1:0 Tüftelzapf

mit der Taschenlampe!“
    „Die... die hab’ ich verloren!“
    „Blödmaus!“ schimpfte Kuno. „Wir müssen ihn abschleppen,— zurück zu den andern! Die werden staunen...!“
    Sie packten den Gefangenen bei den Vorder- und Hinterbeinen, zerrten ihn hoch und stapften mit ihrer Last zum Schlürfigelkeller zurück.
    „Ich hab’ immer gedacht, Käsemäuse seien viel schwerer“, meinte Mick.
    „Schwerer nicht, aber feig sind sie — und faul!“ brummte Kuno. „Der spielt doch nur tote Maus, damit er nicht laufen muß!“
    „Wir haben’s gleich!“ ächzte Mick. „Aha! — Die Kumpel sind auch schon da!“
    Der Chef, Madenspeck und die Schlürfigels schauten neugierig in den Gang, als sich Schritte näherten.
    Kunibal schimpfte: „Da hört sich doch alles auf! Die kommen dahergeschlichen wie Regenwürmer beim Sonntagsausflug, und wir suchen uns hier die Schwänze krumm! — Aber..., was schleppt ihr denn da an?“
    „Sie werden staunen, Chef! Wir haben da so einen dicken Käsebauch an der Angel!“
    „Waaas? — Eine Käsemaus? — Ihr seid wohl... Rattenfett und Schneckengift, ihr habt Ameisen im Kopf! Laßt sehn!“
    Die Mogelzahns legten ihre Last ab...
    „Eine Käsemaus!“ staunte Kunibal. „Eine Käsemaus..., hihihi — mit einem Krümelschwanz! — Hahaha!“
    „Kommt mal alle her, ihr lieben Kinderlein — und merkt es euch genau... hähähähä... wie eine Käsemaus aussieht! — Piep-piep-piep!“ rief Schlürfigel belustigt.
    Der „Gefangene“ mit dem Taschentuch um die Schnauze drehte die Kugelaugen — die beiden Mogelzahns auch...
    „D-das ist... Tü-Tü-Tüftelzapf!“ stotterten sie. Mick riß ihm das Taschentuch herunter. Tüftelzapf schnappte nach Luft. —
    „Ihr... ihr Raufmäuse, ihr...!“ schnaubte der. „Ich wollte... doch nur noch einmal... den Buddelgang abmessen!“ Tüftelzapf rieb sich den Kopf und schniefte. „Aber das eine sag’ ich dir, Kuno — autsch! — Den Stein... auf meinen Kopf... kriegst du wieder zurück! — Bald sogar!“
    „D-der ist v-von oben gekommen — i-ich schwör’s dir!“ verteidigte sich Kuno.
    „Das soll ich dir glauben! — Du... du Gewaltmaus!“
    „Und das da...?“ Mick hielt ihm seine blutende Pfote hin. „Schau dir das an! — Ist das nichts? — Dein Biß!“
    „Jetzt aber Schluß, ihr Streitasseln!“ mischte sich Kunibal ein. „Wollen wir nun die Käserolle bauen oder nicht? — Also dann los, an die Arbeit! Damit wir endlich an den Käse da drüben ‘rankommen!“ .



Keine Wache – Feine Sache!

    Tüftelzapf übernahm das Kommando! Breitbeinig pflanzte er sich in der Mitte des Kellers auf, die Vorderpfoten in die Hüften gestemmt. Seine Schnurrbartborsten zitterten. Die Schwanzspitze fegte den Boden.
    „Herhören!“ schnarrte er. „Keiner geht mehr spazieren! — Keiner raucht, keiner ißt! — Jetzt wird gearbeitet! Die Balken und Holzwalzen hier sind das Gerüst für unser Rollband. Die Schlepparbeit übernehmen die beiden Mogelzähne! Das ist die Rache für den Überfall...!“ Tüftelzapf grinste hinterhältig.
    „Schlürfigel, Madenspeck und ich montieren die Bauteile zusammen! — Schlurf! Du putzt dir die Ohren und gehst ganz nach vorn auf Horchposten! — Rennst wie eine Blitzmaus, wenn sich bei den Käsemäusen etwas rührt! — Kein Gepolter! — Keine Sonntagsreden! Das gilt für alle! Also, los!“ Tüftelzapf kommandierte wie eine Polizeimaus! Da gab es keine Widerrede! Sogar der Chef packte mit an. — Die Holzwalzenbahn wuchs von Stunde zu Stunde...
    „Sieht aus wie Eisenbahnschienen“, meinte Schlurf.
    „Woher willst du Piepsmaus wissen, wie Eisenbahnschienen aussehen?“ spöttelte Madenspeck.
    „Und ob ich das weiß!“ brüstete sich Schlurf. „Ich bin doch in den Ferien bei meiner Tante gewesen — bei den Wasserbilchen!“
    „Aha! — Und da bist du mit der Eisenbahn gefahren?“
    „Ja freilich! — Der Papa und ich! — Drüben bei der Käsefabrik ist doch ein Bahnhof! — Zuerst sind wir zum Krümelacker hinaufgestiegen; dann sind wir in einem großen Bogen um das halbe Käseland herumgegangen — weil die doch keinen von uns durchlassen! — Eine ganz schöne Schinderei, so mit Koffer und Rucksack — das kannst du mir glauben!“
    „Ich weiß! Ich weiß! — Aber dann seid ihr in den Zug eingestiegen — Erster Klasse, was?“
    „Nö — natürlich nicht! — Kartoffelklasse, verstehst du? — In einer Kartoffelkiste! — Papa hat lange suchen müssen, bis er eine mit der