100 Tage Sex
grinsend. »Das sind keine 31.«
Annies Grinsen bröckelte. »Doch«, verteidigte sie sich. »Schaut nur!«
Wir schauten - und schüttelten die Köpfe.
»Nein, Liebes«, wiederholte Mom, »keine 31.«
Diese Episode begab sich relativ früh in unserer Beziehung, und bis heute vergeht kein 31-Abend, an dem nicht einer Annies triumphierendes »Hosen runter!« nachäfft.
Auch mir unterlaufen natürlich Missgeschicke, die zur allgemeinen Erheiterung beitragen. Als ich zum Beispiel bei der Albuquerque Tribune (sie ruhe in Frieden) meine erste Festanstellung als Journalist antrat, bekam ich ein 1099-Formular (eine Art Lohnsteuerkarte) auf den Schreibtisch. »Was für ein Mist ist denn das?«, schimpfte ich und warf es in den Papierkorb. Zum Glück beobachteten Kollegen die Szene und warnten mich, dass ich das Formular besser für die Steuererklärung aufheben solle.
»Meinetwegen«, antwortete ich. Also holte ich das Blatt aus dem Papierkorb und brachte es Annie. Ein paar Abende später erzählte ein Kollege ihr die Geschichte, und sie bog sich vor Lachen. (Jetzt wissen Sie auch, warum Annie sich um die Familienfinanzen kümmert.)
Noch ein Klassiker: Wir lebten in dem kleinen Mietshaus in Florida, Annie war im neunten Monat schwanger. Sie hatte über zwanzig Kilo zugenommen und litt unter der brutalen Hitze Südfloridas. Ihr Schritt war schlurfend, ihr Gesicht meist rot angelaufen. Sie schien permanent außer Atem. Und sie hatte zu schnarchen begonnen.
»Du weißt schon, dass du schnarchst?«, fragte ich eines Morgens im Bett.
»Echt?« Annie war entsetzt. »Wie peinlich. Ich hoffe, ich halte dich nicht wach.«
»Mach dir keine Gedanken«, entgegnete ich. »Ist ja nicht deine Schuld. Dicke Leute schnarchen nun mal.«
Stille.
Dicke Leute schnarchen. Ich hatte meine schwangere Frau gerade »dick« genannt. Meine Gefährtin, die mit mir quer durchs Land gezogen war, weg von ihrem geliebten New Mexico, ihren Freunden, und hinein in die schwüle Hitze Floridas. Zum Glück ordnete Annie die Bemerkung bald unter »harmlose DJ-Klöpse« ab, von denen es eine ganze Reihe gibt. Noch heute zitiert sie den Spruch gelegentlich, alle paar Monate einmal.
Dicke Leute schnarchen.
Ich glaube, ohne dieses Fundament an Humor hätte der Marathon nie stattgefunden. Wir planten, hundert Tage hintereinander Sex zu haben, weil wir dachten, das würde ein Spaß. Ja, wir hofften auch, es würde unser Sexleben verbessern. Sollten Sie als Leser aber letztlich zum Schluss kommen, dass es bei diesem Marathon im Grunde darum ging, Spaß zu haben, würde ich Ihnen nicht widersprechen. Denver nervte uns, unser Alltag, unser allmähliches Älterwerden. Wir sehnten uns nach etwas Spannendem und dachten, ein solch verrücktes Abenteuer würde sicher dafür sorgen. Das Theater um den Cockring etwa wird uns sicher noch lange zum Lachen bringen.
Als ich an diesem Mittwoch nach Hause kam, spielten die Mädchen im Keller mit ihren Puppen. Annie stand in der Küche und briet, es roch im ganzen Haus nach Ingwer und Knoblauch.
»Und, hast du deine neuen Freunde in deinem Lieblingsladen heute wieder besucht?«, fragte Annie zwinkernd.
»Nie wieder«, antwortete ich. Dramatisch streckte ich meinen Zeigefinger nach oben wie ein Uniprofessor, der einen wichtigen Punkt betont. »Tut mir leid, aber ich bin nicht der Sexshop-Typ.«
Nach dem Abendessen spülte ich ab, während Annie die Kinder aus ihrer Kleidung pellte und in ihre Pyjamas steckte. Bücher wurden vorgelesen, Bettdecken hochgezogen, zarte Wangen geküsst. Und dann waren Annie und ich endlich allein. Ich duschte, zog Pyjama und Millionärs-Morgenrock an und setzte mich aufs Bett. Bald glitt Annie in Reizwäsche zu mir. Für die Kombination aus Slip und BH hatte ich bei Huit etwa 150 Dollar bezahlt. Nie hatte ich für Unterwäsche nur annähernd so viel Geld ausgegeben, musste aber zugeben, dass Annie in der Kombination umwerfend aussah. Allerdings blieben diese kostspieligen Stoffstücke nicht lang an Annies Körper...
Bevor Annie sich danach wieder etwas anzog - Pyjamahose und Top -, betrachtete sie noch einmal ihre unbehaarte Bikinizone.
»Mir gefällt’s«, sagte sie. »Aber irgendwie hat es auch etwas Lolitahaftes.«
»Ich habe mich auch schon gefragt, was mich daran wohl so fasziniert. Aber jetzt, da ich praktische Erfahrung damit habe, mache ich mir keine Sorgen mehr. Ein unbehaarter Schamhügel hat nichts Sinistres, er wirkt nur einfach sexy, warum auch immer. Wie halterlose
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