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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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ge­war­tet hat­te – nie kam ihm der Ver­dacht, daß die­ses Zei­chen von der nor­stri­li­schen Ab­wehr aus­ge­hen wür­de –, war es ihm nicht im Traum ein­ge­fal­len, daß er sei­ne Schuld an der mensch­li­chen Ge­sell­schaft auf so ein­fa­che, leich­te Art und Wei­se wür­de be­glei­chen kön­nen. Denn man hat­te nichts an­de­res von ihm ver­langt, als ei­ne Sei­te in der En­zy­klo­pä­die aus­zut­au­schen. Die­sem Be­fehl war er nach­ge­kom­men; ganz schwach vor Er­schöp­fung hat­te er sich dann auf sei­nen Heim­weg ge­macht. Er war zum Trin­ker ge­wor­den, aus Angst, er könn­te sonst den Frei­tod wäh­len. In­zwi­schen blieb die En­zy­klo­pä­die un­an­ge­tas­tet, ein­schließ­lich der neu­en, leicht für sei­ne Kol­le­gen um­ge­ar­bei­te­ten Sei­te.
    Wie je­de an­de­re nor­ma­le Kor­rek­tur war auch die­se Än­de­rung dar­in ver­merkt, nur – die gan­ze Ein­tra­gung stimm­te nicht:
     
    Sie­he Kor­rek­tur wie folgt, da­tiert vom 24. Jahr zwei­ter Auf­la­ge:
    Die er­wähn­ten »Kett­chens« von Nor­stri­li­en stel­len nichts wei­ter dar als die An­wen­dung or­ga­ni­scher Mit­tel zur In­duk­ti­on, re­sp. Über­tra­gung je­ner Krank­heit auf erd­mu­tier­te Scha­fe, die ih­rer­seits ein Vi­rus her­vor­bringt, das die Aus­gangs­ba­sis für die»Stroon-Dro­ge« ist. Der Aus­drucks »Kett­chens« er­freu­te sich zeit­wei­li­ger Po­pu­la­ri­tät als Ter­mi­nus so­wohl für die Krank­heit als auch de­ren Zer­stör­bar­keit im Fal­le ei­ner ex­ter­nen Über­la­ge­rung.
    Dies soll in en­gem Zu­sam­men­hang mit der Kar­rie­re von Je­re­my Fett­chen ge­stan­den ha­ben, ei­nem der ers­ten Pio­nie­re von Nor­stri­li­en.
     
    Der Rat der Die­be las es, dann sag­te der Vor­sit­zen­de: »So, dei­ne Pa­pie­re sind jetzt fer­tig. Du kannst sie gleich mit­neh­men. Wo­hin soll’s denn ge­hen? Nach Neu­ham­burg?«
    »Nein«, er­wi­der­te Ben­ja­co­min. »Ich bin mehr für Olym­pia.«
    »Auch nicht übel«, mein­te der Vor­sit­zen­de. »Nun, mach’s gut. Die Chan­ce, daß du ver­sagst, ist äu­ßerst ge­ring – eins zu tau­send. Soll­te es aber der Fall sein, so mag es uns teu­er zu ste­hen kom­men.« Er lä­chel­te schief und über­reich­te Ben­ja­co­min einen Blan­ko-Pfand­schein auf das ge­sam­te Ar­beits­vo­lu­men und Be­sitz­tum von Vio­la Si­de­rea.
    Dann lach­te er schnau­bend. »Es wä­re ziem­lich pein­lich für uns, soll­ten wir uns durch dei­ne Aus­ga­ben ge­zwun­gen se­hen, doch noch ein ehr­li­ches Hand­werk zu er­ler­nen – oh­ne daß wir un­ser Ziel er­reicht hät­ten.«
    »Kei­ne Sor­ge«, sag­te Ben­ja­co­min. »Das ver­hü­te ich schon.«
     
    *
     
    Es gibt Wel­ten, wo al­le Träu­me en­den, aber Olym­pia ge­hört nicht da­zu. Die Au­gen der Män­ner und Frau­en sind leuch­tend auf Olym­pia, denn sie se­hen nicht.
    » Hell war die Far­be des Schmer­zes«, sag­te Nach­ti­gall, »da wir noch zu se­hen ver­moch­ten … Wenn das Aug’ dich stö­ret, reiß dein Selbst dir aus der Brust, denn das Übel nicht im Au­ge, son­dern in der Seel’ dir fußt.«
    Sol­che Aus­sprü­che wa­ren ganz all­täg­lich auf Olym­pia, wo vor lan­ger, lan­ger Zeit die Sied­ler er­blin­de­ten und sich nun den Se­hen­den über­le­gen füh­len.
    Ra­dar läßt ih­re Hir­ne pul­sen; Strah­lun­gen kön­nen sie eben­so gut wahr­neh­men wie die Men­schen vom Tier-Ty­pus – wie je­ne, die ein Bü­schel zu­cken­der Pseu­do­po­di­en im Ge­sicht hän­gen ha­ben. Die Bil­der, die sie emp­fan­gen, sind ge­sto­chen scharf, und dar­auf le­gen sie auch Wert. Ih­re Bau­ten re­cken sich in un­mög­li­chen Win­keln gen Him­mel. Ih­re blin­den Kin­der sin­gen und tan­zen zum Lauf des stren­gen Kli­mas – zu ei­nem Lauf, der sich ver­hält wie ei­ne geo­me­tri­sche Rei­he, ka­lei­do­sko­par­tig und ab­rupt.
    Dort­hin ging er – der Mann na­mens Bo­zart.
    Sei­ne Träu­me ent­flamm­ten, da er un­ter den Blin­den weil­te, und wur­den zu ei­ner un­ge­stü­men Lo­he. Mit Geld er­warb er In­for­ma­tio­nen, die noch kein Au­ge wahr­ge­nom­men hat­te.
    Die Wol­ken schroff und kan­tig, der Him­mel ät­zend blau, so zog Olym­pia an ihm vor­bei – wie ei­nes

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