zwan­zig Uhr fünf­zehn ser­viert wer­den. Sie wer­den klin­geln, wenn es so­weit ist.«
    Ky­an sah auf die Uhr. Es war Punkt acht. Meck­lan kam nie zu spät; er müß­te je­den Au­gen­blick hier sein …
    Und da läu­te­te es auch schon an der Tür.
    Ky­an stand auf. »Ich wer­de selbst öff­nen«, sag­te er zum But­ler, der noch im­mer ab­war­tend da­stand. »Sie kön­nen jetzt das Per­so­nal über mei­ne An­ord­nun­gen in­for­mie­ren.« Er wand­te sich zur Tür, öff­ne­te sie.
    »Gu­ten Abend, Dr. Meck­lan!« sag­te er herz­lich.
    Die bei­den Män­ner schüt­tel­ten ein­an­der die Hän­de.
    »Sie sind pünkt­lich auf die Se­kun­de, Dok­tor!« mein­te Ky­an gut ge­launt, wäh­rend er dem Psych­ia­ter aus dem Man­tel half.
    Dr. Meck­lan lä­chel­te.
    Ky­an brach­te den Man­tel per­sön­lich zur Klei­der­ab­la­ge. Er sah den But­ler noch im­mer da­ste­hen.
    »Las­sen Sie nur, John«, sag­te er. »Ich kann das schon al­lei­ne ma­chen.« Er be­deu­te­te dem But­ler, ab­zu­tre­ten. Kopf­schüt­telnd ver­schwand die­ser; aber das konn­te Ky­an nicht mehr se­hen.
    Als er von der Klei­der­ab­la­ge zu­rück­kehr­te, faß­te er den Arzt freund­schaft­lich um die Schul­tern. »Na, wie geht es Ih­nen, Dok­tor?« er­kun­dig­te er sich.
    Der Psych­ia­ter lä­chel­te et­was ir­ri­tiert zu­rück, be­kun­de­te sein Wohl­be­fin­den, kri­ti­sier­te den Abend­ver­kehr – aber schließ­lich konn­te er nicht mehr an sich hal­ten. Er frag­te: »Was ver­an­laßt Sie, heu­te so gut auf­ge­legt zu sein, Herr Ky­an? Doch si­cher­lich nicht ein­zig und al­lein mein Be­such?«
    »Oh, heu­te ist ein Fest­tag für mich. Wie wär’s mit ei­nem Gläs­chen?«
    »Dan­ke, dan­ke. Ha­be erst vor kur­z­em eins ge­trun­ken.«
    »Al­so nicht.«
    »Ach was, warum soll­te ich einen gu­ten Trunk ab­schla­gen?«
    »Eben. Warum soll­ten Sie … Mein Scotch zählt zu den bes­ten. Au­ßer­dem stirbt es sich bes­ser mit Al­ko­hol im Ma­gen – wie man frü­her ein­mal zu sa­gen pfleg­te.«
    Die bei­den Män­ner lach­ten. Aber aus ver­schie­de­nen Grün­den.
    Ky­an führ­te sei­nen Be­su­cher in einen schwach be­leuch­te­ten Raum.
    »Ich hof­fe, Sie ta­deln mich nicht we­gen des Lich­tes«, sag­te Ky­an, »aber ich fin­de es so ge­müt­li­cher. Au­ßer­dem wer­den wir noch durch so vie­le hell er­leuch­te­te Räu­me kom­men …«
    Dr. Meck­lan ließ sich in ei­nem Klub­ses­sel nie­der. »Ich ha­be mich schon ge­wun­dert, warum die Fens­ter al­le be­leuch­tet sind.«
    Ky­an lä­chel­te. »Ich sag­te ja, heu­te ist ein Freu­den­tag für mich.« Er schenk­te zwei Glä­ser ein. Dann ließ er sich dem Psych­ia­ter ge­gen­über in einen Fau­teuil fal­len. Die bei­den Män­ner pros­te­ten ein­an­der zu. Dr. Meck­lan setz­te sein Glas ab und nick­te an­er­ken­nend.
    »Gut, wirk­lich gut.« Er fuhr sich mit der Zun­ge über die Lip­pen, dann wech­sel­te er un­ver­mit­telt das The­ma. »Ich will nicht in Sie drin­gen, aber es muß schon et­was Au­ßer­ge­wöhn­li­ches sein – die­ser Fest­tag.«
    Ky­an lehn­te sich be­hag­lich zu­rück. Sein Ge­sicht war ein ein­zi­ges Lä­cheln. »Sie dür­fen ru­hig fra­gen, Dok­tor. Es ist kein Ge­heim­nis. – Heu­te ist der fünf­zehn­te To­des­tag mei­nes Groß­va­ters«, log er. Das Katz- und Maus-Spiel be­nag­te ihm so sehr, daß er wil­lens war, es auf die Spit­ze zu trei­ben.
    »Ist das ein Grund zum Fei­ern? Oh, Ver­zei­hung – so war es nicht ge­meint!«
    »Nicht doch, Dok­tor. Ich ha­be die­se Fra­ge er­war­tet und mich dar­auf vor­be­rei­tet«, sag­te Ky­an mit ei­ner groß­zü­gi­gen Ges­te. »Vor fünf­zehn

Weitere Kostenlose Bücher