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100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

Titel: 100 Clevere Tipps - Digitalfotografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom! Striewisch
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durch andere Mittel im Bild halten. Man kann ihn regelrecht durch das Bild lenken, z. B. durch tatsächlich im Bild vorkommende Linien oder durch Motivdetails, die aufgrund ihrer Form, ihrer Farbe oder Helligkeit oder aus anderen Gründen ähnlich sind und zwischen denen der Betrachter dann gedanklich Linien zieht. Eine andere Art der Steuerung des Betrachters beruht auf der menschlichen Wahrnehmung. Helle Bereiche sehen wir eher als vorn oder nah an, dunkle Bereiche als hinten oder entfernt liegend. Was hell ist, ist so oft wichtiger. Und auch mit Schärfe bzw. Unschärfe können wir den Betrachter durch das Bild führen.
    Ein anderer Weg besteht darin, die „Verpackung“ des Bildes zu perfektionieren, damit es für den Betrachter „besser“ wird. Dazu muss man lernen, sozusagen mit dem Geschenkpapier und den Bändern und Schleifen der Gestaltung umzugehen. Viele Betrachter Ihrer Fotos werden eine schön gebundene Schleife einem unordentlich „verknubbelten“ Schnürsenkel vorziehen (um im Bild zu bleiben).
    Es ist sowohl für die Lenkung des Betrachters als auch für die passende Verpackung des Inhalts wichtig, die Erwartungen und Wünsche der Menschen kennenzulernen. Von diesen Erwartungen kann man einige Regeln ableiten. Diese „Gestaltungsregeln“ werden Sie nicht unbedingt zu einem großen Künstler machen, aber sie helfen Ihnen dabei, Bilder zu fotografieren, die der Betrachter gerne ansieht. Wenn Sie diese Regeln erst einmal kennen, können Sie damit spielen wie ein Musiker, der auf seinem Instrument improvisiert. Und Sie können sie natürlich auch bewusst brechen, um etwas Neues zu schaffen.
    53. Üben, Üben, Üben
    Die folgenden Tipps zum Thema „Gestaltung“ sollten Sie als Anleitung zum gezielten Üben verstehen. Sie sollten darauf achten, das Üben nicht mit dem Fotografieren zu verwechseln. Zum Üben suchen Sie sich bitte nicht Ihren nächsten Städtetrip aus, denn es wäre schade, wenn Sie mit den Motiven von Paris, London oder Rom übten.
    Für das Üben sollten Sie stattdessen etwas Unwichtiges, zumindest aber Wiederholbares wählen. Gehen Sie einfach immer dann, wenn Sie eine Stunde oder etwas mehr Zeit zum Fotografieren haben, in den nächsten Stadtpark, in den Garten oder auf den Marktplatz. Die Motive sind dabei egal, es geht um die Beherrschung der Gestaltungsmittel, die Ihnen die Kameratechnik und die „Ausschnitthaftigkeit“ des Bildes zur Verfügung stellen.
    54. Lassen Sie sich Zeit
    Fotografie, das geht ruck, zuck. Zumindest vermittelt die Werbung oft diesen Eindruck. Doch das ist falsch. Sie brauchen Zeit. Nicht für die Belichtung, das geht tatsächlich in Sekundenbruchteilen. Aber die Gestaltung braucht zumindest zu Anfang Zeit, denn es gilt einiges zu beachten.
    Die meisten Anfänger glauben fälschlich, dass sie nur ein Foto von einem Objekt machen. Doch auf dem Foto findet sich fast immer viel mehr als nur dieser Gegenstand.
    Nehmen Sie sich Zeit für die Bildgestaltung. Ein Bild, das Sie „husch, husch“ und ohne Überlegung machen, wird Sie in den meisten Fällen nicht zufriedenstellen. Wenn Sie dagegen gezielt die verschiedenen Faktoren (sowohl in Bezug auf die Aufnahmetechnik als auch auf die Wahl von Standort und Zeitpunkt) bei der Erstellung des Bildes beachten, werden Sie vom selben Motiv womöglich mehrere schöne Fotos erhalten.
    Andere Objekte sind im Bild und konkurrieren um die Aufmerksamkeit oder formen Vorder- oder Hintergrund. Es ist wichtig, diese Objekte und Ihre Eigenschaften bei der Gestaltung zu beachten. Dazu gehört es, die Bilder schon im Sucher aufmerksam zu beachten.
    55. Den richtigen Moment treffen
    In der Fotografie ist es wichtig, den richtigen Moment zu treffen. Dazu muss man Glück haben. Doch kann man dem Glück unter die Arme greifen und das Spontane planen. In erster Linie gilt es dabei, die Kameratechnik so weit wie möglich vorzubereiten.
    Wenn Sie erst noch die Kamera aus der Tasche holen, die Brennweite wählen, die Entfernung einstellen (lassen) und die Belichtung(sautomatik) überprüfen müssen, ist das Motiv meist schon lange verschwunden, der entscheidende Moment ist verpasst. Es ist besser, einige dieser Einstellungen bereits vorher vorzunehmen. Das geht natürlich nicht in jeder Situation. Doch oft genug bleibt z. B. die Beleuchtung über einen längeren Zeitraum konstant. Dann reicht es, einmal die Belichtungswerte(Zeit und Blende und ISO) passend manuell einzustellen, um für die noch kommenden Aufnahmen gewappnet zu sein.

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