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1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

Titel: 1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Kern
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ihr am Sterbebett versprochen, mich um ihre vier Kinder zu kümmern. Das tat ich dann auch, immer mein Kleinstes im Schlepptau, das zweite im Bauch. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich habe mich damals in Therapie begeben und meine Therapeutin hat mir dazu geraten, nach Tunesien zu fliegen, um meinen Mann zur Rückkehr zu bewegen.
    Ich bin dann auch geflogen, musste aber vorher Scheidung und Anzeige zurückziehen, damit er mit den Kindern zurückkommt. Er ist dann mit mir und den Kindern zurückgeflogen.
    Elf Monate hat er den tollsten Ehemann gespielt, ich habe ihm aber gesagt, dass ich nie wieder mit den Kindern runter fliege und gab Ausweise und Urkunden meiner Mutter. Er hat mir so viel Honig um den Mund geschmiert, dass ich ihm wieder vertraute. Und wir sind wieder mit den Kindern nach Tunesien geflogen. Es war so schrecklich. Drei Wochen Hölle, er fragte andauernd, ob ich mir nicht vorstellen könnte hier zu leben. Ich wollte nicht!
    Irgendwann hat er Streit provoziert und ich bin voll darauf eingestiegen. Nun hatte er einen Grund, um so zu handeln. Er hat immer wieder gefragt, ob er mit den Kindern noch länger bleiben könnte, ich wollte es aber nicht. Ich wollte ohne meine Kinder nicht fliegen!
    Sie nahmen mir dann am Abflugtag die Pässe und die Tickets von den Kindern weg und ich musste allein nach Deutschland fliegen. Das war der schrecklichste Tag meines Lebens.
    Wie ich meine Kinder wieder bekommen habe.
    Ich habe ja viel über Kindesentzug im Ausland gelesen. Das Einzige, was ich tun konnte, war immer im telefonischen Kontakt mit den Kindern zu bleiben. Das tat ich auch (jeden Monat 300 Euro Telefonkosten) Es ist schwer, alles in der richtigen Reihenfolge zu erzählen, aber ich denke, ich bekomme das noch hin. Ich habe immer mit meinem Mann telefoniert, er hat mich beschimpft und erniedrigt, aber ich habe ihm immer wieder (in der Hoffnung, dass er mit den Kindern zurückkommt) gesagt, wie sehr ich ihn doch liebe. Es war sehr hart für mich, denn er hat es geschafft, mich trotz einer Entfernung von 2000 Kilometern psychisch fertig zu machen!
    Aber ich habe immer wieder die Familie angerufen, jeden Tag. Mein Mann hat dann irgendwann angerufen, dass er nach Deutschland kommt. Am Ankunftstag saß ich am Flughafen und wartete auf die Maschine aus Djerba. Ich weiß noch, wie ich die zwei kleinen Kinderjacken dabei hatte und sie festhielt. Tja, mein Mann und die Kinder waren nicht da. Ich war am Boden zerstört.
    Als ich zuhause ankam, bekam ich einen Anruf von meinem Mann, er sei über Frankfurt geflogen und sei jetzt in Aachen, ob er den zu mir kommen könnte. Ich fragte, ob er die Kinder dabei habe, was er verneinte. Ich konnte mich nicht beherrschen, schrie in den Hörer, dass ich zur Polizei gehe! Und ich ging zur Polizei. Mein Mann wollte schon nach Frankreich flüchten. Die Polizei konnte keinen Haftbefehl ausstellen, bei den Grenzbehörden und am Flughafen hatte ich auch keine Chance, da ich kein Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder hatte.
    Also rief ich meinen Mann an und sagte ihm, dass ich keine Anzeige erstattet habe, er könnte ruhig kommen. Man, hatte der Schiss! Also verabredeten wir uns am nächsten Tag am Düsseldorfer Flughafen. Nach dem Treffen fuhren wir in unsere gemeinsame Wohnung. Er sagte, er wolle erst mal mit mir eine Weile allein leben, um unsere Ehe wieder hinzubekommen usw. Es war alles gelogen, stellt euch vor, der hatte über 2.000 Euro von seiner Familie in der Tasche, hat hier Mobiltelefone und Computer gekauft und wollte sie gewinnbringend auf Djerba verkaufen, damit er da unten die Kinder ernähren konnte. Nach drei Tagen habe ich im Internet einen Flug für ihn gebucht und ihn rausgeschmissen!
    Ende November kam Post von der Stadt. Jemand hat ihn verpfiffen, dass er nach dem Urlaub nicht zurück nach Deutschland kam. Die Leistungen liefen trotzdem weiter. Ich rief ihn an und sagte ihm, dass das Arbeitsamt seinen Pass sehen will. Also stieg er sofort wieder in den Flieger und flog wieder nach Deutschland.
    Ich habe ihn immer noch nicht angezeigt, habe gehofft, dass er mit den Kindern zurückkommt.
    Das Arbeitsamt wollte auch Pässe von den Kindern sehen, ich sagte ihm: „Fliege nach Hause und komm mit den Kindern wieder.“ Er hat es mir versprochen, er ging sogar zum Kindergarten und hat gesagt, dass er Weihnachten mit den Kindern wiederkommt. Er ist noch mit mir einkaufen gegangen. Ich habe für die Kinder warme Schlafanzüge gekauft und er sagte immer, ach, die

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