1000 Places to See Before You Die
von Karthago.
Ein Besuch Karthagos, der Stätte einer der größten und beständigsten Mächte der Antike, sollte bei einem Ausflug vom nahen Tunis keinesfalls fehlen. Die ehemals blühende Küstenstadt wurde 814 v. Chr. von phönizischen Händlern gegründet und war Fundstätte vieler der Mosaiken und Statuen, die heute im Bardo-Museum (siehe → hier ) untergebracht sind. Es sind nur wenige Ruinen erhalten, doch Geschichtsfans wird die Vorstellung begeistern, auf derselben Erde zu stehen, über die einst der große karthagische Feldherr Hannibal und die legendäre Königin Dido, Schwester des Pygmalion, schritten. Ludwig IX. von Frankreich starb hier 1270 während eines Kreuzzugs. Eine ihm geweihte Kathedrale aus dem späten 19. Jh. steht an der Stelle einer ehemaligen Zitadelle unweit des Bardo-Museums.
Sidi Bou Said ist für seine blau-weiße Szenerie bekannt.
W O : Sidi Bou Said liegt 21 km, Karthago 15 km östl. von Tunis. H OTEL D AR S AID : Tel. +216/71-729-666; www.darsaid.com.tn .
Preise:
ab € 185. R EISEZEIT : Sept.–Nov. oder März–Mai: angenehm warme Tage und Abende; Juli–Aug.:
Festival International de Carthage
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Afrikas unschätzbare Mosaiken
D AS B ARDO -M USEUM
Tunis, Tunesien
T unesiens Nationalmuseum, ein Komplex aus Gebäuden aus dem 13.–19. Jh. (darunter der ehemalige Königspalast) beherbergt die größte Sammlung antiker Mosaiken des gesamten Kontinents, für viele die bedeutendste der Welt. Sie ist so ausgedehnt – Boden und Wände sind von Mosaiken bedeckt –, dass das Risiko einer Reizüberflutung besteht (ganz zu schweigen von den sonstigen Exponaten, die ebenfalls im ganzen Museum verteilt sind).
Tunesien war das Herz des römischen Afrika, und die Schätze des Museums stammen überwiegend aus dem 2.–4. Jh. n. Chr., der Zeit des größten römischen Einflusses. Die ältesten echten Mosaiken der Welt (aus dem 5. oder 4. Jh. v. Chr.) wurden allerdings im nahen Karthago (siehe → hier ) entdeckt, was darauf hindeutet, dass diese Kunstform nicht von den Römern, sondern von den Karthagern erfunden wurde. Erstere übernahmen und verfeinerten jedoch die karthagischen Techniken und schufen aus kleinen Marmor-, Kalk- und Glasstückchen farbenprächtige Landschaften und Porträts, wobei ähnlich wie in der Malerei durch Abstufung der Farben eine Tiefenwirkung erzeugt wurde. Die aufwendigen Werke bilden nahezu alle Aspekte des ländlichen und urbanen Lebens ab und scheinen eine Inschrift zu illustrieren, die an einer Ausgrabungsstätte in Algerien gefunden wurde: „Jagen, baden, spielen, lachen – das heißt leben“.
W O : 5 km westl. von Tunis. Tel. +216/71-513-650.
Tunesische Feste
E L D JEM UND S AHARA -F ESTIVAL IN D OUZ
Tunis, Tunesien
D ie Lebensfreude der Tunesier äußert sich in zahlreichen jährlichen Festen. Jedes noch so kleine Dorf hat seine eigene Zeit zum Feiern, sei es zur Sommerernte, zur Fischsaison oder zur Begrüßung des Frühlings. Eines der größten und schönsten Feste ist das Musikfestival in El Djem, im besterhaltenen römischen Amphitheater nach dem Kolosseum in Rom (siehe → hier ). Im 3. Jh. fanden hier unter dem Jubel der Zuschauer Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe statt. Bei den heutigen Veranstaltungen ist die Kulisse nach wie vor atemberaubend. 3 oder mehr Wochen im Juli und August betreten weltbekannte Künstler, oftmals bei Kerzenlicht, die Bühne. Den Großteil der Konzerte bestreitet europäische und nordafrikanische Orchestermusik, doch auch, amerikanischer Blues, Gospels und andere Musikformen sind hin und wieder zu hören. Verbinden Sie das Festival mit einem Besuch im 1 Autostunde entfernten Badeort Sousse, einem beliebten Sommerziel vieler tunesischer Familien, die in der Medina nach örtlichen Schätzen Ausschau halten.
Möglicherweise das lebhafteste Fest Tunesiens findet in Douz, dem Tor zur Sahara, statt. Vor vielen Jahrzehnten begannen die Einheimischen, das kühlere Wetter mit Musik und Tanz zu begrüßen. Benachbarte Städte schlossen sich an, und heute zieht das Sahara-Festival jährlich mehr als 50.000 Besucher an, die 4 Tage inmitten der Dünen in vergnügliche Wüstentraditionen eintauchen. Es ist eine lebendige Mischung aus nordafrikanischer Volksmusik (mit Saiteninstrumenten, Flöten und Trommeln), Tanz, Hunderennen, bei denen
Sloughi
(Wüstenjagdhunde) Kaninchen jagen, Kamelkämpfen und Galopprennen mit Araberpferden. In diesem organisierten Chaos finden sogar Beduinenhochzeiten statt. Auch Vorträge,
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