Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
ein paar be­son­ders Spitz­fin­di­ge so­fort her­aus­fan­den, wie sie dar­aus auf un­ehr­li­che Art und Wei­se Ka­pi­tal schla­gen könn­ten.«
    »Aber es müß­te doch schreck­lich schwer sein, einen te­le­pa­thi­schen Po­li­zis­ten an­zu­sch­win­deln, fin­den Sie nicht?« frag­te sie hoff­nungs­voll.
    Ich dach­te an mei­nen Psi-Mann, des­sen ein­zi­ger Feh­ler im Mord­fall Gor­don An­drews der war, daß er so per­fekt aus­ge­führt wur­de und da­durch ei­gent­lich ent­hüll­te, daß Psi-Fä­hig­kei­ten mit im Spiel wa­ren.
    »Wür­de das nicht da­von ab­hän­gen, wer von den bei­den ta­len­tier­ter wä­re, der Po­li­zist oder der Ver­bre­cher?« pa­rier­te ich. »Aber das setzt na­tür­lich vor­aus, daß die Po­li­zei ei­ne gan­ze Ar­mee von Psi-Be­am­ten ha­ben müß­te.«
    »Hät­te sie das dann nicht?«
    »Un­schuldsen­gel«, sag­te ich. »Beim ers­ten lei­sen Hin­weis dar­auf, daß die Po­li­zei auch nur an der Mög­lich­keit in­ter­es­siert wä­re, ir­gend je­man­den auf­zu­neh­men, der weiß, was der Aus­druck ›pa­ra­psy­cho­lo­gi­sches Phä­no­men‹ wirk­lich be­deu­tet, gä­be es ein Ge­heul in der gan­zen Welt ge­gen die ›Ge­dan­ken­po­li­zei‹ – ein Ge­heul, das so laut wä­re, daß die eis­be­deck­ten Po­le zit­tern wür­den.«
    »Aber warum?« frag­te sie ver­stört. »Man wür­de zu ze­tern be­gin­nen über ›Ein­griff in die Pri­vat­sphä­re‹ und die Men­schen­rech­te zi­tie­ren, des­halb.«
    »Sie mei­nen, das Ge­setz ver­bie­tet die Te­le­pa­thie?«
    »Nein, es ent­hält nichts über Te­le­pa­thie«, gab ich zu und wuß­te im vor­aus, was jetzt kom­men wür­de.
    »Na, al­so?«
    »Spre­chen Sie nicht so über­le­gen, Miss Wood. Beim ers­ten Ver­such wür­de das Ge­setz ent­de­cken, daß es ei­ne gan­ze Men­ge ge­gen Te­le­pa­thie zu sa­gen hät­te, da die­se tat­säch­lich ge­gen das Vier­te Amen­de­ment und ge­gen das Fünf­te ver­stößt.«
    »Ich ken­ne das Fünf­te«, sag­te sie, »aber was ist mit dem Vier­ten?«
    »Un­be­grün­de­te und un­er­wünsch­te Nach­for­schun­gen«, klär­te ich sie auf.
    »Aber ist ein Mensch nicht ein­fach schul­dig, wenn er schul­dig ist?«
    »Ich wünsch­te, es wä­re so ein­fach.«
    »Aber warum ist es das nicht?«
    »Klei­ne Miss Wood, Sie ver­lan­gen nun von mir, daß ich ei­ne ethi­sche Fra­ge be­ant­wor­te, die nun schon mehr als zehn­tau­send Jah­re un­be­ant­wor­tet blieb.« Ich lä­chel­te ver­son­nen. »Ich bin nicht – ich wie­der­ho­le, nicht fä­hig, fol­gen­de Fra­ge zu be­ant­wor­ten: ›Soll ein Mör­der, der im Beicht­stuhl von Gott die Ab­so­lu­ti­on er­hal­ten hat, in der Fol­ge von sei­nen Mit­menschen be­straft wer­den?‹«
    »Aber was hat das da­mit zu tun?«
    »Be­ant­wor­ten Sie nun ei­ne Fra­ge: Wür­den Sie tat­säch­lich Ihr Ge­heim­nis Gott an­ver­trau­en, wenn Sie Grund zur An­nah­me hät­ten, daß ir­gend­ein neu­gie­ri­ger Mensch gleich­zei­tig al­les auf Band auf­nimmt?«
    »Nein, ich glau­be nicht.«
    »So wür­de denn un­se­re ›Ge­dan­ken­po­li­zei‹ ei­ne mensch­li­che Bar­rie­re zwi­schen je­dem Men­schen und sei­nem Gott sein.«
    »Das glau­be ich auch, aber könn­te man es nicht wis­sen?«
    »Wis­sen?«
    »Wis­sen, ob ir­gend je­mand den Ge­dan­ken lauscht?«
    Das war wie­der ei­ne har­te Nuß.
    Nützt sich ein Zei­chen schnel­ler ab, wenn man es liest? Kann ein Sen­der an­zei­gen, ob die Über­tra­gung Zu­hö­rer hat? Es gibt ei­ne Men­ge ana­lo­ger Fra­gen, aber ist ei­ne von ih­nen et­was wert?
    Ich sag­te: »Wenn ich et­was hin­aus­schreie, wie soll ich wis­sen, ob ich ge­hört wer­de?«
    Und in Ge­dan­ken gab ich mir selbst die Ant­wort. Ich dach­te äu­ßerst kon­zen­triert: »Wie liest du mei­ne Ge­dan­ken, Psi-Mann?«
    Die Re­ak­ti­on dar­auf war gleich Null. Und das be­deu­te­te – nichts, über­haupt nichts. Mein Psi-Mann konn­te al­les ver­folgt ha­ben, von je­nem Mo­ment an, da mich das Te­le­fon in Gor­don An­drews’ Woh­nung rief, bis zu die­sem Au­gen­blick. Ich fühl­te we­der ein Ein­drin­gen, noch, daß et­was da war.
     
    *
     
    Flo­rence Wood ki­cher­te. »Wol­len Sie dem Re­gen wie­der Ein­halt ge­bie­ten,

Weitere Kostenlose Bücher