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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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wäh­rend der ers­ten Jah­re des Trai nings.
    In­des, Bo­zart war nicht ge­feit ge­gen den Be­trug ei­nes Tech­ni­kers; nie hat­te es die Gil­de der Die­be, da­heim auf Vio­la Si­de­rea, in Be­tracht ge­zo­gen, daß es für die ei­ge­nen Ge­folgs­leu­te nö­tig sein könn­te, et­wai­ge Be­trü­ger zu ent­lar­ven.
    Leb­ber­nig hat­te be­reits mit Nor­stri­li­en in Kon­takt ge­stan­den – mit Nor­stri­li­en, des­sen Reich­tum sich selbst über die Ster­ne er­streck­te, mit Nor­stri­li­en, das hun­dert­tau­send Wel­ten vor dem blo­ßen Ge­dan­ken ei­nes De­likts alar­miert hat­te.
    Leb­ber­nig be­gann zu plau­dern:
    »Ich wünsch­te, ich könn­te ein­mal wei­ter hin­aus kom­men. Nach Olym­pia, zum Bei­spiel. Dort kriegt man al­les.«
    »Da­von ha­be ich ge­hört«, sag­te Bo­zart. »Soll so ein ko­mi­scher Han­dels­pla­net sein, wo man als Ge­schäfts­mann kaum ir­gend­wel­che Chan­cen hat, stimmt’s?«
    Leb­ber­nig lach­te, und es klang hei­ter und echt. »Han­dels­pla­net ist gut! Nein, Händ­ler gibt es dort kei­ne. Nur Heh­ler. Sie be­kom­men die gan­ze Die­bes­beu­te von tau­send Wel­ten und brin­gen sie dann wie­der an den Mann; ab­ge­än­dert, um­ge­stri­chen, ver­se­hen mit neu­en Gü­te­zei­chen. Das ist ihr Ge­schäft.
    Die Leu­te dort sind blind. Ei­ne wirk­lich selt­sa­me Welt. Man braucht nur hin­zu­fah­ren, und schon kann man ha­ben, was man will. Großer Gott«, sag­te Leb­ber­nig, »was ich dort in ei­nem Jahr an­fan­gen könn­te! Al­le blind, au­ßer mir und ein paar Tou­ris­ten … Die gan­zen Schät­ze des Uni­ver­sums, die man ver­lo­ren zu ha­ben glaubt; die Hälf­te al­ler Schiffs­wracks, die un­ter­ge­gan­ge­nen Ko­lo­ni­en (sie wur­den zur Gän­ze aus­ge­räumt), und schwupps! – es wan­dert al­les nach Olym­pia.«
    In Wirk­lich­keit war Olym­pia kei­nes­wegs so phan­tas­tisch, und Leb­ber­nig wun­der­te sich., wes­halb er den Mör­der dort­hin füh­ren soll­te; es war ihm schlei­er­haft.
    Er wuß­te le­dig­lich, daß er einen Auf­trag zu er­fül­len hat­te, und der war, den De­lin­quen­ten ir­gend­wie hin­zu­di­ri­gie­ren.
    Vor vie­len, vie­len Jah­ren – noch ehe ei­ner der bei­den Män­ner das Licht der Welt er­blick­te – hat­te man das Schlüs­sel­wort in die ein­schlä­gi­gen Ver­zeich­nis­se, Bü­cher, Ka­ta­lo­ge, Le­xi­ka und Fak­tu­ren ge­schmug­gelt. Kett­chens, in sei­ner falschen Schreib­wei­se: der Deck­na­me für den Äu­ße­ren Mond der nor­stri­li­schen Ab­wehr. Sein Ge­brauch lös­te einen stür­mi­schen Alarm aus, der das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­netz ak­ti­vier­te, so heiß und schnell wie ein weiß­glü­hen­der Wolf­ram­fa­den.
    Als sie schließ­lich zur Bar gin­gen, um sich zu er­fri­schen, hat­te Ben­ja­co­min schon halb ver­ges­sen, daß es sein neu­er Be­kann­ter war, der ihm die Welt Olym­pia so schmack­haft mach­te.
    Al­so fuhr er nach Vio­la Si­de­rea, um sich das nö­ti­ge Ka­pi­tal für sei­nen Feld­zug zu be­schaf­fen.
     
    *
     
    Da­heim auf sei­ner Mut­ter­welt war Bo­zart Ge­gen­stand ei­ner freu­di­gen, je­doch sehr erns­ten Fei­er.
    Der Rat der Al­ten hieß ihn will­kom­men. Die Gil­de gra­tu­lier­te ihm. »Kein an­de­rer hät­te das zu­stan­de ge­bracht, Jun­ge! Du hast den Er­öff­nungs­zug in ei­nem völ­lig neu­ar­ti­gen Schach­spiel ge­tan. Nie zu­vor gab es ein sol­ches Gam­bit. Wir ha­ben einen Na­men; wir ha­ben ein Tier. Laßt uns gleich jetzt nach­schla­gen!«
    Die Rats­mit­glie­der der Die­bes-Gil­de nah­men sich ih­re ei­ge­ne En­zy­klo­pä­die vor. Sie la­sen den Ab­satz über »Fett­chen«, und als sie dann nach dem Band mit der Be­zeich­nung »Ke-Ke« grif­fen, stie­ßen sie auf »Kett­chen«. Kei­ner von ih­nen ahn­te je­doch, daß die be­tref­fen­de Sei­te ei­ne Fäl­schung war, nach­träg­lich hin­zu­ge­fügt von ei­nem Agen­ten, der hier auf ih­rer Welt leb­te.
    Die­sen wie­der­um hat­te man vor Jah­ren von sei­nem krum­men Weg ab­ge­bracht, am Hö­he­punkt sei­ner Kar­rie­re weg­ge­lockt, zu zeit­wei­li­ger Recht­schaf­fen­heit ge­zwun­gen, dann er­preßt und wie­der heim­ge­schickt. In all den Jah­ren, die er auf ein dro­hen­des Zei­chen

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