1000 Wünsche hast du frei: Wo Träume wahr werden (German Edition)
Hause und hatte zu viel um die Ohren, um zurückzurufen.”
“Du hattest bloß Angst vor meinem Kommentar dazu, dass du, ohne mich zu fragen, diesen Urlaub für mich gebucht und meine komplette Garderobe ausgetauscht hast.”
“War die Idee so schlecht?”
Da Gillian ein wenig unsicher klang, beschloss Juliette, ihrer Schwester nicht weiter zuzusetzen. Abgesehen davon brauchte sie Gillians Rat. “Wahrscheinlich war es die beste Idee, die du in deinem Leben gehabt hast”, gestand sie.
“Wow! So gut? Na ja, ich habe über “Fantasies, Inc.” in einer Zeitschrift gelesen. Kannst du dir vorstellen, dass es sogar Paare gibt, die nach so einem Urlaub geheiratet haben? Apropos heiraten – oder besser gesagt, nicht heiraten – du solltest wissen, dass Stuart verdächtig still ist, seit du weg bist.”
“Inwiefern? Ich hatte ohnehin keinen Kontakt mehr zu ihm seit unserer so genannten Vereinbarung, dass ich unter allen Umständen Stillschweigen bewahre.”
“Er rief am Tag deiner Abreise an.”
“Er rief mich an?” Gillian wohnte in Juliettes Haus, um die Reporter von ihrer Spur abzulenken. “Wieso sollte Stuart mit mir zu tun haben wollen?”
“Vermutlich wollte er dich nur überprüfen. Und glaub mir, er hat es mir nicht abgekauft, als ich mich mit Juliette gemeldet habe.”
Trotz allem musste Juliette lachen. “Er kennt uns eben schon zu lange.”
“Sei unbesorgt, ich habe keine Geheimnisse ausgeplaudert. Er hat es noch ein paar Mal versucht und es dann aufgegeben. Aber genau das macht mich misstrauisch.”
Juliette zupfte an der Tagesdecke und fand, dass Gillian aus einer Mücke einen Elefanten machte. “Wie geht es Dad und Mom?”
“Gut. Mach dir um die keine Sorgen. Dad verrät deinen Aufenthaltsort nicht. Sosehr er Stuart auch respektiert, dich liebt mehr.”
Juliette schluckte. “Er wird schrecklich desillusioniert sein, wenn er die Wahrheit erfährt.”
“Besser desillusioniert von dieser miesen Ratte als besorgt um dich.”
Juliette stöhnte. Natürlich waren ihre Eltern besorgt, nachdem sie die Hochzeit hatte platzen lassen, ohne dass sie auch nur die leisesten Anzeichen dafür hatten kommen sehen. Juliette hatte niemandem einen Hinweis darauf gegeben, das die Beziehung zu Stuart enden würde, ganz einfach deshalb, weil sie es selbst nicht geahnt hatte. Hinzu kam, dass der plötzliche Aufbruch in den Urlaub völlig untypisch für sie war. Sie fragte sich, was ihre Familie wohl dazu sagen würde, dass sie sich mit einem Fremden eingelassen hatte.
“Hast du inzwischen eine Idee, wie du diese Geschichte ohne allzu große negative Auswirkungen enthüllen kannst, oder bist du zu sehr mit deinem Fantasie-Mann beschäftigt? Ich hoffe auf Letzteres – dafür habe ich dich ja schließlich dort hingeschickt.”
Trotz ihrer Beziehung zu Doug hatte Juliette viel über die Probleme zu Hause nachgedacht. Leider hatte sie noch immer keine Lösung gefunden. “Tatsächlich habe ich jemanden kennen gelernt, der mir vielleicht einen Rat geben kann. Eine unbeteiligte dritte Partei, sozusagen.”
Gillian lachte. “Ein unbeteiligter Er oder eine unbeteiligte Sie?”
“Als wenn du das nicht wüsstest. Immerhin hast du diesen Urlaub arrangiert.”
“Den Urlaub, nicht den Mann”, konterte Gillian. “Also, wie ist er?”
“Außergewöhnlich.” Und dass sie ihn überhaupt kennen gelernt hatte, verdankte Juliette ihrer Schwester. “Was hast du über meine Fantasie geschrieben?” Sie griff in die Nachttischschublade und nahm eine Kopie von Merrilees Unterlagen heraus, die auf Wunsch in die Hütte geliefert wurde. Juliette war neugierig gewesen, was für eine Fantasie sie nach Meinung ihrer Schwester ausleben sollte. “Aha, da haben wir es.” Sie las laut vor: “Ich wünsche mir, von einem ganz besonderen Mann verwöhnt und begehrt zu werden. Ich möchte mich geliebt fühlen, im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit stehen und den Schmerz einer aufgelösten Verlobung vergessen.” Juliette hielt inne. “Woher wusstest du das?”
“Aufgrund unserer ganz speziellen inneren Verbindung. Wenn es dir schlecht geht, geht es mir auch schlecht. Und wenn ich das durchgemacht hätte, was du hinter dir hast, hätte ich mir dasselbe gewünscht.”
Das brachte Juliette auf einen anderen Gedanken. “Hast du mich etwa aus Schuldgefühlen auf diese Reise geschickt? Weil ich mit Stuart zusammen war, nicht du?”
Ihre Schwester seufzte schwer. “Wenn ich nicht immer die Wildere von uns beiden gewesen
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