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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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der Hand­lungs­rei­sen­de. Lach­haft, mein­ten sie.
    Die Men­schen hat­ten sich nicht son­der­lich ge­än­dert, wenn auch die Schif­fe mit den Go-Cap­tains im Her­zen rau­nend durch die Stern­nacht zo­gen – wie Blät­ter, die, ge­trie­ben vom Hauch der lau­en, ver­spiel­ten Win­de, fern und fer­ner schwe­ben; nein, sie hat­ten sich kaum ge­än­dert, die Men­schen, wie­wohl sie nun re­ge zwi­schen den Pla­ne­ten ver­kehr­ten – wenn sie ge­nug Geld be­sa­ßen, um die Hin- und Rück­fahrt zu be­zah­len.
    Ben­ja­co­min stand vor ei­nem tra­gi­schen Di­lem­ma:
    Er wuß­te ganz ge­nau, je­der Ver­such, die Ant­wort zu ent­schlüs­seln, wür­de di­rekt auf den Ab­wehr­ap­pa­rat sto­ßen, den die Nor­stri­lier er­rich­tet hat­ten.
    Old North Aus­tra­lia war un­ge­heu­er reich. Al­ler­orts, von Stern zu Stern, war es ei­ne be­kann­te Tat­sa­che, daß man dort ei­gens Söld­ner, Ge­gen­spio­ne, Ge­heim­agen­ten und Wacht­pos­ten an­ge­heu­ert hat­te.
    So­gar Mut­ter Er­de – der Mensch­heits­hort selbst, der sich nicht kau­fen ließ, und sei die Sum­me noch so groß – war be­sto­chen durch das Le­bens­eli­xier. Schon ei­ne Un­ze je­ner Dro­ge, im re­du­zier­ten, kris­tal­li­nen Zu­stand »Stroon« ge­nannt, ge­nüg­te, das Le­ben um vier­zig bis sech­zig Jahr zu ver­län­gern. Stroon er­reich­te un­zen- oder ki­lo­wei­se das üb­ri­ge Uni­ver­sum, aber da­heim auf Old North Aus­tra­lia wur­de es zu Ton­nen pro­du­ziert.
    Mit Schät­zen wie die­sem wa­ren die Nor­stri­lier Her­ren über ei­ne Welt, de­ren Reich­tum das mensch­li­che Fas­sungs­ver­mö­gen bei wei­tem über­stieg. Sie konn­ten sich al­les kau­fen. Sie konn­ten mit and­rer Leu­te Le­ben be­zah­len.
    Schon seit Jahr­hun­der­ten be­stan­den ge­hei­me Fonds für aus­län­di­sche Diens­te, die den Nor­stri­li­ern die ei­ge­ne Si­cher­heit ge­währ­leis­ten soll­ten.
    Ben­ja­co­min stand un­ten im Foy­er, und nur ein Ge­dan­ke be­herrsch­te ihn:
     
    Mut­ter Fett­chens klee­ne Kett­chens.
     
    In sei­nem Kopf barg er all die Weis­heit und all die Schät­ze von tau­send Wel­ten, aber er wag­te nie­man­den zu fra­gen, was es be­deu­te.
    Plötz­lich hell­te sich sein Ge­sicht auf.
     
    *
     
    Er sah aus wie ein Mann, dem so­eben ein gu­ter Witz ein­ge­fal­len war. In der Tat: ei­ne glän­zen­de Idee war ihm ge­kom­men.
    Es gab ei­ne Wis­sens­quel­le, die ihn nicht ver­ra­ten wür­de. Die Bi­blio­thek. Er könn­te zu­min­dest die ein­fa­chen, na­he­lie­gen­den Din­ge un­ter­su­chen – und nicht zu­letzt her­aus­fin­den, wel­ches Wis­sen be­reits der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich war, in be­zug auf das Ge­heim­nis, das er dem ster­ben­den Kind ent­ris­sen hat­te.
    Sei­ne per­sön­li­che Si­cher­heit war nicht ver­tan, John­nys Le­ben nicht um­sonst ver­geu­det wor­den, wenn es ihm ge­lang, eins der vier Wör­ter als Schlüs­sel zu ent­lar­ven. Mut­ter oder Fett­chen oder klee­ne – letz­te­res in sei­ner spe­zi­el­len Be­deu­tung – oder aber Kett­chens. Noch war ihm die Beu­te nicht da­von­ge­schwom­men!
    Frohlo­ckend dreh­te er sich um. Leicht­fü­ßig schritt er durch den Gang, dann ins an­gren­zen­de Zim­mer, vor­bei an den Bil­lard­ti­schen und hin­über zur Tür, hin­ter der die Bi­blio­thek lag. Er trat ein.
    Die­ses Ho­tel war nicht nur lu­xu­ri­ös und teu­er; es war auch reich­lich alt­mo­disch. Es hat­te so­gar Bü­cher aus Pa­pier, mit ech­ten Le­der­rücken. Die Ga­lak­ti­sche En­zy­klo­pä­die war auch da, al­le zwei­hun­dert Bän­de. Er nahm je­nen mit der In­schrift »Fe-Fe« vom Re­gal. Er schlug ihn hin­ten auf, such­te nach dem Na­men »Fett­chen«, und da stand er: »Fett­chen, Je­re­my – Pio­nier des al­ten North Aus­tra­lia. An­geb­li­cher Mit­be­grün­der des Ab­wehr­sys­tems. Leb­te von 10719 bis 17213 A. D.«
    Das war al­les. Ben­ja­co­min stö­ber­te durch die Bü­cher. Das Wort »Kett­chens« trat in die­ser spe­zi­el­len Schreib­wei­se, mit dem »s« da­hin­ter, nir­gends auf, we­der in der En­zy­klo­pä­die noch in ir­gend­ei­nem an­de­ren Ver­zeich­nis. Er ging hin­aus und die Trep­pen hoch, zu­rück auf sein

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