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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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be­ach­te­ten die Ein­ge­bo­re­nen nicht. Zu sehr kon­zen­trier­ten sie sich auf ih­re ei­ge­nen Ge­schäf­te.
    Ben­ja­co­min war sich sei­ner Sa­che ziem­lich si­cher. Er tausch­te das ein­jäh­ri­ge Ar­beits­vo­lu­men des gan­zen Pla­ne­ten Vio­la Si­de­rea ge­gen die vol­len, un­ein­ge­schränk­ten Diens­te von Cap­tain La­ven­del, dem eins­ti­gen Mit­glied der Raum­pa­trouil­le. Er über­reich­te ihm den Pfand­brief. Die Jah­res­ga­ran­tie war ein­ge­tra­gen. Selbst auf Olym­pia gab es Bu­chungs­ma­schi­nen, die sol­che Trans­ak­tio­nen zur Er­de wei­ter­lei­te­ten, und so war es nur ei­ne Sa­che von Stun­den, die Ver­pflich­tung, die der gan­ze Pla­net der Die­be ein­ging, rechts­kräf­tig und bin­dend zu ma­chen.
    Dies, dach­te La­ven­del, war der ers­te Ver­gel­tungs­schritt. Spä­ter dann, wenn der Mör­der für sei­ne Tat ge­sühnt hat­te, wür­de sein Volk ge­zwun­gen sein, die Schuld durch har­te, ehr­li­che Ar­beit zu­rück­zu­zah­len.
    La­ven­del be­trach­te­te Bo­zart mit ei­ner Art in­ten­si­ver An­teil­nah­me.
    Ben­ja­co­min ver­wech­sel­te den Blick mit Freund­lich­keit, und da lä­chel­te er sein stil­les, char­man­tes, zu­ver­sicht­li­ches Lä­cheln. Plötz­lich ge­rührt, streck­te er die Rech­te aus, um das Ge­schäft durch einen ka­me­rad­schaft­li­chen Hand­schlag zu be­sie­geln. Die bei­den Män­ner schüt­tel­ten ein­an­der die Hän­de, und Ben­ja­co­min er­fuhr nie­mals, wem er sein Ver­trau­en ge­schenkt hat­te.
     
    *
     
    »Grau das Land, so grau es lag. Un­ter al­len Him­meln grau­es Gras. Kein Berg, kein ein­zi­ger, ob nied­rig oder hoch – Hü­gel nur Grau in Grau. Siehst du er­blü­hen das flim­mern­de, schim­mern­de Glim­men am Stern­ho­ri­zont? Das ist Nor­stri­li­en.
    All die frü­he Mü­he nun ver­ges­sen – all die Ar­beit, all das War­ten, all die Pein.
    Scha­fe auf dem Gra­se lie­gen, san­dig-braun, neb­lig­grau, und vor­bei die Wol­ken zie­hen, ach so nah, so nah, so klamm.
    Schnapp dir eins der sie­chen Scha­fe, Klei­ner, die Sie­chen sind’s, für die du zahlst. Klau mir doch ein Welt­lein, Klei­ner. Wenn’s dort ir­re ist, wo ihr Tröp­fe, Töl­pel, To­ren haust, dann ist’s auch hier.
    So steht’s ge­schrie­ben, Klei­ner.
    Hast du Nor­stri­li­en nicht ge­se­hen?
    Nein, wie könn­test du auch? Und wenn ja, wür­dest du’s nicht glau­ben! Old North Aus­tra­lia heißt es auf der Kar­te.«
     
    *
     
    Hier im Her­zen der Welt lag die Farm, die sie be­schütz­te. Dies war Fett­chens Ort.
    Tür­me um­ring­ten sie, und zwi­schen ih­nen hin­gen Ka­bel, man­che schlaff und matt, man­che von so strah­len­dem Glanz, daß je­des and­re auf Mut­ter Er­de ge­fer­tig­te Me­tall da­ne­ben ver­blaß­te. Hin­ter die­sen Tür­men lag frei­es Land. Und hin­ter dem frei­en Land er­streck­ten sich zwölf­tau­send Hektar Be­ton. Ra­da­rim­pul­se tas­te­ten die glat­te Ober­flä­che bis auf Mil­li­me­ter­nä­he ab, und wie­der an­de­re durch­kämm­ten den Luftraum in ei­nem ste­ten Wech­sel von Im­pul­sen zu mo­le­ku­la­rer Dich­te. Dann kam die Farm.
    In ih­rer Mit­te lag ei­ne An­samm­lung von Ge­bäu­den. Das war der Ort, wo sich Ka­the­ri­ne Fett­chen je­ner Auf­ga­be wid­me­te, die ih­re Fa­mi­lie zum Schüt­ze der Welt über­nom­men hat­te.
    Nicht ei­ne Mi­kro­be drang her­ein, nicht ei­ne drang hin­aus. Sämt­li­che Nah­rungs­mit­tel tra­fen per Trans­mit­ter ein. Und hier, in­mit­ten die­ser Iso­la­ti­on, leb­ten Tie­re; sie wa­ren von ihr ab­hän­gig, von ihr al­lein, von Mut­ter Fett­chen. Für den Fall, daß sie plötz­lich starb, als Fol­ge ei­nes Miß­ge­schicks oder An­griffs von ei­nem der Tie­re, hiel­ten die zu­stän­di­gen Be­hör­den die­ser Welt ge­naue Scha­blo­nen von ihr be­reit; durch Hyp­no­schu­lung konn­ten au­gen­blick­lich neue Wär­ter für die Tie­re her­an­ge­bil­det wer­den.
    Dies war ein Ort, wo der graue Wind aus den Hü­geln sprang, wo er an den Radar­tür­men vor­beip­fiff, wo er über den Be­ton feg­te … Hoch dro­ben aber hing der Mond, je­ner glit­zern­de, fa­cet­ten­äu­gi­ge Skla­ve, stets zur Hand, wenn man ihn brauch­te. Und der graue Wind schlug

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