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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Schritt weitergekommen, Dave«, sagte er. Sein Gesicht glühte. »Du
wirst dich wahrscheinlich die ganze Zeit über gefragt haben, warum ich mich wochenlang
hier in Barnstaple aufhalte. Jetzt kann Dolans Gesicht aus dem Dunkeln.
    »Aber wir
müssen ganz in der Nähe sein. Wenn der Plan okay ist, dann sind wir höchstens
noch zehn oder zwanzig Meter von der Stelle entfernt. Falls es noch so weit weg
ist und ...« Er unterbrach sich. »Dave«, kam es erregt über seine Lippen ...
»vor uns - ein Licht !«
    Im ersten
Augenblick dachte ich, Patrick hätte den Verstand verloren. Es wird eines der
heimtückischen Irrlichter sein, wollte ich schon sagen. Aber es verschlug mir
den Atem. Das war kein Irrlicht! Der schwache, rötlich-gelbe, verwaschene
Schein stammte offensichtlich von einer Lampe her - die hinter einem Fenster
brannte.
    Ich
schluckte.
    Patrick ging
zwei Schritte vor. Ich sah ihn nicht mehr, hörte nur noch seine Stimme. »Wir
sind am Haus, Dave! Und es ist sogar bewohnt !«
    Ich
schüttelte den Kopf. »Wenn es bewohnt ist, kann es nicht die alte Bruchbude
sein, die du gesucht hast. Dann haben wir uns doch verlaufen .«
    Aber der
Gedanke, Menschen in der Nähe zu wissen, beruhigte mich wieder. Schritt für
Schritt kämpften wir uns durch den Nebel vor, wir blieben auf Tuchfühlung
zusammen. Wir mußten keine zehn Schritte mehr gehen, da zeichneten sich die
dunklen Umrisse eines kleinen alten Hauses ab. Hinter einem der winzigen
Fenster im Parterre brannte Licht.
    Trotz der
Dunkelheit war zu erkennen, daß das Haus sehr alt war. Die Steine und das Holz
machten einen morschen Eindruck. Auf der einen Seite hing das Dach windschief
herab.
    Kurz
entschlossen klopften wir an die Tür, nachdem wir keine Glocke fanden. Ich war
froh, daß wir noch mal so glimpflich davongekommen waren. Riskant wäre es
gewesen, in der Dunkelheit auf eigene Faust den Rückweg zum Auto anzutreten.
Wir waren mindestens eine Meile zu Fuß gelaufen.
    Schlurfende
Schritte bewegten sich im Flur. Wir hörten, wie eine Klappe zurückgeschoben
wurde. In dem Guckloch waren die dunklen Umrisse eines Gesichtsteils zu
erkennen.
    »Ja?« Die
Stimme klang nicht gerade freundlich. Es war die Stimme eines alten Mannes.
    »Wir haben
uns verlaufen«, meldete ich mich an Patricks Stelle, dem es die Sprache
verschlagen zu haben schien. »Und jetzt...« Ich brauchte keinen langen und
breiten Roman zu erzählen. Der Alte begriff, worum es ging. Er öffnete uns.
Quietschend bewegte sich die Tür in den Angeln, der Alte stand wie eine dunkle
Silhouette vor uns, ein wenig gebeugt, schlohweißes, dichtes Haar, ein
pergamentenes Gesicht, stellte ich fest, als ich einen Schritt näher kam.
    »Kommt nur
rein. Draußen ist es verdammt kalt. Ich habe tüchtig eingeheizt .« Er trat zur Seite, ließ uns ein, zeigte überhaupt keine
Angst vor uns, die wir doch Fremde für ihn waren.
    Der Flur war
schmal wie ein Handtuch. Holzgetäfelt, rußig. Es roch nach Rauch in der
Wohnung.
    Im Wohnzimmer
des Alten, brannte die Lampe, die wir durch die Fensterscheibe, an der es
keinen Vorhang gab, gesehen hatten. Alles war sehr alt und einfach
eingerichtet.
    In knappen
Worten schilderte ich, wie alles gekommen war. Dann schaltete sich Patrick
Dolan ein, berichtete von dem eigentlichen Grund unseres Hierseins und gab
genauere Details bekannt, die ich verschwiegen hatte.
    Der Alte bot
uns Plätze an. Im Kamin knisterte ein Feuer. Es war angenehm warm, und wir
legten die Mäntel ab. Auf dem einfachen, klobigen Holztisch stand ein Glas mit
dampfendem Punsch. Der Alte holte aus der Küche, wo er auf dem heißen Herd
einen alten Topf stehen hatte, ebenfalls zwei Gläser voll.
    »Das tut gut,
das wärmt auf«, kicherte er.
    »Und es war
in der Tat so. Meine Haut wurde heiß, ich merkte, wie mein Puls kräftiger
schlug, ich wurde von innen angeheizt wie ein Ofen.
    Aber mit der
Wärme kam auch eine gewisse Schläfrigkeit, die ich nur mühsam unterdrücken konnte.
Nur unvollständig konnte ich den Gesprächen folgen, hin und wieder auch etwas
hinzusteuern, aber schon mit müder, schwerer Stimme. Aus verschwommenen Augen
nahm ich nach dem zweiten Glas nur noch schemenhaft die Umrisse meines Freundes
und des Alten wahr.
    Das Gespräch
drehte sich um Patricks Unternehmen. Auf einmal hörte ich die Stimme des Alten
ganz klar: »Dieses Haus stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, es ist eines
der ältesten Häuser hier in Devon. Ja, ja, ich kenne mich ein wenig aus mit der
- blutigen Geschichte

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