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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Frem­den Traum. Dort zu ver­wei­len, lag nicht in sei­ner Ab­sicht, denn er hat­te mit dem Tod ein Ren­dez­vous – im mas­si­ven, fre­quenz­k­lir­ren­den Raum­sek­tor von Nor­stri­li­en.
    Kaum in Olym­pia, traf Ben­ja­co­min die ers­ten Vor­keh­run­gen für sei­nen An­griff auf Old North Aus­tra­lia. Am zwei­ten Tag hat­te er Glück – un­ver­schäm­tes Glück, wie es schi­en. Er lern­te einen ge­wis­sen La­ven­del ken­nen, und er war über­zeugt, den Na­men schon ein­mal ge­hört zu ha­ben. – Kein Mit­glied sei­ner Gil­de, son­dern ein eis­kal­ter Ver­bre­cher, von ziem­lich üb­lem Ruf.
    Daß er ge­ra­de ihn auf­stö­ber­te, war al­les an­de­re als ver­wun­der­lich. Die gan­ze letz­te Wo­che hin­durch hat­te ihm sein Kis­sen, wann im­mer er schlief, La­ven­dels Ge­schich­te ins Ohr ge­flüs­tert, fünf­zehn­mal pro Nacht. Und wenn er träum­te, so stets nur Din­ge, die ihm der nor­stri­li­sche Ge­heim­dienst ein­sug­ge­riert hat­te. Die Leu­te von der Ab­wehr wa­ren ihm zu­vor­ge­kom­men; sie hat­ten Olym­pia eher er­reicht und wa­ren fest ent­schlos­sen, ihm nur das zu­kom­men zu las­sen, was ihm ge­bühr­te. – Wie auch fest ent­schlos­sen, den Mord ei­nes Kin­des zu süh­nen.
    Die letz­te Un­ter­re­dung, die Ben­ja­co­min mit La­ven­del führ­te, ver­lief – ehe die­ser auf den Han­del ein­ging – ziem­lich dra­ma­tisch.
    La­ven­del war nicht ge­neigt, ihm auch nur einen Schritt ent­ge­gen­zu­kom­men.
    »Ich ha­be kei­ne Lust, so ein Ding zu dre­hen. Ich ha­be kei­ne Lust, et­was zu plün­dern oder zu steh­len. Ich war im­mer skru­pel­los, ge­wiß war ich das. Aber ich ren­ne nicht in den Tod, und ge­nau das ist es, was Sie von mir ver­lan­gen.«
    »So über­le­gen Sie doch, was da­bei her­aus­schaut. Ein Ver­mö­gen. Ich sa­ge Ih­nen, da steckt mehr Geld drin­nen, als je­mals ei­ne Sa­che wert war.«
    La­ven­del lach­te. »Glau­ben Sie, ich hö­re das heu­te zum ers­ten­mal? Kom­men Sie – wir bei­de sind Gau­ner, Sie kein ge­rin­ge­rer als ich … Auf Spe­ku­la­tio­nen las­se ich mich nicht ein. Ich will mein Geld bar auf die Hand. Ich bin ein Schlä­ger und Sie ein Dieb, und ich stel­le auch gar kei­ne Fra­gen … Aber zu­erst will ich mein Geld.«
    »Ich ha­be kei­nes«, sag­te Ben­ja­co­min. La­ven­del er­hob sich.
    »Dann hät­ten Sie Ih­re Ge­schich­te lie­ber für sich be­hal­ten sol­len, Mis­ter … Es wird Sie näm­lich ei­ne hüb­sche Stan­ge Geld kos­ten, da­mit ich den Mund hal­te, ob Sie nun mei­ne Diens­te in An­spruch neh­men oder nicht.« Das Feil­schen be­gann.
    La­ven­del bot in der Tat einen ko­mi­schen An­blick. Er sah aus wie ein ganz ge­wöhn­li­cher Mann, den es ei­ni­ge Mü­he ge­kos­tet hat­te, sich dem Bö­sen zu ver­schrei­ben. Für­wahr, be­schwer­lich ist der Weg zur Sün­de. Die schie­re An­stren­gung, die er er­for­dert, zeigt sich oft im Ge­sicht des Men­schen – und hin­ter­läßt dort ih­re Spu­ren.
    Bo­zart sah an ihm her­ab, mit ei­nem stil­len, zu­ver­sicht­li­chen Lä­cheln, das nicht ein­mal ge­ring­schät­zig wirk­te.
    »De­cken Sie mich, wäh­rend ich et­was aus mei­ner Ta­sche ho­le«, sag­te er.
    La­ven­del rühr­te sich nicht vom Fleck. Er brach­te kei­ne Waf­fe zum Vor­schein. Sein lin­ker Dau­men be­weg­te sich lang­sam über die Knö­chel des Handrückens. Ben­ja­co­min er­kann­te das Zei­chen, zuck­te aber nicht mit der Wim­per.
    »Se­hen Sie«, sag­te er. »Ein Pla­netar­kre­dit.«
    La­ven­del lach­te. »Auch das hö­re ich nicht zum ers­ten­mal.«
    »Hier, neh­men Sie ihn«, sag­te Bo­zart. Der Aben­teu­rer er­griff die mi­nu­zi­ös la­mel­lier­te Kunst­stoff-Fo­lie. Sei­ne Au­gen wei­te­ten sich. »Der ist ja echt«, hauch­te er, »wirk­lich echt …« Er sah auf, un­ge­mein freund­li­cher. »So et­was ha­be ich in mei­nem gan­zen Le­ben noch nicht be­ses­sen … Wie lau­ten Ih­re Be­din­gun­gen?«
    Wäh­rend­des­sen ström­ten die Passan­ten an ih­nen vor­bei, die strah­len­den, leb­haf­ten Olym­pier, ganz in Weiß und Schwarz gehüllt – ein er­re­gen­der Kon­trast. Un­glaub­li­che geo­me­tri­sche Mus­ter prang­ten auf ih­ren Män­teln und Hü­ten.
    Die bei­den Gau­ner aber

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