Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
sich.
    »Schon gut«, sag­te der So­zio­lo­ge, »schon gut … Es ist nur die Fra­ge, ob Clay sich mit ei­ner Frau ver­lobt hät­te, oh­ne wirk­lich …«
    »Ver­lo­bun­gen kann man auf­lö­sen.«
    »Die­se wur­de bis jetzt noch nicht auf­ge­löst – so­weit wir wis­sen. Und wir wis­sen es.«
    »Ein nor­ma­ler Mann wird kaum ein Mäd­chen hei­ra­ten wol­len, das ihm über­haupt nichts be­deu­tet, au­ßer, er hat ein an­de­res, stär­ke­res Mo­tiv – so­weit ge­be ich Ih­nen recht.«
    »Aber in­wie­weit ist Clay nor­mal?« frag­te sich der So­zio­lo­ge. »Hat er im vor­aus ge­wußt, daß wir sei­ne Ver­gan­gen­heit über­prü­fen wur­den? Ha­ben Sie je be­merkt, wie er bei ei­ner Pa­ti­ence schwin­del­te?«
    »Was be­weist das?«
    »Es gibt ei­ne gan­ze Men­ge tri­via­ler Din­ge, die man nicht tut, wenn man weiß, daß man be­ob­ach­tet wird. Auf der Stra­ße einen Gro­schen auf­he­ben, Sup­pe aus dem Tel­ler schlür­fen, vor ei­nem Spie­gel po­sie­ren – all das un­sin­ni­ge Zeug, das je­der tut, wenn er sich al­lein glaubt. Clay ist ent­we­der un­schul­dig oder ein über­aus klu­ger Kopf …«
     
    *
     
    Er war ein über­aus klu­ger Kopf. Er be­ab­sich­tig­te nie­mals, die Ver­lo­bung zu ei­ner Hei­rat wer­den zu las­sen, ob­wohl er wuß­te, daß in ei­ner Be­zie­hung die Ehe kei­ne schlech­te Vor­sichts­maß­nah­me ge­we­sen wä­re. Wenn ein Mann im Schlaf spricht, wird ihn sei­ne Frau si­cher­lich dar­auf auf­merk­sam ma­chen. Clay über­leg­te, ob er sich, falls not­wen­dig, viel­leicht nachts kne­beln soll­te … Dann wur­de ihm klar, daß er, wenn er über­haupt im Schlaf sprach, auch nicht ge­nau wis­sen konn­te, ob er nicht schon bei der ers­ten Über­prü­fung zu viel ge­spro­chen hat­te, und dann könn­te es das Au­ge schließ­lich se­hen, wenn er sich kne­bel­te. Das konn­te er sich nicht leis­ten. Aber schließ­lich war es auch nicht not­wen­dig. Clays Pro­blem war ei­gent­lich ganz ein­fach, wenn er es sich recht über­leg­te: Wie kann ich ganz si­cher­ge­hen, nicht im Schlaf zu spre­chen?
    Er lös­te das spie­lend, in­dem er einen nar­ko-hyp­no­ti­schen Kurs für Bran­chen-Fach­jar­gon mit­mach­te.
    Da­zu war es not­wen­dig, im Wach­zu­stand zu ler­nen und das Ge­lern­te dann über Ton­band im Schlaf zu wie­der­ho­len.
    Als not­wen­di­ge Vor­be­rei­tung für den Kurs muß­te er mit ei­nem Auf­nah­me­ge­rät den Tie­fen­grad sei­nes Schla­fes mes­sen, da­mit die Nar­ko-Hyp­no­se sei­nem in­di­vi­du­el­len Schlaf­rhyth­mus an­ge­paßt wer­den konn­te. Das tat er mehr­mals und über­prüf­te es einen Mo­nat spä­ter ein zwei­tes Mal – und war be­ru­higt.
    Es war nicht not­wen­dig, daß er sich nachts kne­bel­te.
    Er war froh, auf die­se Wei­se schla­fen zu kön­nen, vor­aus­ge­setzt, er träum­te nicht. Nach ei­ni­ger Zeit muß­te er zu Be­ru­hi­gungs­mit­teln grei­fen. Nur des Nachts hat­te er Ru­he vor dem Be­wußt­sein, daß ihn ein Au­ge stän­dig be­ob­ach­te­te, ein Au­ge von un­er­bitt­li­cher Ge­rech­tig­keit, ein Au­ge, des­sen All­mäch­tig­keit er nie of­fen her­aus­for­dern durf­te. Aber er träum­te von dem Au­ge …
    Van­der­man hat­te ihm in sei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on ei­ne Stel­le ge­ge­ben. Und das war ein­ma­lig. Clay war nur ein Räd­chen im Ge­trie­be, und das paß­te ihm im Au­gen­blick vor­züg­lich. Er woll­te kei­ne wei­te­ren Ge­fäl­lig­kei­ten in An­spruch neh­men. Nicht, ehe er sich über den Pflicht­be­reich von Miss Wells im kla­ren war – Jo­se­phi­ne hieß sie mit Vor­na­men. Das dau­er­te ei­ni­ge Mo­na­te, aber bis da­hin war aus ih­rer Freund­schaft be­reits Zu­nei­gung ge­wor­den. So bat Clay Van­der­man um ei­ne an­de­re Stel­le. Er drück­te es ziem­lich deut­lich aus. Es war nicht ge­ra­de of­fen­sicht­lich, aber er woll­te Ar­beit, die mit Miss Wells’ Auf­ga­ben­kreis zu­sam­men­hing.
    Van­der­man hat­te wahr­schein­lich we­gen Bea noch im­mer ein Schuld­ge­fühl; er hat­te sie ge­hei­ra­tet, und jetzt war sie in Ant­ark­ti­ka im Ka­si­no. Van­der­man soll­te sich dort mit ihr tref­fen; al­so hin­ter­ließ er ei­ni­ge An­wei­sun­gen, wünsch­te Clay al­les Gu­te und

Weitere Kostenlose Bücher