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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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die­se Mög­lich­keit so­gar Jo­se­phi­ne ge­gen­über. Er woll­te es auf­ge­nom­men wis­sen. Der Hei­rats­ter­min war fest­ge­legt, und Clay woll­te die An­ge­le­gen­heit vor­her in Ord­nung brin­gen; er hat­te nicht die Ab­sicht, sich in ei­ne Hei­rat zie­hen zu las­sen, in ei­ne Ver­nunft­ehe, de­ren Ur­sa­che schon be­sei­tigt war.
    Der Schritt, der die meis­te Sorg­falt ver­dien­te, war wohl die Be­schaf­fung der Peit­sche. Van­der­man war ner­vös, und er lieb­te es, mit ir­gend­ei­nem Ge­gen­stand zu spie­len, wäh­rend er sprach. Nor­ma­ler­wei­se ver­wen­de­te er da­zu einen Kris­tall-Brief­be­schwe­rer – mit ei­nem Ge­wit­ter dar­in, das so­gar blitz­te, so­fern man den Ge­gen­stand aus­rei­chend schüt­tel­te. Clay leg­te ihn an einen Platz, von dem er si­cher sein könn­te, daß Van­der­man sein Spiel­zeug hin­un­ter­wer­fen und zer­bre­chen wür­de. In der Zwi­schen­zeit för­der­te er einen Ge­schäfts­ab­schluß mit der Kal­li­sto-Ranch, nur um da­durch in den Be­sitz ei­ner Peit­sche für Van­der­mans Schreib­tisch zu kom­men. Die Ein­ge­bo­re­nen wa­ren auf ih­re Le­der­ver­ar­bei­tung und ih­re Sil­ber­schmie­de­kunst sehr stolz und leg­ten je­der Sen­dung ei­ne sol­che Peit­sche als Auf­merk­sam­keit bei. So lag al­so bald ei­ne hüb­sche, klei­ne Peit­sche – ver­se­hen mit Van­der­mans In­itia­len – auf sei­nem Tisch, zu­sam­men­ge­rollt zu ei­ner Spi­ra­le, und diente als Brief­be­schwe­rer, so­fern er sie nicht er­griff, um mit ihr wäh­rend sei­ner Un­ter­hal­tun­gen zu spie­len.
    Die zwei­te Waf­fe, die Clay be­nö­tig­te, war be­reits vor­han­den – ein an­tikes Pa­pier­mes­ser, das auch als chir­ur­gi­sches Skal­pell ge­dient hat­te. Nie­mals ließ er sei­nen Blick – we­gen des Au­ges – zu lan­ge dar­auf ru­hen.
    Die an­de­re Peit­sche kam. Ge­dan­ken­ver­lo­ren ließ er sie auf dem Schreib­tisch lie­gen und gab vor, sie dort ver­ges­sen zu ha­ben. Es han­del­te sich um ein Ex­em­plar, das von den Fla­gel­lan­ten Alas­kas her­ge­stellt wor­den war, um bei de­ren Ze­re­mo­ni­en Ver­wen­dung zu fin­den, und es wur­de her­bei­ge­schafft, um ei­ni­ge Un­ter­su­chun­gen an­zu­stel­len, die sich auf die schmerz­stil­len­den Mit­tel be­zo­gen, die die­se Fla­gel­lan­ten be­nutz­ten. Na­tür­lich hat­te Clay auch das in die We­ge ge­lei­tet. Und es war dar­an auch nichts ver­däch­tig. Es wink­te ein an­stän­di­ger Ge­winn für die Fir­ma. Tat­säch­lich hat­te ihm ja Van­der­man auch ei­ne pro­zen­tu­el­le Be­tei­li­gung an je­dem Ge­schäft, hin­ter dem er stand, ver­spro­chen. Und das wür­de schon ei­ni­ges aus­ma­chen. Es war De­zem­ber; an­dert­halb Jah­re wa­ren ver­gan­gen, seit­dem Clay sich be­wußt ge­wor­den war, daß das Au­ge sein Le­ben ein­ge­hendst un­ter­su­chen wür­de. Er fühl­te sich wohl. Er ging mit sei­nen Be­ru­hi­gungs­pil­len vor­sich­tig um, und sei­ne Ner­ven wa­ren zwar an­ge­spannt, aber kei­nes­wegs dem Zu­sam­men­bruch na­he. Es war ei­ne ge­wal­ti­ge An­stren­gung für ihn ge­we­sen, aber er hat­te sich gut ge­nug vor­be­rei­tet, um kei­nen Feh­ler zu ma­chen. Er stell­te sich das Au­ge an der Wand, an der De­cke, am Him­mel und über­all sonst vor. Und bald wür­de sich nun der Lohn für sei­ne gan­ze Mü­he ein­stel­len.
    Aber er muß­te es in nächs­ter Zu­kunft hin­ter sich brin­gen; solch ei­ne nerv­li­che Be­las­tung konn­te er nicht ewig aus­hal­ten.
    Ei­ni­ge De­tails blie­ben noch of­fen. Sorg­fäl­tig rich­te­te er es ein – un­ter der »Na­se« des Au­ges, wenn man so sa­gen kann –, daß ihm ei­ne gut be­zahl­te Stel­lung bei ei­nem an­de­ren Kon­zern an­ge­bo­ten wur­de. Er lehn­te ab.
    Und ei­nes Nachts ent­stand zu­fäl­lig ei­ne so dring­li­che Si­tua­ti­on, daß Clay, lo­gi­scher­wei­se, in Van­der­mans Woh­nung ge­hen muß­te.
    Van­der­man war nicht an­we­send. Bea schon. Sie hat­te hef­tig mit ih­rem Gat­ten ge­strit­ten. Und noch da­zu hat­te sie ein we­nig ge­trun­ken (auch das war ein­ge­plant). Wenn sich die gan­ze Si­tua­ti­on nicht so her­aus­kris­tal­li­siert hät­te, wie er es wünsch­te,

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