100 Clevere Tipps - Digitalfotografie
fotografieren
Wenn Sie eine Reihe von Bildern fotografieren, wird es später oft schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Das gelingt während des Fotografierens leichter, da Sie näher am Entscheidungsprozess sind.
Nun könnten Sie natürlich das nicht mehr gewollte Bild einfach sofort löschen. Doch das würde den gestalterischen Prozess unterbrechen. Etwas später das Bild zu löschen ist meist auch nicht so einfach, denn dann müssten Sie die Entscheidung aufgrund der Vorschau auf dem kleinen Kameradisplay treffen.
Es wäre praktisch, könnte man sich selbst direkt beim Fotografieren eine Botschaft am Bild hinterlassen, die dann später bei der Übersicht über die Bilder einer Speicherkarte auffällig das gewollte vom ungewollten Bild trennt. Auch zur Unterscheidung von Aufnahmeserien ähnlichen Inhaltes oder von Bildergruppen, die z. B. für Panoramen zusammenhängend weiterverarbeitet werden sollen, wäre eine Kennzeichnung der Bilder(gruppen) praktisch. Doch leider bieten die Kameras so etwas nicht an, Sternchen, Flags und Markierungsfarben kann man erst später am Computer vergeben. Und außerdem würde es den Prozess des Fotografierens vermutlich fast genauso störend unterbrechen wie ein sofortiges Löschen ungewollter Bilder.
Ich habe mir deshalb angewöhnt, zur Trennung von Bildergruppen und zur Kennzeichnung von Löschkandidaten „Leerfotos“ zu fotografieren. Ich halte dazu dann nur kurz meine Hand deutlich sichtbar ins Bild und mache ein Foto. Später kann ich durch die „Handfotos“ schnell entscheiden, welche Bilder zusammengehörenoder welches das gemeinte Bild und welches der Löschkandidat ist.
Mit Trennbildern, z. B. einem Foto Ihrer Hand, können Sie Bilderserien trennen, um sie später am Computer leichter als zusammengehörig zu erkennen. Sie können so auch schon bei der Aufnahme die Kandidaten für ein späteres Löschen kennzeichnen.
Wichtig: Ich habe den Autofokus vom eigentlichen Auslösevorgang getrennt (siehe Tipp 21), und das Trennbild fotografiere ich mit der vorherigen Fokuseinstellung – das Bild muss ja nicht scharf werden. Dadurch brauche ich mein Bild anschließend nicht neu zu fokussieren.
48. Zur richtigen Tageszeit fotografieren
Wenn Sie im Urlaub unterwegs sind und in einer fremden Stadt fotografieren möchten, werden Sie immer wieder mit einer ungünstig stehenden Sonne rechnen müssen. Gleiches gilt natürlich auch für Landschaftsaufnahmen.
Vielleicht steht die Sonne direkt hinter dem Motiv; dann wird Ihr Foto entweder einen ausgefressenen Himmel haben oder ein Schattenriss sein. Oder die Sonne steht direkt hinter Ihnen; dann werden Strukturen oder Verzierungen in der Fassade oder Felsvorsprünge in der Gebirgswand nicht deutlich, weil die fürs Modellieren nötigen Schatten ganz schmal und klein sind. Sie sollten dann auf jeden Fall trotzdem ein Bild machen, vielleicht erhalten Sie wetterbedingt keine weitere Chance, das Gebäude, den Platz oder den Gebirgszug zu fotografieren.
Aber geben Sie sich mit diesem Notbild nicht zufrieden. Versuchen Sie, vor Ort abzuschätzen, zu welcher Tageszeit die Sonne für das Bild besser stehen würde. Das ist anfangs etwas ungewohnt, aber nach einigen Versuchen werden Sie das schon ganz gut hinbekommen.
Auf der nördlichen Halbkugel wandert die Sonne immer im Uhrzeigersinn. Wenn Sie also das Licht lieber von weiter links hätten, sollten Sie beim nächsten Mal deutlich früher da sein; wenn es besser von rechts käme, können Sie später noch einmal wiederkommen.
Eine große Hilfe, um Aufnahmen von Gebäuden schon zu Hause vorzubereiten, ist ein Landkartendienst mit Satellitenbildern wiez. B. Google Maps oder Google Earth. Hier können Sie die Ausrichtung vieler Gebäude mit einem Blick von oben erkennen und schon zu Hause entscheiden, ob Sie besser morgens, mittags oder abends fotografieren.
49. Aufnahmefilter 1
Viele Filter aus der guten alten Analogzeit werden Sie für die Digitalfotografie nicht mehr benötigen, egal, ob es sich dabei um Effektfilter handelt oder z. B. um die für die Kontraststeuerung in der Schwarzweiß-Fotografie benötigten Farbfilter. (Wie Sie den Kontrast bei der SW-Wandlung digital beeinflussen, finden Sie in Tipp 96 erklärt.)
Aber es gibt Filter, auf die Sie nicht verzichten sollten. Der Polfilter ist einer der wenigen Filter, deren Wirkung sich mit den Mitteln der Bildbearbeitung nicht oder nur sehr aufwendig nachahmen lässt.
Seine Funktion ist eigentlich recht einfach. Er lässt
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