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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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kühn ge­schwun­ge­nen, wei­ßen Buch­sta­ben.
    Der Rich­ter run­zel­te die Stirn.
    »Be­ant­wor­ten Sie bit­te mei­ne Fra­ge.«
    »Nicht schul­dig.«
    »Man hat Ih­nen einen Ver­tei­di­ger zu­ge­wie­sen. Ha­ben Sie dies­be­züg­lich ir­gend­wel­che Ein­wän­de?«
    »Ge­prie­sen sei der Frie­dens­stif­ter.«
    We­ni­gen be­hag­te die­se dreis­te Be­mer­kung.
    Es klang, als zi­tie­re der Teu­fel die Hei­li­ge Schrift.
    Der Rich­ter gab ein Zei­chen, lehn­te sich zu­rück, po­lier­te sei­ne Bril­lenglä­ser. Der Staats­an­walt zupf­te sein Ge­wand an den Schul­tern zu­recht und er­hob sich.
    Er war groß, scharf­ge­sich­tig, ste­chen­den Blickes.
    »Ers­ter Zeu­ge!«
    Ein schma­ler, lang auf­ge­schos­se­ner, dür­rer Mann kam her­an, setz­te sich, un­be­hag­lich und mit ner­vös han­tie­ren­den Hän­den.
    »Na­me?«
    »Sa­mu­el Nall.«
    »Sie be­trei­ben ei­ne Farm am Stadt­rand von Dan­ville?«
    »Ja, Sir. Ich …«
    »Nen­nen Sie mich nicht ›Sir‹. Be­ant­wor­ten Sie nur mei­ne Fra­gen. Es war Ih­re Farm, auf der die­se Krea­tur lan­de­te?«
    »Eu­er Gna­den, ich pro­tes­tie­re!«
    Der Ver­tei­di­ger, ein dick­li­cher, blü­hen­der Mann, je­doch un­er­war­tet scharf­sin­nig, stand auf. »Mein Kli­ent ist ei­ne Per­son, nicht ei­ne Krea­tur. Man soll­te ihn des­halb ›An­ge­klag­ter‹ nen­nen.«
    »Ein­wand ab­ge­lehnt«, schnapp­te der Vor­sit­zen­de. »Fah­ren Sie fort, Herr Staats­an­walt.«
    »Es war Ih­re Farm, auf der die­se Krea­tur lan­de­te?«
    »Ja«, sag­te Sa­mu­el Nall und blick­te stolz in die Ka­me­ras.
    »Das Ding kam ganz plötz­lich her­un­ter und …«
    »Be­schrän­ken Sie sich auf die Fra­ge. Die­se An­kunft war mit er­heb­li­chem Sach­scha­den ver­bun­den?«
    »Ja.«
    »Wie er­heb­lich?«
    »Zwei Scheu­nen und ei­ne Men­ge Ge­trei­de. Es ist ein Ver­lust von drei­tau­send Dol­lar.«
    »Zeig­te die­se Krea­tur ir­gend­wel­che Ge­wis­sens­bis­se?«
    »Nein, kei­ne.« Nall blick­te fins­ter um sich.
    »Be­nahm sich, als wä­re es ihr völ­lig gleich­gül­tig.«
    Der Staats­an­walt setz­te sich und warf dem dick­li­chen Mann ein höh­ni­sches Lä­cheln zu.
    »Ihr Zeu­ge.«
    Die­ser stand auf, schau­te wohl­wol­lend auf Nall und frag­te: »Wa­ren die­se Ih­re Scheu­nen ok­ta­go­na­le Tür­me mit ba­ro­me­trisch kon­trol­lier­ten Dä­chern?«
    Nall wa­ckel­te mit den Au­gen­brau­en und stieß ein schwa­ches »Wie?« her­vor.
    »Macht nichts. Las­sen wir die­se Fra­ge und be­ant­wor­ten Sie mir fol­gen­de: Be­stand Ihr Ge­trei­de aus Gran­nen und zwei­far­bi­gen Spel­zen?«
    In sei­ner Ver­zweif­lung sag­te Nall: »Es war bei­na­he reif.«
    »Du lie­be Gü­te! Bei­na­he … Wie ko­misch! Wis­sen Sie nicht, was Gran­nen und Spel­zen sind? Wür­den Sie sie er­ken­nen, wenn man sie Ih­nen zeig­te?«
    »Ich glau­be nicht«, gab Far­mer Nall ziem­lich wi­der­wil­lig zu.
    »Er­lau­ben Sie mir zu be­mer­ken, daß es Ih­nen an Be­ob­ach­tungs­ga­be fehlt«, mein­te der Ver­tei­di­ger schroff. »Wahr­haf­tig, es tut mir leid für Sie. Kön­nen Sie die­ses Leid in mei­nem Ge­sicht er­ken­nen?«
    »Nein«, sag­te Nall, und es war ihm da­bei, als wür­de sein Thron vor den Ka­me­ras lang­sam zu ei­nem Na­gel­brett.
    »Mit an­de­ren Wor­ten, Sie kön­nen Ge­wis­sens­bis­se nicht er­ken­nen, wenn Sie sie se­hen?«
    »Ein­spruch!« brüll­te der Staats­an­walt und lief rot an.
    »Man kann vom Zeu­gen doch kaum er­war­ten …«
    Er hielt in­ne, als sich sein Geg­ner setz­te. Dann, nach ei­ner kur­z­en Pau­se, in der er sich wie­der er­holt hat­te, knurr­te er:
    »Der nächs­te Zeu­ge!«
    Num­mer zwei war groß, flei­schig, in Blau ge­klei­det und hat­te die Si­cher­heit ei­nes Men­schen, der seit lan­gem mit dem Ge­richt und den weit­schwei­fi­gen Amts­vor­gän­gen ver­traut ist.
    »Na­me?«
    »Jo­sef Higg­in­son.«
    »Sie sind Be­am­ter der Po­li­zei von Dan­ville?«
    »Rich­tig.«
    »Sie wur­den vom ers­ten Zeu­gen ge­holt?«
    »Das wur­de ich.«
    Der Staats­an­walt zeig­te das Lä­cheln ei­nes Man­nes, der sich voll­kom­men Herr der La­ge fühlt. »Als Sie ent­deck­ten, was pas­siert war, ver­such­ten Sie, die Ur­sa­che

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