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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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wer­de als vor­schrifts­wid­rig an­ge­se­hen, ein Kraft­fahr­zeug von ei­nem an­de­ren Ort aus zu be­die­nen als vom Füh­rer­sitz«, ant­wor­te­te ich.
    Als der Sturm end­lich ein we­nig nachließ, wie ich ge­hofft hat­te, nahm ich die­se Ge­le­gen­heit wahr, um über den Geh­steig zu mei­nem Au­to zu lau­fen. Miss Wood folg­te; ih­re Zei­tein­tei­lung war per­fekt. Al­les ging wie am Schnür­chen, ge­nau in der rich­ti­gen Rei­hen­fol­ge, oh­ne Lücke.
    Ich öff­ne­te die Tür, sprang hin­ein und warf mich ge­wollt un­sanft auf den Sitz, so daß die Fe­dern hoch­schnell­ten und ich mich ra­scher auf die lin­ke Sei­te hin­über zum Lenk­rad schwin­gen konn­te. Da­nach lan­de­te Miss Wood, wir­bel­te nas­sen Rock und stei­fen Re­gen­man­tel zur Tür her­ein, wäh­rend sie einen re­gen­trie­fen­den Fuß rasch nach­zog und sich die Tür mit ei­nem kräf­ti­gen und zu­frie­de­nen »Bang« schloß.
    Ich star­te­te den Wa­gen und ließ den Mo­tor lau­fen, um ihn an­zu­wär­men. Dann sag­te ich:
    »Ein Teil mei­ner Pflich­ten ge­gen­über dem Staats­bür­ger be­steht auch dar­in, auf des­sen Ge­sund­heit und Wohl­be­fin­den zu ach­ten und ihn vor ge­set­zes­wid­ri­gem Be­neh­men zu schüt­zen. Nun, wo­hin kann ich Sie brin­gen?«
    Sie be­trach­te­te mich aus kla­ren, grau­en Au­gen. »Das wis­sen Sie nicht?« frag­te sie mit ver­schmitzt ver­zo­ge­nem Mund.
    »Se­he ich wie ein Ge­dan­ken­le­ser aus?«
    »Nun ja, Sie be­sänf­tig­ten den Sturm.« Ich lach­te. »Miss Wood, Kö­nig Ca­nu­te wä­re ein Held ge­we­sen und nicht ein Be­trü­ger, wenn er den höchs­ten Was­ser­stand der Ge­zei­ten ab­ge­war­tet hät­te, be­vor er der Flut Ein­halt ge­bot. Was für einen Grund ha­ben Sie, an­zu­neh­men, daß ich au­ßer­ge­wöhn­li­che Fä­hig­kei­ten be­sä­ße?«
    »Nun«, sag­te sie und such­te in ih­rer Hand­ta­sche den Kamm, der na­tür­lich ganz zu­un­terst lag, »Sie ka­men ge­ra­de zur rech­ten Zeit, als ich Hil­fe brauch­te, und Sie stell­ten sich vor, ge­ra­de als ich es mir am meis­ten wünsch­te …«
    »Und nach­dem ich mich auch er­in­ner­te, daß der­art hef­ti­ge Stür­me wie die­ser im­mer ih­re Ru­he­pau­sen ha­ben, glaub­ten Sie, zwei und zwei zu­sam­men­zäh­len zu kön­nen? Nun, man braucht nicht un­be­dingt te­le­pa­thisch ver­an­lagt sein, um zu se­hen, daß Sie Hil­fe nö­tig hat­ten und sich die­se wünsch­ten – patsch­naß, wie Sie wa­ren – und daß Sie es vor­zie­hen wür­den, die Per­son zu ken­nen, mit der Sie im Au­to weg­fah­ren. Gibt es sonst noch et­was über mei­ne Per­son zu sa­gen?«
    »Ach, ich dach­te …«
    »Zu­erst Ih­re Adres­se, Miss Wood.«
    Sie gab mir ei­ne Adres­se in ei­nem Be­zirk an, der so weit weg von der Ci­ty Hall lag, daß man ge­ra­de noch den Vor­teil ge­noß, Stadt­ge­büh­ren be­zah­len zu kön­nen. Ich fuhr an und nahm die­se Rich­tung. Dann sag­te ich: »Al­so, Miss Wood, er­zäh­len Sie mir Ih­re Phan­ta­sie­ges­chich­te wei­ter.«
    »Mei­ne Phan­ta­sie­ges­chich­te?«
    »Sie ha­ben wohl von ei­nem klei­nen Vor­fall bei Ge­richt ge­träumt, wo zwölf fä­hi­ge und ech­te Te­le­pa­then die ge­dank­li­che Aus­sa­ge ei­nes Zeu­gen la­sen, der wich­ti­ges Be­weis­ma­te­ri­al mit­tels Per­zep­ti­on wahr­ge­nom­men und es dann durch te­le­ki­ne­ti­sche Kraft zu­ta­ge ge­bracht hat­te.«
    »Nun, mir scheint, je­de wirk­lich ta­len­tier­te Per­son wür­de zum Woh­le der Mensch­heit ar­bei­ten.«
    »Ich be­zweifle, ob ein Ta­len­tier­ter, der über die Ga­be der Per­zep­ti­on ver­fügt, au­to­ma­tisch auch mit ei­ner Por­ti­on Ehr­ge­fühl aus­ge­stat­tet wur­de.«
    »Aber ist es nicht ein schreck­li­cher Ge­dan­ke, so et­was Über­na­tür­li­ches wie Te­le­pa­thie kön­ne für Zwe­cke miß­braucht wer­den, die – die …«
    Sie be­müh­te sich, das Wort »un­mo­ra­lisch« zu ver­mei­den, denn sie war in ei­nem Al­ter, in dem man mit dem Ge­brauch die­ses Wor­tes sehr vor­sich­tig um­ging. Lei­der war der ein­zi­ge Er­satz da­für »sün­dig«.
    Ich kam ihr zu Hil­fe. »Es ist be­kla­gens­wert, aber wahr – noch nichts wur­de zum Woh­le der Mensch­heit ent­wi­ckelt, oh­ne daß

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