100 Clevere Tipps - Digitalfotografie
sie darauf, dass der Horizont parallel zu diesen Feldern verläuft, dann sollte er auch parallel zu den horizontalen Bildkanten liegen.
Machen Sie sich die im Sucher eingeblendeten Autofokusfelder zunutze. Sie können die Anzeige für die Autofokusmessfelder als Ersatz für einen Gittersucher einsetzen.
Wenn kein Horizont im Bild erkennbar ist, können Sie sich auch mit senkrechten Linien helfen. Aber Vorsicht, durch die stürzenden Linien (siehe Tipp 68) sind nicht alle Senkrechten im Bild auch wirklich senkrecht.
Sie können, wenn die Kamera nicht exakt auf den Horizont zielt, sondern mehr oder weniger stark geneigt ist (auch nach unten) nur die Linien benutzen, die in der Bildmitte verlaufen. Alle anderen haben einen mehr oder weniger starken Sturz und würden das Problem der waagerechten Ausrichtung eher verstärken.
Wenn Sie keine senkrechte Linie in der Mitte finden, müssen Sie auf Linien weiter außerhalb ausweichen. Dabei sollten Sie symmetrische Linienpaare links und rechts der Mitte bevorzugen, die dann zur waagerechten Ausrichtung jeweils im gleichen (gespiegelten) Winkel stürzen dürfen.
Sollten Ihre Horizonte trotzdem immer noch schief sein, überprüfen Sie das Ganze doch mit einer per Stativ perfekt ausgerichteten Kamera. Es lässt sich nicht ausschließen, dass der Sensor oder der Sucher Ihrer Kamera etwas verdreht eingebaut worden ist. Dann sieht im Sucher zwar alles bestens aus, aber das Bild ist trotzdem schief. Ein Fall für den Service.
43. Panoramabilder ausrichten
Bei einem Panorama, dass Sie aus Einzelbildern zusammensetzen („stitchen“) wollen, müssen sich die einzelnen Bilder ausreichend überlappen. Am besten gelingt das natürlich mit einem speziellen Stativkopf, aber es geht auch ohne. Manche Kompaktkameras haben dafür einen Modus, der das vorhergehende Bild am Rand im Sucher einblendet, damit man den neuen Ausschnitt daran ausrichten kann.
Mit einem Trick können Sie jedoch, je nach Kamera, bei Panoramaaufnahmen auch ohne dieses Feature auskommen.
Orientieren Sie sich zur Ausrichtung der Einzelbilder eines Panoramas an den unterschiedlichen Autofokusfeldern im Sucher der Kamera.
Der Horizont wird anhand der mittleren Reihe der Autofokusfelder ausgerichtet. Danach wird immer so weit nach rechts geschwenkt, dass der zuerst unter dem rechten Autofofokusfeld liegende Bildbereich nach dem Schwenk unter dem linken Autofokusfeld zu liegen kommt.
Das Motivdetail, das im ersten Bild am rechten Bildrand liegt, sollte bei Drehung nach rechts im nächsten Bild unter dem linken Autofokusfeld liegen, dann haben Sie meist ausreichend Überlappung.
44. Nodalpunktadapter
Für perfekt „gestitchte“, also aus Einzelbildern zusammengesetzte Panoramen reicht es nicht, wenn die Einzelbilder sich ausreichend überlappen. Es gilt auch, mögliche Parallaxenfehler zu verhindern.
Wenn Sie die Kamera um eine beliebige Achse verschwenken, um die Einzelbilder eines Panoramas aufzunehmen, habenwomöglich zwei Motivdetails nicht mehr die gleiche Ausrichtung zueinander. Sie können das selbst ausprobieren: Kneifen Sie ein Auge zu und verdecken Sie dann mit dem Daumen der ausgestreckten Hand ein in der Ferne liegendes Objekt.
Wenn Sie nun den Kopf drehen, wandert der Daumen scheinbar vor dem Hintergrund, weil Sie Ihren Kopf nicht um den Nodalpunkt des Auges gedreht haben. Die Achse, um die die Drehung stattfand, in diesem Fall also der Hals, liegt viel weiter hinten.
Zwei Bilder, bei denen nach einer Drehung die Vorder- und Hintergrundobjekte falsch zueinander liegen, kann man nicht oder nur unter Schwierigkeiten zu einem Panorama montieren. Damit die Vorderund Hintergrunddetails bei zwei Bildern, die zu einem Panorama(teil) zusammengesetzt werden sollen, passend übereinstimmen, muss die Kamera also auf die richtige Art geschwenkt werden.
Dazu muss in erster Linie der sogenannte Nodalpunkt beachtet werden. (Dieser Name hat sich eingebürgert, obwohl er den Sachverhalt nicht ganz richtig beschreibt. In letzter Zeit wird in der Literatur immer häufiger der „NPP“, der No-Parallax-Point, erwähnt.) Meist liegt der Nodalpunkt innerhalb des Objektivs, also deutlich vor dem Aufnahmepunkt für die Stativschraube. Deshalb bestehen einfache Nodalpunktadapter für Panoramen mit der Kamera im Querformat oft nur aus einer (Alu-)Schiene, mit deren Hilfe der Drehpunkt unter das Objektiv verlagert werden kann. Und mit einem Langloch wird das Ganze für unterschiedliche Brennweiten/Objektive flexibel.
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