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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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so hät­te er es wie­der ver­sucht – und wie­der … Aber da­zu be­stand kei­ne Not­wen­dig­keit.
    Clay war um ei­ne Spur höf­li­cher, als er es hät­te sein müs­sen. Viel­leicht zu höf­lich, denn so führ­te er Bea – und ihr be­gin­nen­des Ma­tri­ar­chats-Ge­fühl – in je­nen Lau­ben­gang, in den sie ihm nur zu gern folg­te. Schließ­lich hat­te sie Van­der­man um sei­nes Gel­des wil­len ge­hei­ra­tet; und fest­ge­stellt, daß er eben­so do­mi­nie­rend war wie sie, und sah nun in Clay das über­trie­be­ne Sym­bol ei­ner Ro­man­ze und der männ­li­chen Un­ter­wür­fig­keit.
    Die Schmal­film­ka­me­ra, die in der Wand ein­ge­baut war – ver­bor­gen in ei­nem de­ko­ra­ti­ven Halb­re­li­ef – schnurr­te ih­ren Film em­sig ab, was ein­deu­tig be­wies, daß Van­der­man als Gat­te eben­so miß­trau­isch wie ei­fer­süch­tig war.
    Aber Clay wuß­te von die­ser Fal­le. Er such­te sich einen pas­sen­den Mo­ment aus, stol­per­te und fiel in ei­ner Wei­se ge­gen die Wand, daß die Ka­me­ra zer­brach. Jetzt gab es nur noch das an­de­re Au­ge, das ihn be­ob­ach­te­te, und plötz­lich wur­de er so tu­gend­haft, daß es fast schon ei­ne Schan­de war, daß Van­der­man ihn nicht auf fri­scher Tat er­tapp­te.
    »Hör zu, Bea«, sag­te er. »Es tut mir leid, aber ich ha­be dich falsch ver­stan­den. Es hat kei­nen Sinn. Ich lie­be dich nicht mehr. Das ist schon lan­ge vor­bei. Es gibt da ei­ne an­de­re, und das soll­test du schon be­merkt ha­ben.«
    »Du liebst mich nach wie vor«, stell­te Bea mit stur­er Ober­zeu­gung fest. »Wir ge­hö­ren zu­sam­men.«
    »Bea! Bit­te! Ich sa­ge es nicht gern, aber ich bin An­drew Van­den­nan fast dank­bar, weil er dich ge­hei­ra­tet hat. Ich – nun, du hast be­kom­men, was du woll­test, und ich wer­de auch noch glück­lich wer­den. Las­sen wir es da­bei be­wen­den.«
    »Ich bin ge­wohnt, das zu krie­gen, was ich mir in den Kopf set­ze, Sam. Ich lie­be kei­ne Op­po­si­ti­on! Be­son­ders, wenn ich weiß, daß du in Wirk­lich­keit …«
    Sie sag­te noch ei­ni­ges mehr, Clay eben­falls – viel­leicht et­was zu hart. Sein Ziel war es, dem Au­ge zu be­wei­sen, daß er auf Van­der­man nicht län­ger ei­fer­süch­tig war.
    Er er­reich­te sein Ziel.
     
    *
     
    Am nächs­ten Mor­gen war er be­reits vor Van­der­man im Bü­ro, räum­te sei­nen Schreib­tisch auf und stell­te fest, daß die Stin­ga­ree-Peit­sche noch im­mer in ih­rer Schach­tel war. »Hopp­la«, sag­te er und schnalz­te mit den Fin­gern.
    Das Au­ge sah zu, und es war der kri­ti­sche Mo­ment. Viel­leicht wür­de in ei­ner Stun­de al­les vor­bei sein.
    Von jetzt an muß­te er je­den Schritt ge­nau vor­her­be­rech­nen, und es durf­te nicht die ge­rings­te Ab­wei­chung von sei­nem Plan ge­ben. Das Au­ge war über­all – buch­stäb­lich all­ge­gen­wär­tig.
    Er öff­ne­te die Schach­tel, nahm die Peit­sche her­aus und be­gab sich in das Al­ler­hei­ligs­te. Er warf die Peit­sche auf Van­der­mans Schreib­tisch, be­wußt nach­läs­sig, so daß ein Blei­stift-Hal­ter um­fiel. Jetzt muß­te er na­tür­lich al­les wie­der in Ord­nung brin­gen; er ließ die Stin­ga­ree-Peit­sche am Ran­de des Ti­sches lie­gen und pla­cier­te die sil­ber­be­schla­ge­ne Peit­sche von Kal­li­sto wei­ter nach hin­ten, so daß sie vom Vi­si­phon fast ganz ver­deckt wur­de. Er ge­stat­te­te sich nur einen flüch­ti­gen Blick, um sich zu ver­ge­wis­sern, daß der dolchar­ti­ge Brief­öff­ner noch an sei­nem Platz lag.
    Dann ging er ei­ne Tas­se Kaf­fee trin­ken.
    Ei­ne hal­be Stun­de spä­ter kam er zu­rück, nahm ei­ni­ge Brie­fe aus der Ab­la­ge und be­trat das Chef­zim­mer, um sie un­ter­schrei­ben zu las­sen.
    Van­der­man blick­te von sei­nem Schreib­tisch auf. Er hat­te sich in den ver­gan­ge­nen an­dert­halb Jah­ren kaum ver­än­dert.
    Er sah et­was äl­ter aus, we­ni­ger vor­nehm, mehr wie ei­ne al­tern­de Bull­dog­ge. Die­ser Mann – über­leg­te Clay kalt – hat mir einst mei­ne Ver­lob­te ge­stoh­len und mich zu­sam­men­ge­schla­gen.
    Vor­sicht! Denk an das Au­ge.
    Er brauch­te sich bloß an den Plan zu. hal­ten und den Er­eig­nis­sen ih­ren Lauf zu las­sen. Van­der­man hat­te die

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