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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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bes­ser, ich wüß­te mehr über ihn«, sag­te Clay zu Jo­se­phi­ne. »Si­cher­lich hat er ei­ne Men­ge Ge­wohn­hei­ten und Ei­gen­ar­ten, die man al­le be­ach­ten muß. Wenn er sein Mit­tages­sen ver­langt, möch­te ich nicht ge­räu­cher­te Zun­ge ser­vie­ren, bloß um nach­her fest­zu­stel­len, daß er da­ge­gen all­er­gisch ist. Wie steht es mit sei­nen Hob­bies?«
    Aber er horch­te Jo­se­phi­ne sehr vor­sich­tig aus, im­mer auf das Au­ge be­dacht. Nach wie vor brauch­te er Ta­blet­ten, um schla­fen zu kön­nen.
     
    *
     
    Der So­zio­lo­ge rieb sich die Stirn.
    »Schal­ten wir ei­ne Pau­se ein«, schlug er vor. »Warum will man über­haupt einen Mord be­ge­hen?«
    »Um einen Vor­teil zu er­zie­len – auf ir­gend­ei­ne Art und Wei­se.«
    »Nur zum Teil, wür­de ich sa­gen. Der an­de­re Teil be­steht aus dem un­be­wuß­ten Ver­lan­gen, be­straft zu wer­den. Meist für ir­gend et­was an­de­res. Des­halb gibt es Men­schen, die Un­fäl­le ge­ra­de­zu an­zie­hen. Ha­ben Sie sich je­mals über­legt, was ein Mör­der macht, der sich schul­dig fühl­te und oh­ne Be­stra­fung da­von­kam? Es muß ein grau­en­haf­tes Le­ben sein … Er ge­rät zu­fäl­lig vor ein da­hin­ra­sen­des Au­to, ver­letzt sich mit ei­ner Axt – rein zu­fäl­lig, be­rührt einen blan­ken Draht, der un­ter Strom steht – und nur zu­fäl­lig!«
    »Das Ge­wis­sen, hm?«
    »Vor lan­ger Zeit glaub­ten die Leu­te, Gott sä­ße auf ei­nem Thron in den Wol­ken und be­ob­ach­te al­les, was sie tun, durch ein großes Fern­rohr. Im Mit­tel­al­ter leb­te man wirk­lich sehr vor­sich­tig – im ers­ten Mit­tel­al­ter, mei­ne ich. Dann kam die Ära des Un­glau­bens, als es nichts gab, wor­an man hät­te glau­ben kön­nen – und schließ­lich sind wir so weit ge­kom­men.« Er deu­te­te auf den Bild­schirm. »Uni­ver­sel­le Er­in­ne­rung!« Er schüt­tel­te den Kopf. »Wenn man sie et­was er­wei­tert, er­hält man das uni­ver­sel­le Ge­wis­sen der mensch­li­chen Ge­sell­schaft – ein ex­tro­ver­tier­tes Ge­wis­sen. Es ist der mit­tel­al­ter­li­chen Vor­stel­lung von Gott ähn­lich – All­wis­sen­heit.«
    »Aber nicht All­mäch­tig­keit!«
    »Hm …«
     
    *
     
    Al­les in al­lem be­hielt Clay für an­dert­halb Jah­re das Au­ge »im Au­ge«. Be­vor er et­was sag­te oder et­was tat, was im­mer es auch war, er­in­ner­te er sich an das Au­ge und über­leg­te, ob er nicht für die rich­ten­de Zu­kunft sei­ne Mo­ti­ve bloß­leg­te. Na­tür­lich gab es – viel­mehr, wür­de es ein Ohr ge­ben; aber das er­schi­en doch et­was zu ab­surd. Man konn­te sich schwer ein rie­si­ges, vom Kör­per ge­lös­tes Ohr vor­stel­len, das wie ein Zier­tel­ler in ei­ner Hal­te­rung an der Wand hing. Und trotz­dem, das, was er sag­te, wür­de ein eben­so wich­ti­ger Be­weis sein – spä­ter dann – wie das, was er tat. So war Sam Clay über­aus vor­sich­tig und be­nahm sich wie Cae­sars Frau.
    Er trotz­te ei­gent­lich nicht di­rekt der staat­li­chen Ge­walt, er über­lis­te­te sie viel­mehr.
    Ober­fläch­lich ge­se­hen war eher Van­der­man Cae­sar gleich, und sei­ne Frau stand in die­sen Ta­gen si­cher­lich nicht über al­len Vor­wür­fen. Sie hat­te ein­fach mit zu­viel Geld um­zu­ge­hen. Und au­ßer­dem muß­te sie fest­stel­len, daß ihr Mann ei­ne zu star­ke Per­sön­lich­keit war, um sie voll­stän­dig zu­frie­den­zu­stel­len. Bea be­saß ei­ne ge­nü­gend star­ke ma­tri­ar­cha­li­sche Ver­an­la­gung, um in sich ei­ne Re­bel­li­on ge­gen An­drew Van­der­man auf­stei­gen zu las­sen, und au­ßer­dem fehl­te ihr ei­ne ge­wis­se Ro­man­tik. Van­der­man hat­te für sie we­nig Zeit. In die­sen Ta­gen war er sehr be­schäf­tigt, ver­wi­ckelt in ein Ge­wirr von ver­schie­de­nen Ge­schäf­ten, die den Groß­teil sei­ner Zeit be­an­spruch­ten. Clay hat­te selbst­ver­ständ­lich ei­ni­ges da­mit zu tun.
    Das In­ter­es­se an sei­nem neu­en Be­tä­ti­gungs­feld war ja ei­gent­lich lo­bens­wert. Er ver­brach­te gan­ze Näch­te mit Plä­nen und Ent­wür­fen, fast so, als er­war­te er, von Van­der­man zum gleich­be­rech­tig­ten Part­ner ge­macht zu wer­den. Tat­säch­lich er­wähn­te er

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