1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer
brauchen das nicht!
Ich antwortete: „Hey wenn die zurückkommen, brauchen sie etwas Warmes, hier ist es doch total kalt!“
Er hat wieder nur Elektrozeug gekauft. Als er wieder nach Tunesien flog, hatte ich so ein ungutes Gefühl, als ich die Schlafanzüge von den Kindern auf die Wäscheleine hing. Also rief ich ihn an und sagte: „Du kommst nicht mehr zurück“. Ich hatte Recht. Ich habe das ganze Spielzeug und die Kleidung der Kinder nach Djerba geschickt. Ich dachte, ich sehe sie nie wieder.
Als die Pakete ankamen, hat er mich angerufen, ich sollte keine Pakete mehr schicken, ich sollte lieber das Geld, das ich dafür ausgebe nach Tunesien schicken und das Kindergeld sollte ich auch gleich überweisen. Ich sagte, dass ich ihn und die Kinder in Deutschland abgemeldet habe, das Kindergeld auch, da es mir ja nicht mehr zusteht. Ich sagte ihm auch, dass sein Visum im Juni ausläuft, wenn er innerhalb von sechs Monaten nicht einreist. Dann könnte er nur noch durch ein Familienrückführungsvisum zurückkommen, was ich unterschreiben müsste. Das hätte ich natürlich nicht getan, bevor meine Kinder nicht hier wären.
Ich musste mir eine neue Strategie ausdenken. Im Januar habe ich ihm dann eine SMS geschickt, dass ich von ihm schwanger sei und dass er jetzt ein Kind bekommt, was er niemals sehen wird. Er fragte doch glatt, ob ich es behalten wolle und ich sagte: „Wieso willst du das auch noch haben“?
Ich sagte ihm ganz im Ernst, „Ich fange jetzt ein neues Leben an und du sieh doch zu, wie du die Kinder groß bekommst“! Ich musste so handeln! Es war meine einzige Chance!
Wir waren immer im telefonischen Kontakt bis Ende Januar, dann ging nur noch die Mailbox an. Ich wusste, irgendetwas stimmt nicht. Ich rief bei der Familie in Tunesien an, die sagten mir immer, er sei arbeiten. Ich habe es jeden Tag versucht immer das Gleiche, egal um welche Uhrzeit.
Ich sagte zu meiner Arbeitskollegin, da stimmt was nicht, der ist nicht mehr auf Djerba.
Nächster Trick – Ich rief die Familie an und sagte, dass ich nach Djerba komme, das war natürlich gelogen. Die waren ganz aufgeregt wie, wann, weshalb? Ich wusste, dass sie meinen Mann informieren, egal, wo er ist.
Eines Tages komme ich nach Hause und ich hatte eine Nummer auf meinem Display – die Vorwahl von Frankreich.
Irgendwann hat mein Mann mich erreicht und sagte mir, dass er in Frankreich ist. „Ach“, sagte ich, „das glaub‘ ich dir nicht“, ich musste mich ein wenig „dumm“ stellen. Er hat versucht, in Frankreich zu arbeiten, brauchte ja Geld für seine Kinder. Hat aber nicht so geklappt, wie er sich es vorgestellt hatte. Er dachte sich, ich rufe mal meine Frau an, vielleicht nimmt sie mich ja wieder zurück!
Ich sagte, „Ja Schatzi, ich lieb dich doch so sehr, wir schaffen das schon.“
Ich ging zur Polizei und erstattete eine Anzeige, das war am Donnerstag. Ich ging zur Anwältin und zum Gericht und habe mir das Aufenthaltsbestimmungsrecht besorgt, damit ging ich sofort zum Staatsanwalt, stellte einen Eilantrag, das war Freitag.
Montag kam der Anruf aus Frankreich: „Schatzi ich komm am Valentinstag, kannst du schon mal die Wohnung schön herrichten, freue mich schon auf dich!“
Ich habe sofort die Kripo angerufen. „Mein Mann ist im Anflug!“ Den ganzen Tag hat die Kripo mich angerufen und gefragt, wann es losgeht!
Mein Mann meldete sich von unterwegs und verabredete sich mit mir um 16 Uhr am Bahnhof. Ich habe sofort die Kripo angerufen. Die sind dann in zivil parallel mit mir zum Bahnhof gekommen! Ich kam mir vor wie im Film.
Mein Mann wurde von den Kripobeamten festgenommen. Am nächsten Tag rief mich die Kripo an, es wurde Haftbefehl erlassen.
Ich habe meinem Mann immer wieder erzählt, dass ich ihn liebe und dass ich so handeln musste. Ich musste das Spiel solange spielen, bis ich die Kinder in Deutschland hatte. Ich brauchte ja auch die Ausreisegenehmigung von ihm. Er dachte immer noch, dass ich schwanger sei. Es hat ein bisschen länger gedauert, bis ich die Ausreisegenehmigung von ihm hatte, er wollte sie mir nicht freiwillig geben. Ich wusste aber, dass sein Anwalt auch eine hatte und habe bei der Staatsanwaltschaft noch mal Druck gemacht. Sein Anwalt sollte mir den Wisch jetzt geben, auch wenn das Papier noch nicht übersetzt worden war.
Die Staatsanwaltschaft hat sich dann mit seinem Anwalt kurzgeschlossen und ich konnte nach Essen fahren, um die langersehnte Ausreisegenehmigung für meine Kinder abzuholen.
Damit
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