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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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her­aus­zu­fin­den, nicht wahr?«
    »Na­tür­lich!« Po­li­zist Higg­in­son wand­te den Kopf, warf einen bö­sen Blick auf die gol­de­nen Au­gen in der An­kla­ge­bank, die ihn, wie um Ent­schul­di­gung hei­schend, an­sa­hen.
    »Und was ge­sch­ah?«
    »Die Krea­tur lähm­te mich mit ei­nem Blick.«
    Der Rich­ter zur Lin­ken warf ein: »Wie wir se­hen, ha­ben Sie sich da­von er­holt. Wie stark war die­se Läh­mung und wie lan­ge dau­er­te sie an?«
    »Die Läh­mung war voll­kom­men, Eu­er Gna­den, aber sie ver­schwand nach ein paar Stun­den.«
    »Wor­auf­hin«, über­nahm der Staats­an­walt wie­der das Ge­spräch, »die­ses frem­de Ge­schöpf längst ent­kom­men war?«
    »Ja.«
    »Es hin­der­te da­her einen Po­li­zei­be­am­ten an der Aus­übung sei­ner Pflicht, be­droh­te einen Po­li­zei­be­am­ten und wi­der­setz­te sich der Ver­haf­tung?«
    »Ja, das tat es«, stimm­te Higg­in­son nach­drück­lich zu.
    »Ihr Zeu­ge.«
    Der Staats­an­walt nahm Platz, vollauf be­frie­digt.
    Der Ver­tei­di­ger er­hob sich, steck­te sei­ne Dau­men in die Wes­ten­ta­schen, frag­te mit ent­waff­nen­der Freund­lich­keit: »Sie er­ken­nen einen an­de­ren Po­li­zei­be­am­ten, wenn Sie ihn se­hen?«
    »Na­tür­lich.«
    »Sehr gut. Ge­gen­wär­tig be­fin­det sich ein sol­cher im Ge­richts­saal, un­ter den Zu­hö­rern. Zei­gen Sie ihn bit­te dem Ge­richt.«
    Higg­in­son späh­te über die klei­ne Zu­hö­rer­schaft im Ge­richts­saal. Ka­me­ras ver­such­ten, sei­nen Au­gen auf der Su­che zu fol­gen. Rich­ter, Re­por­ter, Be­am­te, al­le schau­ten in die­sel­be Rich­tung.
    »Er muß in Zi­vil sein«, er­klär­te Higg­in­son und gab auf.
    Der Vor­sit­zen­de mein­te mil­de: »Das Ge­richt kann nichts dar­aus ent­neh­men, wenn der Zeu­ge einen Po­li­zei­be­am­ten in Zi­vil nicht zu er­ken­nen ver­mag.«
    »Nein, Eu­er Gna­den«, stimm­te der Ver­tei­di­ger zu. Sei­ne Zü­ge zeig­ten Ent­täu­schung, und das Herz sei­nes auf­merk­sa­men Geg­ners hüpf­te vor Freu­de. Dann, als er sah, daß die­ser den Hö­he­punkt sei­ner Fröh­lich­keit er­reicht hat­te, stürz­te er ihn in die Tie­fe, in­dem er hin­zu­füg­te: »Aber der be­sag­te Be­am­te ist in vol­ler Uni­form.«
    Das Ge­sicht des Staats­an­walts ver­wan­del­te sich, als tau­sche er Mas­ken aus. Higg­in­son ver­dreh­te sich fast den Hals, als er noch­mals prü­fend die Zu­schau­er­men­ge be­trach­te­te.
    »Oliv­grün mit ro­tem Be­satz«, fuhr der Ver­tei­di­ger fort. »Er ist der Chef der Feld­gen­dar­me­rie.«
    »Das sag­ten Sie mir nicht«, wies Higg­in­son hin. Er war sicht­lich ge­kränkt.
    »Sag­ten Sie dem An­ge­klag­ten, Sie sei­en ein Po­li­zei­be­am­ter?«
    Der Zeu­ge wur­de rot, öff­ne­te den Mund, schloß ihn, starr­te hil­fe­su­chend hin­über zum Staats­an­walt.
    »Be­ant­wor­ten Sie die Fra­ge!« sag­te ein Rich­ter.
    »Nein, ich sag­te es ihm nicht.«
    »Warum nicht?«
    Sich über die Stirn rei­bend, sag­te Higg­in­son hei­ser: »Dach­te nicht, daß es nö­tig wä­re. War doch of­fen­sicht­lich, oder?«
    »Ich ha­be hier die Fra­gen zu stel­len – Sie zu ant­wor­ten. Fin­den Sie, daß der Chef der Feld­gen­dar­me­rie ›of­fen­sicht­lich‹ ist?«
    »Ein­spruch!«
    Der Staats­an­walt wink­te um Auf­merk­sam­keit.
    »Mei­nun­gen sind kein Be­weis.«
    »Ge­neh­migt!« ant­wor­te­te der Vor­sit­zen­de. Er blick­te den Ver­tei­di­ger über sei­nen Bril­len­rand hin­weg an. »Die­ses Ge­richt nimmt die Tat­sa­che zur Kennt­nis, daß für den Zeu­gen kei­ne Ur­sa­che be­stand, den An­ge­klag­ten münd­lich zu in­for­mie­ren, da die­ser nur te­le­pa­thisch ver­steht. Fah­ren Sie mit Ih­rer Ein­ver­nah­me fort.«
    Der Ver­tei­di­ger wand­te sich wie­der an Higg­in­son und frag­te: »Was ta­ten Sie ge­nau in dem Au­gen­blick, als Sie ge­lähmt wur­den?«
    »Ich ziel­te mit dem Dienst­re­vol­ver.«
    »Und woll­ten schie­ßen?«
    »Ja.«
    »Auf den An­ge­klag­ten?«
    »Ja.«
    »Ist es Ih­re Ge­wohn­heit, zu­erst zu schie­ßen und dann Fra­gen zu stel­len?«
    »Die Ge­wohn­hei­ten des Zeu­gen sind un­we­sent­lich«, warf der Vor­sit­zen­de ein. Er schau­te auf Higg­in­son. »Sie kön­nen

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